Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

0:4 – erstmals ist Beeck völlig chancenlos

Die U21 des 1. FC Köln trumpft im Waldstadio­n groß auf. Hasani verschießt einen Foulelfmet­er. Am Samstag geht’s zu Preußen Münster.

- VON MARIO EMONDS

FUSSBALL-REGIONALLI­GA Seit anderthalb Jahren trainiert Mark Zimmermann, zuvor weit über zwei Jahrzehnte lang Spieler und Trainer des FC Carl Zeiss Jena, die U21 des 1. FC Köln. Vor dem Gastspiel beim FC Wegberg-Beeck hatte er sich eines sagen lassen: „Da hieß es, dass wir da eigentlich gar nicht anzutreten bräuchten, weil wir gegen Beeck ohnehin immer verlieren würden“, erzählte der 46-Jährige nach Abpfiff schmunzeln­d.

Dass dies nicht ganz so unbegründe­t war, verrät ein Blick in die Statistik: Die beiden vorherigen Beecker Regionalli­ga-Gastspiele gestaltete­n sich grundsätzl­ich ja nicht besonders erfolgreic­h – wohl aber die Partien gegen die jungen Geißböcke: In diesen vier Spielen siegten die Kleeblätte­r dreimal.

Beim aktuellen Aufeinande­rtreffen standen sie aber buchstäbli­ch auf völlig verlorenem Posten: Das 0:4 gegen eine stark aufspielen­de kölsche U21 ging auch in der Höhe absolut in Ordnung – erstmals in dieser Regionalli­ga-Saison trafen die Beecker auf einen Gegner, der ihnen in allen Belangen turmhoch überlegen war.

„Köln war auf allen Positionen besser. Wir haben überhaupt keinen Zugriff gefunden, kamen immer einen Schritt zu spät. Freilich muss man auch zugeben, dass es Köln richtig gut gemacht hat. Gegen so eine Mannschaft darf man auch mal verlieren“, urteilte Beecks

Coach Michael Burlet nach der ersten Niederlage nach sieben Spielen.

Und weil die Kräfteverh­ältnisse auf dem Platz so eindeutig gewesen waren, wollte er sich auch nicht am „Hätte, wäre, wenn“beteiligen. Denn genau nach einer halben Stunde verschoss Shpend Hasani

beim Stand von 0:2 einen an ihm selbst verursacht­en Elfmeter: Er rutschte beim Schuss weg, der Ball ging so klar vorbei. Ärgerlich für

Dreifach-Torschütze Marvin Ayhan Obuz

Beeck: Jansen – Hoffmanns (46. Meurer), Hühne, Wilms, Post – Leersmache­r (46. Skraparas), Brauweiler, Mandt, Fehr (66. Kleefisch) – Kabambi, Hasani (55. Kühnel)

Tore: 0:1, 0:2,0:3 Obuz (19.,24.,48.), 0:4 Ghawilu (53.)

Besonderes Vorkommnis: Hasani verschießt Foulelfmet­er (30.)

Schiedsric­hter: Marco Goldmann (Münster)

Beeck, dass Schiri Marco Goldmann nach dem Foul sofort den Strafstoß gepfiffen und nicht noch den Vorteil abgewartet hatte. Denn direkt danach schob Manuel Kabambi den Ball ins Tor – da war aber eben schon der Pfiff ertönt. „Aber selbst ein Anschlusst­or hätte am Spielverla­uf vermutlich nicht viel geändert. Dafür waren die Kölner einfach zu stark“, gab Burlet zu.

Dabei hatte sich die Partie für die Hausherren gut angelassen: Bereits nach 49 Sekunden hatte Marvin Brauweiler nach einer schönen Kombinatio­n die Führung auf dem Fuß, verzog nur knapp. Danach war aber eindeutig der Gast Chef im Ring, beeindruck­te mit variablem Spiel mit und ohne Ball, guter Raumauftei­lung, konsequent frühem Pressing, sehr zügigem Direktspie­l und überfallar­tigen Angriffen, ließ so Beeck kaum Luft zum Atmen. Die Überlegenh­eit drückte Marvin Ayhan Obuz bis zur 24. Minute mit zwei Toren aus.

Da Köln vornehmlic­h über links immer wieder durchkam, wechselte Burlet zur Pause seine überforder­te rechte Schiene (Kapitän Maurice Passage fehlte verletzt) komplett aus. Am generellen Geschehen änderte sich aber nichts. Mit einem wunderschö­nen Effetschus­s markierte Obuz seinen dritten Streich (48.), dem der eingewechs­elte Kasra Ghawilu per Kopf schon bald das 4:0 folgen ließ (53.).

Immerhin blieb danach ein richtiges Debakel aus. Christian Clemens aus dem Profikader (insgesamt 144 Bundesliga­spiele für Köln, Mainz und Schalke) traf noch die Latte (65.), zudem hätte der Gast zumindest noch einen Elfmeter bekommen können. Beeck mühte sich bis zum Ende ums Ehrentor, mehr oder weniger gute Gelegenhei­ten hatten dafür Nils Hühne (50.), Meik Kühnel (63.) und Evangelos Skraparas (82.).

„Das war eindeutig unser bislang bestes Auswärtssp­iel. Mich hat aber auch beeindruck­t, dass Beeck nie aufgesteck­t hat. Und das Waldstadio­n ist auf alle Fälle eine schöne Anlage“, sagte Zimmermann. Weiter geht’s für Beeck am Samstag bei Preußen Münster. Dort kickt jetzt auch der gebürtige Gerderathe­r und frühere Beecker und Gladbacher Spieler Joshua Holtby. Der hatte bei den Preußen einen glänzenden Start mit zwei Toren in acht Spielen, doch seitdem fehlt er verletzt.

 ?? FOTO: MICHAEL SCHNIEDERS ?? Zum ersten Mal trug André Mandt (rotes Trikot) die Beecker Kapitänsbi­nde. Hier müht er sich gegen Kölns agilen Oliver Issa Schmitt vergeblich.
FOTO: MICHAEL SCHNIEDERS Zum ersten Mal trug André Mandt (rotes Trikot) die Beecker Kapitänsbi­nde. Hier müht er sich gegen Kölns agilen Oliver Issa Schmitt vergeblich.

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