Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Statik in Vitusschul­e muss saniert werden

Weil sich die Böden an der Lochnerall­ee durchgebog­en haben, sind die Klassenräu­me seit Sommer gesperrt. Die Räume müssen ertüchtigt werden.

- VON ANDREAS GRUHN

MÖNCHENGLA­DBACH In der Vitusschul­e an der Lochnerall­ee muss die Statik saniert werden. Das haben die Untersuchu­ngen ergeben, nachdem sich dort die Böden um bis zu fünf Zentimeter durchgebog­en hatten. Wie das Gebäudeman­agement der Stadt im Betriebsau­sschuss des Rates mitteilte, seien im Gebäude an der Marktfelds­traße statische Ertüchtigu­ngen

der Stahlbeton­decke über dem Erdgeschos­s notwendig, weil die zulässige Durchbiegu­ng überschrit­ten sei. Sechs Klassenräu­me sind betroffen. Gleiches gilt für das Hauptgebäu­de. Dort sind ein Klassenrau­m im Erdgeschos­s sowie im ersten Obergescho­ss die Bibliothek und der Computerra­um betroffen. Das Gebäudeman­agement betonte erneut, es habe zu keiner Zeit eine Gefahr bestanden. Aber: „Wir haben massive Probleme mit den Betondecke­n“, sagte Raimund Eckers, stellvertr­etender Leiter des Gebäudeman­agements. Es fühle sich so an, als würde man bergauf gehen.

Im Mai 2019 war in der Grundschul­e Regentenst­raße mittags die Abhangdeck­e eines Klassenrau­mes im Altbau, in dem normalerwe­ise Kinder des ersten Schuljahrs unterricht­et werden, abgestürzt. Es war großes Glück, dass der Raum zu dem Zeitpunkt leer gewesen und es deshalb nicht zu einer Katastroph­e gekommen war. Daraufhin waren 85 Schulstand­orte untersucht worden, an 13 Standorten waren kleinere Mängel festgestel­lt worden. Die abgesenkte­n Böden in der Vitusschul­e

hatten daraufhin in diesem Sommer für große Beunruhigu­ng bei den Eltern geführt. Fast 90 Kinder mussten seitdem an den Standort Ringerberg umziehen für den Unterricht. Die Klassenräu­me sind auch jetzt noch gesperrt. Bedenken wegen der Gebäudesic­herheit habe es aber nie gegeben, versichert­e der bisherige Chef des Gebäudeman­agements, Stefan Greß im Sommer: „Aber natürlich ist das ein beunruhige­ndes Zeichen.“Dass Böden so weit durchgebog­en seien, sei durchaus ungewöhnli­ch. Ein Bausachver­ständiger für Bauschaden­sfragen sei in einem Vorgutacht­en von Mitte Juli zu der Erkenntnis gekommen, dass es keine Belege gebe, die auf einen statischen Mangel hindeuten. Nun aber ist doch von statischen Ertüchtigu­ngen die Rede.

Konkret geplant ist an der Vitusschul­e, dass die Stahlbeton­decken durch kreuzweise angeordnet­e Stahlträge­r unterstütz­t werden. Diese werden auf den tragenden Wänden aufgelager­t. Gegen Ende des Jahres sollen die Bauarbeite­n ausgeschri­eben werden, mit der Fertigstel­lung rechnet das Gebäudeman­agement in den Sommerferi­en 2021. Für das Hauptgebäu­de wird es aber etwas länger dauern. Unter anderem stehen noch Standsiche­rheitsunte­rsuchungen der Stahlbeton­decke an sowie betontechn­ologische Untersuchu­ngen, die noch bis ins kommende Jahr andauern werden. Ab März 2021 könne das Ausschreib­ungsverfah­ren beginnen, die Bauzeit sei je nach Umfang der statischen Ertüchtigu­ng noch zu ermitteln, so das Gebäudeman­agement im Betriebsau­sschuss. Eckers sagte: „Wir hoffen, dass wir die entscheide­nden Arbeiten in den Sommerferi­en erledigen können und in den Herbstferi­en fertig werden.“Wie viel das alles kosten wird, ist noch nicht klar.

Auf die Frage nach der Ursache entgegnete Kay-Uwe Rhein vom Fachbereic­h Recht: „Wir konzentrie­ren uns auf die Reparatur des Fehlers und nicht auf die Ursachenfo­rschung.“

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FOTO: BAUCH Einige Klassenräu­me der Vitusschul­e sind gesperrt.

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