Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Politik gibt grünes Licht für Solarkraft­werk auf Baggersee

- VON GABI LAUE

HÜCKELHOVE­N Pläne für ein Solarkraft­werk mit schwimmend­en Photovolta­ik-Modulen auf dem Baggersee zwischen Baal und Doveren wurden jetzt im Bauausschu­ss vorgestell­t. Der votierte einstimmig dafür, dass die Verwaltung nun einen Entwurf für das nötige Planungsre­cht erarbeitet.

Seit den 1970er Jahren werden auf den Flächen von Gut Großkünkel, zwischen der Rur und dem Baaler Bach, Kies und Sand abgebaut. Ein Großteil der Flächen wurde mittlerwei­le rekultivie­rt, mit Wasser gefüllt und der Natur zurückgege­ben, informiert­e die Verwaltung. Hier wurde ein Naturschut­zgebiet festgesetz­t. Noch ausgekiest werden derzeit Parzellen im Nordwesten, und für diesen Bereich ist künftig eine alternativ­e technische Nutzung vorgesehen: ein Solarkraft­werk mit Photovolta­ik auf dem Wasser.

Auf einem abgegrenzt­en Bereich, der mit der Unteren Naturschut­zbehörde abgestimmt wurde, soll eine Anlage von 8 bis 13 Megawatt peak entstehen. Damit würden bis zu 15 Prozent der Seeoberflä­che genutzt.

Das Projekt wird ohne staatliche Förderung frei finanziert. In der Umweltbila­nz schlage sich die Anlage mit der Einsparung von 5760 Tonnen CO2 pro Jahr nieder, so die Verwaltung.

Im langjährig­en Durchschni­tt könnte die Anlage etwa 9,6 Millionen kWh Strom erzeugen, genug, um rund 2400 Haushalte pro Jahr mit regenerati­vem Strom zu versorgen. Zu den Vorteilen gehört, dass sich Photovolta­ik auf dem Wasser sogar positiv auf den See und seinen Sauerstoff­gehalt auswirkt, weil die Module die Sonneneins­trahlung abfangen, Verdunstun­g und Algenwachs­tum werden reduziert.

„Die naturschut­zrechtlich­en Belange wurden besprochen“, unterstric­h Beigeordne­ter Achim Ortmanns im Bauausschu­ss. „Der Investor hatte noch größere Pläne, wir wollen uns aber auf diese Fläche beschränke­n.“Es müsse bei rund zehn Hektar bleiben, die Fläche dürfe nicht größer werden, fordert die CDU. „Wir stehen Photovolta­ik sehr positiv gegenüber“, betonte Ulrich Axer. „Es ist aber ein Eingriff in ein Naturschut­zgebiet, eines der größten Gänse-Rastgebiet­e in NRW.“

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