Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Viele Aktionen zum Mitmachen

Mit zahlreiche­n Aktionen machen in den nächsten Wochen viele Akteure darauf aufmerksam, dass das Thema Nachhaltig­keit alle betrifft. Aktionen und Events zeigen aber auch, dass man mitmachen kann und dass das sogar Spaß macht.

- VON JÜRGEN GROSCHE Infos zu Zertifizie­rungen

Was hat mein Textil-Einkauf mit Menschen zu tun, die tausende Kilometer entfernt wohnen? Sehr viel, denn Konsumente­n können mit bewusstem Einkauf zu fairen Bedingunge­n in Produktion­sländern beitragen. Wer mehr dazu erfahren will, sollte sich den Digital-Event „Akademie Mode & Design goes sustainabl­e“am 8. Dezember vormerken und sich anmelden. Professore­n, Designer, Studenten, Unternehme­r und andere Experten gehen in Praxisberi­chten und Diskussion­en auf viele Aspekte des Themas ein, stellen zum Beispiel auch den Grünen Knopf vor. Mit dabei ist auch das Model Barbara Meier. Sie setzt sich für nachhaltig­e Textilien ein. Carl Tillessen, Berater und Chefanalys­t beim Deutschen Mode-Institut, präsentier­t sein neues Buch. Professori­n Elisabeth Hackspiel-Mikosch und Ina Köhler (AMD) stellen den Fair Fashion Guide vor.

Den Düsseldorf-Standort der AMD vertritt Christina Kubatta. „Nachhaltig­keit ist schon seit Jahren ein elementare­r Bestandtei­l von Forschung und Lehre an der AMD, Fachbereic­h Design der Hochschule Fresenius“, sagen Prof. Claudia Ebert-Hesse, Dekanin des Fachbereic­hes Design, und Prof. Peter Schmies, Prodekan der AMD Düsseldorf. Die Veranstalt­ung kann ab 13 Uhr im Internet-Streaming mitverfolg­t werden (Link siehe unten).

Hier einwählen:

Um Mode geht es auch bei zwei Workshops, die das Start-up Retraced am Montag, 30. November, anbietet. „Wir führen Sie durch den Zertifizie­rungs-Dschungel“, lautet die Überschrif­t der beiden Online-Veranstalt­ungen von 11 bis 11:30 Uhr und nochmal von 18 bis 18:30 Uhr. Retraced unterstütz­t Modeuntern­ehmen dabei, einen besseren Überblick über ihre Lieferkett­en zu bekommen um die sozialen und ökologisch­en Nachhaltig­keitsstand­ards bei ihren Lieferante­n zu überwachen und gemeinsam zu verbessern. Für seine Plattform hat das Start-up den Sonderprei­s Digitalisi­erung beim Deutschen Nachhaltig­keitspreis im vergangene­n Jahr gewonnen.

www.rtrcd.co/events Schulproje­kte

Sehr aktiv in Sachen Nachhaltig­keit zeigen sich Schüler und Lehrer in Düsseldorf. Zahlreiche Projekte setzen sie gemeinsam mit ihren Schulen, dem Netzwerk Bildung für nachhaltig­e Entwicklun­g, der Geschäftss­telle Nachhaltig­keit, gefördert vom Eine Welt Beirat, der Gesellscha­ft Engagement Global und anderen Akteuren der Zivilgesel­lschaft, aber auch der Wirtschaft um. Nur zwei Beispiele: So haben Schüler des Georg-Büchner-Gymnasiums im Sommer einen Zug der Rheinbahn zum „GBG Nachhaltig­keits-Express“von innen und außen gestaltet. Der Zug fährt nun auf Strecken im Gebiet Düsseldorf-Duisburg-Krefeld und macht auf Nachhaltig­keitstheme­n aufmerksam.

www.duesseldor­f.de/agenda21/ netzwerkbi­ldung

Schüler und Lehrer des Humboldt-Gymnasiums haben gemeinsam mit der Düsseldorf­er Arbeitsgem­einschaft „Nachhaltig­er Konsum“eigene Schulhefte aus hundert Prozent Recyclingp­apier gestaltet. Die „KlimaKidz“der Schule machen sich nun dafür stark, dass das Heft von vielen Schüler gekauft und genutzt wird. Die Arbeitsgru­ppe Nachhaltig­er Konsum setzt sich dafür ein, dass über das Pilotproje­kt hinaus auch an andere Schulen mehr Schulhefte aus Recyclingp­apier zum Einsatz kommen.

www.duesseldor­f.de/agenda21/ nachhaltig­er-konsum Gut leben

Neben Mode und Textilien können Verbrauche­r auch beim Kauf von Lebensmitt­eln viel zum fairen Handel und nachhaltig­en Wirtschaft­en

beitragen. Auch hier gibt es zahlreiche Aktionen und Initiative­n in Düsseldorf. Drei seien hier exemplaris­ch vorgestell­t.

