Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Corona-Boni für Klinikmitarbeiter
Der Kampf gegen die Pandemie wird belohnt. Die Besuchs-Regeln sind restriktiv.
MÖNCHENGLADBACH Die Linie ist deutlich formuliert: „Aufgrund der aktuellen Corona-Situation sind Besuche grundsätzlich untersagt“, ist auf der Internetseite des Evangelischen Krankenhauses Bethesda zu lesen. Mag es andernorts etwas anders gehandhabt werden – das Krankenhaus Wermelskirchen etwa bittet von Patientenbesuchen „möglichst abzusehen“: In Mönchengladbach steht das Bethesda mit strikten Besuchsbeschränkungen nicht alleine. „Vollständiger Besucherstopp“heißt die Devise in den Kliniken Maria Hilf und auch das Krankenhaus Neuwerk sowie das Elisabeth-Krankenhaus folgen dieser Linie. Auf diese haben sie sich gemeinsam mit dem städtischen Gesundheitsamt und Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts folgend verständigt, sagt ein Sprecher der Kliniken Maria Hilf.
Die Regelung sei „alternativlos“, findet Thorsten Celary, Geschäftsführer des Elisabeth-Krankenhauses: „Wir tun alles, um zu verhindern, dass sich Covid-19 bei uns im Krankenhaus ausbreitet.“Das geschehe zum Schutz von Patienten, aber auch des Personals vor Ansteckung, sagt Rita Tönjann, Krankenhausdirektorin im Bethesda. Will heißen: Es muss dafür gesorgt werden, dass die Versorgung der Patienten aufrechterhalten werden kann.
Pflegekräftemangel sei schon vor der Pandemie deutschlandweit ein Problem gewesen, sagt Tönjann: „Akut können die Krankenhäuser die bundesweite Situation inmitten einer Pandemie nicht ändern.“
Ausnahmen sind in Mönchengladbach aber drin. Die Kinderkliniken und Geburtshilfe-Abteilungen in Neuwerk und Rheydt machen solche. Das sei „infektionsschutzgerecht möglich“, sagt eine Sprecherin des Neuwerker Krankenhauses, „ebenso wie die Begleitung sterbenskranker Patienten oder in sehr begründeten, extremen Ausnahmefällen auch Langzeitpatienten. Voraussetzung für einen solchen kurzen Besuch sind negative Schnelltests.“
Für die Belastung im Kampf gegen die Pandemie sollen die Pflegekräfte in den vier Akutkrankenhäusern in der Stadt finanziell belohnt werden. Dafür sorgen Sondermittel des Bundes und Regelungen, die von den Tarifparteien getroffen wurden. Im Fall der tariflichen Vereinbarungen gibt es eine Leistung für alle Beschäftigte nach dem für sie geltenden Tarifvertrag. Bei den Mitarbeitern des Elisabeth-Krankenhauses sind das beispielsweise laut Leitung je nach tariflicher Einstufung eines Mitarbeiters – mit Ausnahmen zum Beispiel im ärztlichen Dienst – 300 bis 600 Euro einmalig. Wie die Sondermittel aus einem 100 Millionen Euro schweren Topf des Bundes für ganz Deutschland unter den Mitarbeitern in Krankenhäusern verteilt werden, die während der „ersten Welle“Corona-Patienten behandelt haben, können die Leitungen entscheiden.
Im „Eli“etwa soll das in Abstimmung mit dem Betriebsrat geschehen. Celary: „Den Bonus werden Mitarbeiter bekommen, die dauerhaft Covid-Patienten versorgt haben oder in der Covid-Versorgung direkt mit eingebunden waren. Dazu zählen unterschiedliche Berufsgruppen, insbesondere aber die Pflegekräfte auf den Stationen mit Covid-Patienten, der Intensivstation und der Zentralen Notaufnahme. Dies gilt aber auch für andere Berufsgruppen wie beispielsweise Mitarbeiter aus der Reinigung.“