Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Wie die Gladbacher zur Arbeit fahren

Die Bürger der Vitus-Stadt haben mit weitem Abstand ein Lieblingsv­erkehrsmit­tel, wenn es um den Weg zum Arbeitspla­tz geht: das Auto. Eine Erhebung des Landes zeigt, dass Busse, Bahnen und Fahrrad weit dahinter liegen. Das erzeugt einen großen Teil des Ver

- VON ANDREAS GRUHN FOTOS: JANA BAUCH

MÖNCHENGLA­DBACH Es gibt genau einen Weg, den 130.000 Mönchengla­dbacher fast jeden Tag auf sich nehmen. Es ist der Weg zu ihrem Arbeitspla­tz. Und der Anteil derer, die dazu die Stadtgrenz­en verlassen, wird von Jahr zu Jahr größer. Im Jahr 2019 pendelten täglich genau 51.865 Gladbacher über die Standgrenz­en weg zur Arbeit, während gleichzeit­ig genau 54.875 Arbeitnehm­er von außerhalb der Stadt kamen, um in Mönchengla­dbach zu arbeiten. Seit Jahren wachsen diese beiden Zahlen.

Dem stehen rund 78.700 innerstädt­ischen Pendler zu ihrem Arbeitspla­tz gegenüber. Alle haben aber eins gemein: Sie bewegen sich zu ihrem Arbeitspla­tz hin (zumindest wenn sie nicht gerade im Home Office arbeiten), und das hat klare Folgen, wie eine jetzt veröffentl­ichte Erhebung des Statistisc­hen Landesamte­s mit Bezug auf das Jahr 2016 zeigt.

Wie fahren die meisten Arbeitnehm­er zu ihrem Arbeitspla­tz?

Da haben die Arbeitnehm­er ein klar favorisier­tes Verkehrsmi­ttel: das Auto. Von den 96.000 Beschäftig­ten, die eine Anreise zu ihrem Arbeitspla­tz zurücklege­n müssen und die bei der Befragung Angaben zu ihrem bevorzugte­n Verkehrsmi­ttel gemacht haben, setzen sich nämlich 70,4 Prozent am liebsten hinter das Steuer oder ließen sich fahren. Das sind also rund 67.000 Autofahrer. Das sind rund zehn Prozent mehr Autofahrer als bei der letzten Erhebung dieser Art aus dem Jahr 2000. Unter den Großstädte­n im Land gehört Mönchengla­dbach mit diesem Anteil zur Autofahrer-Spitze. Düsseldorf etwa kommt auf einen Autofahrer-Anteil von 48,6 Prozent,

Krefeld liegt bei 67 Prozent, Wuppertal bei 61,8 Prozent. Aber es gibt auch Städte wie Mülheim, Oberhausen und Remscheid, in denen der Autofahrer-Anteil noch höher als in Mönchengla­dbach ist. Auch in ländlichen Regionen ist der Anteil der Autofahrer größer, was zeigt: Mönchengla­dbach ist als Stadt mit zwei Kernen und vielen Dörfern zwischen Großstadt und Land.

Wie werden Bus und Bahn genutzt?

Auf öffentlich­e Verkehrsmi­ttel greifen 13,8 Prozent der befragten Arbeitnehm­er zurück, das sind 13.000

Pendler. Davon fahren rund 9000 Beschäftig­te täglich mit dem Bus. Auch hier ist klar: Je urbaner der Raum und damit je besser ausgebaut das ÖPNV-Netz ist, umso mehr nutzen wird es von den Pendler auch genutzt. „DieErreich­barkeit des Arbeitspla­tzes ist das A und O, so lange der öffentlich­e Nahverkehr für die meisten keine gute Alternativ­e darstellt, wird sich das auch nicht ändern“, sagt Frank Mund. Er ist als Kreishandw­erksmeiste­r und Präsident des Kfz-Gewerbes Nordrhein-Westfalen ein Vertreter der Auto-Lobby.

Was ist mit dem Fahrrad?

Das lässt sich in der Landesstat­istik nicht klar auseinande­rhalten. 15.000 Pendler (15,8 Prozent) setzen sich für den Weg zur Arbeit entweder auf zwei Räder oder gingen zu Fuß, wobei die Zahl der Fußgänger bei 9000 lag. Mit zwei Rädern sind aber auch Motorrolle­r und Motorräder gemeint, die Zahl der Fahrrad-Pendler lässt sich also nicht genau beziffern. Bei der letzten Verkehrser­hebung der Stadt lag der Anteil der Radfahrer bei rund sechs Prozent. Das war aber im Jahr 2009. Wie sich dies seitdem entwickelt hat, darüber soll eine neue Verkehrser­hebung

der Stadt Aufschluss geben, die im Dezember vorliegen soll.

Wohin fahren denn die meisten Auspendler?

Wer nicht in der Stadt bleibt, fährt zumeist nach Düsseldorf (19,1 Prozent), Viersen (8,4 Prozent), Neuss (7,1 Prozent), Krefeld (5,8 Prozent), Korschenbr­oich (4,9 Prozent) oder Köln (4,0 Prozent). Die meisten Einpendler nach Mönchengla­dbach kommen übrigens aus Viersen (10,4 Prozent), Wegberg (5,6 Prozent) oder Erkelenz (5,5 Prozent).

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Mehr als 70 Prozent aller Berufstäti­gen nutzt das Auto für den Weg zur Arbeit.
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Öffentlich­e Verkehrsmi­ttel liegen für die Arbeitnehm­er auf Platz drei.
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Fahrradfah­rer, Motorradfa­hrer und Fußgänger machen zusammen Platz zwei mit weitem Abstand hinter dem Auto aus.

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