Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Abschiedsüberraschung für Winkens
Leider musste die offizielle Abschiedsfeier für den Wassenberger Bürgermeister aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen. Aber der Kreativität seines Teams im Rathaus setzte dieser Umstand keine Grenzen, und so überraschte es ihn schließlich doch noch im Rahmen einer ganz besonderen Szenerie, an der zumindest virtuell alle Mitarbeiter beteiligt waren.
Nach einem ganz normalen Gesprächstermin bei seinem Nachfolger lotste dieser ihn in den großen Ratssaal, wo er am anderen Tischende seiner gewohnten Position Platz nehmen und einer ganz individuell für nur für diesen einen Moment erstellten Videopräsentation folgen sollte.
Zunächst sprach da sein Vertreter und Stadtkämmerer
von der Großleinwand zu ihm und ernannte ihn zum ersten Markenbotschafter des Wassenberger Schlemmer-Marktes Rhein-Maas. „Du bist das Gesicht des Schlemmer-Marktes“, betonte er, „der perfekte Repräsentant!“Als äußeres Zeichen dafür erhielt der ehemalige Bürgermeister eine Schlemmerente in Silber, die er sich mithilfe von Marcel Maurer direkt ans Revers steckte. Nachdem sich dann in weiteren Videosequenzen die übrigen Mitarbeiter im Rathaus von ihm verabschiedet hatten, war Manfred Winkens bereits zu Tränen gerührt. „Der Wahnsinn!“, hallte der typische Winkens-Ausspruch für das ganz besondere Ereignis noch einmal durch den Ratssaal. „Wunder-wunderschön“, fügte er sichtlich gerührt hinzu.
Die zweite Überraschung folgte jedoch sogleich. Aus seinem Büro
Darius Manfred Winkens Marcel Maurer Willibert
im Rathaus, dem „Oval Office“, sprach auf der Leinwand
der „scharismatische“Ortsvorsteher aus dem Selfkant zu ihm, so von Kollege zu Kollege. Will gratulierte „zu ein glanzvolles Karriereende“und zeigte sich geehrt, Manfred Winkens „dat letzte Geleit“aus dem Rathaus geben zu dürfen. „Dat überfordert mich emotionell“, gab er zu. Zu reden „für dat einer geht“, sei auch für ihn eine völlig neue Situation. In seinem bekannten Outfit saß Will alias Comedian auf dem Bürgermeistersessel und öffnete
Will, Christian Macharski Hastenraths
um sich herum Schubladen und Schränke. „Alles besenrein hinterlassen“, stellte er fest, „und nix unter der Teppich gekehrt“. Dabei habe Winkens seinem Nachfolger „ein gut gemachtes Nest“hinterlassen. „Dein Einfluss hier war größer als der von Graf Gerhard“, betonte Will. Die Umbenennung der Graf-Gerhard-Straße könne da nur die kurzfristige Konsequenz sein, bis das Denkmal auf dem Roßtorplatz gebaut sei.
„Das werde ich mir noch sehr oft angucken“erklärte Winkens, der als zweites Päckchen DVD und USB-Stick mit dem Videomaterial
erhielt. Sein Team im Rathaus sorgte darüber hinaus für Nachschub in seinem Weinregal. Und schließlich hielt Manfred Winkens noch ein ganz besonderes Geschenk in Händen: ein Buch, eigens für ihn geschrieben von der Journalistin die wie er aus Wassenbergs Stadtteil Ophoven stammt. Alle großen Ereignisse der vergangenen 16 Jahre hatte sie aufgeschrieben.
Geschäftsführerin der Kunst, Kultur und Heimatpflege gGmbH, hatte den Text mit vielen Fotos zu einem 58 Seiten starken Werk zusammengefügt.
Schmitz, Anna Petra Thomas, Annika (RP)