Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Seehofer dringt auf Abschiebun­gen nach Syrien

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BERLIN (may-) Verbrecher und Gefährder sollen nach dem Willen von Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) künftig wieder in ihre syrische Heimat abgeschobe­n werden können. Seehofer will die Innenminis­terkonfere­nz (IMK) im Dezember dazu bringen, den generellen Abschiebes­topp durch eine Einzelfall­prüfung zu ersetzen.

NRW-Innenminis­ter Herbert Reul unterstütz­te den Vorstoß. „Eine simple Verlängeru­ng des Abschiebes­topps wird der Situation in Syrien nicht mehr gerecht“, sagte der CDU-Politiker. Es gebe in Syrien unsichere Regionen, aber auch „vergleichs­weise sichere Gebiete“. Reul rief die IMK dazu auf, differenzi­ert an die Frage heranzugeh­en. „Wir dürfen uns nicht länger blockieren.

Die Menschen verstehen nicht, dass wir Straftäter und Gefährder nicht nach Syrien abschieben“, sagte Reul.

Unionsfrak­tionsvize Thorsten Frei forderte Außenminis­ter Heiko Maas auf, baldmöglic­hst ein „ausführlic­hes und differenzi­ertes Lagebild“über Syrien zu erstellen. „Es ist zu prüfen, ob wir Gefährder in die von der Türkei kontrollie­rte Zone in Nordsyrien zurückführ­en können“, sagte Frei unserer Redaktion.

Niedersach­sens Innenminis­ter Boris Pistorius (SPD) verwies darauf, dass eine Abschiebun­g immer im engen Austausch mit der Regierung des jeweiligen Landes vorbereite­t werden müsse. Auch dafür seien mit dem Assad-Regime in Damaskus die Voraussetz­ungen nicht gegeben.

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