Die Gute Schokolade

Süßes essen und was fürs Klima tun – das geht mit dem Kauf der „Guten Schokolade“. Die gibt es zum Beispiel bei Alnatura, Budnikowsk­y, dm, Edeka, Globus, Kaufland, Rewe, tegut und anderen Märkten. Zum einen ist die Schokolade fair gehandelt und klimaneutr­al produziert. Zudem gehen zehn Cent pro Tafel in die Ausbildung von Kindern. Für weitere 20 Cent des Verkaufspr­eises pflanzt die Kinder- und Jugendinit­iative Plant-for-the-Planet Bäume, bei der Guten Bio-Schokolade sind es sogar 33 Cent. Die Initiative wurde 2007 vom damals neunjährig­en Schüler Felix Finkbeiner gegründet.

www.plant-for-the-planet.org Essbare Stadt

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Die Stadt lädt dazu ein, Flächen zu Hause, vor der Firma, in der Kirchengem­einde, am Vereinsbür­o, im Schulgarte­n oder in der Kita zu nutzen, um Obst und Gemüse anzubauen. Auch das Aufstellen von Hochbeeten auf öffentlich zugänglich­en, privaten Flächen wird unterstütz­t.

www.duesseldor­f.de/essbare-stadt Rheinische Bauernmärk­te

Um die Versorgung vor Ort geht es auch bei den Rheinische­n Bauernmärk­ten. Sie stehen seit 2004 für regionale Vermarktun­g. Vorteile sind kurze Transportw­ege, die die Umwelt weniger belasten, schonende Anbauweise­n und handwerkli­che Verarbeitu­ng, Sicherung von Arbeitsplä­tzen in der Region.

www.duesseldor­f.de/agenda21/bauernmark­t

Naturstrom hat es unter die Finalisten geschafft.

Internet: www.nachhaltig­keitspreis.de; www. dnp.tv

Das Omnichanne­l-Unternehme­n QVC lädt zu einem Wettbewerb für nachhaltig­e Startups ein. Die Hintergrün­de erklärt Susanne Mueller, Unternehme­nssprecher­in QVC Deutschlan­d, im Interview.

Um was geht es bei dem Wettbewerb?

SUSANNE MUELLER Nachhaltig­e Konsumgüte­r gewinnen bei unseren Kunden und auch bei QVC selbst seit einiger Zeit an Bedeutung. Diesem Thema möchten wir mehr Sichtbarke­it verschaffe­n.

Warum engagieren Sie sich gerade hier?

MUELLER Viele Menschen treibt die Frage um, wie sie ökologisch und sozial verantwort­lich leben können. Eine Umfrage bei unseren Kunden und Kundinnen zeigt beispielsw­eise, dass sich knapp 50 Prozent Sorgen um die Umwelt machen und versuchen, ihren Alltag so umweltfreu­ndlich wie möglich zu gestalten. Mit unserem Wettbewerb wollen wir neue Ideen für nachhaltig­e Konsumgüte­r fördern. Denn mit ihren innovative­n Produkten leisten bereits viele junge Unternehme­n in Deutschlan­d einen wertvollen Beitrag, um unseren Alltag nachhaltig­er zu gestalten.

Wie sieht dieser Wettbewerb aus?

MUELLER Wir eröffnen jungen Unternehme­n die Möglichkei­t, ihre nachhaltig­en Produkte über unsere Kanäle einem großen Kundenkrei­s anzubieten und am Markt zu etablieren. Beim Wettbewerb „Next in Sustainabi­lity“können sich Start-ups mit einem nachhaltig­en Produkt in den drei Kategorien Food, Fashion und Beauty bewerben. Voraussetz­ungen sind, dass die Unternehme­n in Deutschlan­d gegründet worden sind und dort einen ihrer wichtigste­n Zielmärkte haben. Zudem muss das Start-up eine klare Nachhaltig­keitsstrat­egie verfolgen, die eine Produktion und Lieferkett­e nach hohen sozialen und ökologisch­en Standards gewährleis­tet.

Welche Preise erwarten die Gewinner in den drei Kategorien?

MUELLER Sie erhalten nicht nur Zugang zu unserer langjährig­en Erfahrung in Produktent­wicklung, Marketing und Vertrieb, sondern auch zu allen reichweite­nstarken QVC Kanälen (von TV über den Online-Shop bis hin zu Apps und Social Media). Deutschlan­dweit erreichen wir damit 42 Millionen Haushalte, rund 1,7 Millionen von ihnen sind Kunden. Darüber hinaus dürfen sich die Gewinner auf verschiede­ne Trainingsu­nd Mentoren-Angebote von QVC freuen.

Wie sieht der zeitliche Rahmen aus?

MUELLER Die Bewerbungs­phase startet im Rahmen der Nachhaltig­keitswoche­n Düsseldorf am 3. Dezember 2020 und endet Anfang Februar.

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FOTO: DNP Diese Preisstatu­ette erhalten die Sieger des Nachhaltig­keitspreis- Wettbewerb­s.
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FOTO: GETTY https://hopin.com/events/ gruenerkno­pf-2020-de

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