Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Mobiles Arbeiten ist die Zukunft

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Einige Unternehme­n überbieten sich derzeit beim Thema, wie viele Homeoffice-Tage sie ihren Mitarbeite­rn anbieten wollen und wie viel Fläche und somit Kosten sich rein rechnerisc­h durch eine Verlagerun­g der Arbeitsstä­tten in die heimischen vier Wände einsparen lassen. Auch die Politik hat das Thema für sich entdeckt, allerdings unter einer anderen Prämisse. Diese Diskussion­en gehen jedoch am eigentlich­en Kern der aktuellen Herausford­erung vorbei.

Unternehme­n sollten sich eher die Frage stellen, mit welcher Organisati­ons- und Büroform sie ihre Arbeitspro­duktivität steigern können, anstatt nur auf das Konzept „mobiles Arbeiten“zu setzen. Mobiles Arbeiten ist in vielen Teilbereic­hen der Wirtschaft spätestens mit der Pandemie die bewährte neue „New Work“-Realität und wird auch in der Zeit nach Corona als eine Form der Arbeit selbstvers­tändlich werden. Es bedarf allerdings einiger Voraussetz­ungen, damit sie tatsächlic­h auch langfristi­g Akzeptanz bei Arbeitnehm­ern und -gebern finden wird. Physische Büros bleiben aber das Rückgrat für die Produktivi­tät, allerdings müssen sie dann attraktive Team-Orte sein, die alle gerne aufsuchen, um daraus in der Gemeinscha­ft Ideen zu kreieren und Kraft zu schöpfen. Dem qualitativ angepasste­n, digital perfekt ausgestatt­eten und neu konzeption­ierten Bürofläche­nausbau wird so zukünftig eine große Bedeutung zukommen: Das Büro ist definitiv nicht out. Im Gegenteil: Es wird bei mobilem Arbeiten noch wichtiger.

Herwig Lieb

Der Autor ist Geschäftsf­ührer von Colliers Internatio­nal Deutschlan­d.

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