Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Statik in Vitusschule muss saniert werden
Weil sich die Böden an der Lochnerallee durchgebogen haben, sind die Klassenräume seit Sommer gesperrt. Die Räume müssen ertüchtigt werden.
MÖNCHENGLADBACH In der Vitusschule an der Lochnerallee muss die Statik saniert werden. Das haben die Untersuchungen ergeben, nachdem sich dort die Böden um bis zu fünf Zentimeter durchgebogen hatten. Wie das Gebäudemanagement der Stadt im Betriebsausschuss des Rates mitteilte, seien im Gebäude an der Marktfeldstraße statische Ertüchtigungen
der Stahlbetondecke über dem Erdgeschoss notwendig, weil die zulässige Durchbiegung überschritten sei. Sechs Klassenräume sind betroffen. Gleiches gilt für das Hauptgebäude. Dort sind ein Klassenraum im Erdgeschoss sowie im ersten Obergeschoss die Bibliothek und der Computerraum betroffen. Das Gebäudemanagement betonte erneut, es habe zu keiner Zeit eine Gefahr bestanden. Aber: „Wir haben massive Probleme mit den Betondecken“, sagte Raimund Eckers, stellvertretender Leiter des Gebäudemanagements. Es fühle sich so an, als würde man bergauf gehen.
Im Mai 2019 war in der Grundschule Regentenstraße mittags die Abhangdecke eines Klassenraumes im Altbau, in dem normalerweise Kinder des ersten Schuljahrs unterrichtet werden, abgestürzt. Es war großes Glück, dass der Raum zu dem Zeitpunkt leer gewesen und es deshalb nicht zu einer Katastrophe gekommen war. Daraufhin waren 85 Schulstandorte untersucht worden, an 13 Standorten waren kleinere Mängel festgestellt worden. Die abgesenkten Böden in der Vitusschule
hatten daraufhin in diesem Sommer für große Beunruhigung bei den Eltern geführt. Fast 90 Kinder mussten seitdem an den Standort Ringerberg umziehen für den Unterricht. Die Klassenräume sind auch jetzt noch gesperrt. Bedenken wegen der Gebäudesicherheit habe es aber nie gegeben, versicherte der bisherige Chef des Gebäudemanagements, Stefan Greß im Sommer: „Aber natürlich ist das ein beunruhigendes Zeichen.“Dass Böden so weit durchgebogen seien, sei durchaus ungewöhnlich. Ein Bausachverständiger für Bauschadensfragen sei in einem Vorgutachten von Mitte Juli zu der Erkenntnis gekommen, dass es keine Belege gebe, die auf einen statischen Mangel hindeuten. Nun aber ist doch von statischen Ertüchtigungen die Rede.
Konkret geplant ist an der Vitusschule, dass die Stahlbetondecken durch kreuzweise angeordnete Stahlträger unterstützt werden. Diese werden auf den tragenden Wänden aufgelagert. Gegen Ende des Jahres sollen die Bauarbeiten ausgeschrieben werden, mit der Fertigstellung rechnet das Gebäudemanagement in den Sommerferien 2021. Für das Hauptgebäude wird es aber etwas länger dauern. Unter anderem stehen noch Standsicherheitsuntersuchungen der Stahlbetondecke an sowie betontechnologische Untersuchungen, die noch bis ins kommende Jahr andauern werden. Ab März 2021 könne das Ausschreibungsverfahren beginnen, die Bauzeit sei je nach Umfang der statischen Ertüchtigung noch zu ermitteln, so das Gebäudemanagement im Betriebsausschuss. Eckers sagte: „Wir hoffen, dass wir die entscheidenden Arbeiten in den Sommerferien erledigen können und in den Herbstferien fertig werden.“Wie viel das alles kosten wird, ist noch nicht klar.
Auf die Frage nach der Ursache entgegnete Kay-Uwe Rhein vom Fachbereich Recht: „Wir konzentrieren uns auf die Reparatur des Fehlers und nicht auf die Ursachenforschung.“