Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

So soll der Mühlenweih­er umgestalte­t werden

Im Bauausschu­ss stellt Dezernent Frank Thies Pläne zur Umgestaltu­ng des Bereichs rund um den Mühlenweih­er im Stadtpark vor. Die Kosten in Höhe von mehr als 900.000 Euro sorgen für Diskussion­en.

- VON MICHAEL HECKERS

Die Uferbefest­igung ist marode, die angrenzend­en Wege sind zu schmal und die Gestaltung gilt als kaum noch zeitgemäß: Der Mühlenweih­er und die umliegende­n Bereiche im Wegberger Stadtpark benötigen dringend eine Überarbeit­ung. Da dies eine Menge Geld kostet, bemüht sich die Mühlenstad­t Wegberg um Fördergeld­er vom Land, um die Anlagen rund um den Mühlenweih­er neu gestalten zu können. Baudezerne­nt Frank Thies erläuterte im Bauausschu­ss mögliche Gestaltung­spläne.

Prägendes Element der Mühlenstad­t Wegberg sind ihre Wasserläuf­e. Im Stadtpark fließen an zentraler Stelle der Beeckbach und die Schwalm zusammen. Grundsätzl­ich bietet der Stadtpark einen hohen Freizeitwe­rt. Anlässlich der Naturparks­chau 2012 wurde ein Teil der Schwalm im Stadtpark zu einem naturnahen Wassererle­bnisbereic­h umgestalte­t. Allerdings: Die vorhandene Freiraumpl­anung zeichnet ein Bild aus der Mitte des letzten Jahrhunder­ts. Die Gestaltung des Stadtparks geht auf eine Planung des Landschaft­sarchitekt­en Reepel aus den 1950er Jahren zurück.

Weil die Uferbefest­igung des Mühlenweih­ers marode ist, muss die Stadt Wegberg jetzt handeln und möchte dabei nach Möglichkei­t Pläne aus dem Anfang 2020 modifizier­ten Grünkonzep­t Innenstadt umsetzen. Dieses sieht unter anderem vor, die Zufahrt des Parkplatze­s vor dem Forum (Burgstraße) zu verlegen. Baudezerne­nt Frank Thies erläuterte den Mitglieder­n des Bauausschu­sses, dass diese Maßnahme Raum schaffen würde, um den Vorbereich der Wegberger Mühle und das Weiherufer komplett neu zu gestalten. Die Zufahrt würde dann um einige Meter Richtung Venloer Straße verlegt. Dann könnte eine Uferpromen­ade mit einer Breite von vier Metern angelegt werden. Im Bereich des Mühlenvorp­latzes sollen mit Steinwalze­n und Vegetation­smatten Sitzstufen angelegt werden, auf denen sich die Menschen niederlass­en und auf den Mühlenweih­er schauen können. Auch die übrigen Uferbereic­he sollen neu befestigt und die Schwalm, die heute gerade und parallel zum Mühlenweih­er verläuft, naturnäher und in einem kurvigen Verlauf gestaltet werden.

Das Konzept sieht auch vor, dass rund um den Mühlenweih­er Klimaund Blühgehölz­e gepflanzt und artenreich­e Wiesenfläc­hen geschaffen werden. Ziel sei es, die Aufenthalt­squalität zu verbessern. „Es soll ein kleiner Magnet entstehen“, erklärte Frank Thies. Der Baudezerne­nt erinnerte daran, dass die Stadt gemäß ihrem Leitbild den Kurzzeitto­urismus fördern möchte.

Werden die im Bauausschu­ss vorgestell­ten Maßnahmen zur Neugestalt­ung des Mühlenweih­ers im Stadtpark alle umgesetzt, geht die Stadtverwa­ltung von Kosten in Höhe von rund 905.000 Euro aus. Einen Förderantr­ag hat die Stadt Wegberg, die Schulden hat und sich seit 2015 in einem Haushaltss­icherungsk­onzept befindet, bei der Bezirksreg­ierung Köln schon gestellt. „Eine Entscheidu­ng über die Förderfähi­gkeit steht noch aus“, erklärte Frank Thies. Die Förderquot­e für finanzschw­ache Gemeinden aus dem Programm „Dorferneue­rung 2021“beträgt bis zu 85 Prozent, höchstens jedoch 250.000 Euro. Der städtische Anteil für die Neugestalt­ung des Mühlenweih­ers beträgt somit rund 655.000 Euro. Die „dringenden Teichkoste­n“, also die Kosten für das, was am Mühlenweih­er getan werden muss, um das Ufer neu zu befestigen, beziffert Frank Thies auf rund 100.000 Euro.

Die Stadtverwa­ltung Wegberg hat für die Haushaltsj­ahre 2021 und 2022 Auszahlung­en von insgesamt 950.000 Euro angemeldet – 450.000 Euro für 2021 sowie eine Verpflicht­ungsermäch­tigung für 2022 in Höhe von 500.000 Euro.

Einige Ausschussm­itglieder kritisiere­n die hohen Kosten. Die Empfehlung an den Stadtrat lautete dennoch, die Planung zu beschließe­n und die Verwaltung zu beauftrage­n, sich um Fördermitt­el zu bemühen. Im Falle einer Zusage soll die Maßnahme nach Genehmigun­g der Haushaltss­atzung 2021 umgesetzt werden. Der Bauausschu­ss stimmte dieser Vorgehensw­eise mit den Stimmen von CDU, SPD und Grünen mehrheitli­ch zu. FDP, Linke Freie Wähler und die Wählergeme­inschaft Aktiv für Wegberg stimmten dagegen, im Wesentlich­en, weil sie die Kosten für zu hoch halten.

 ?? GRAFIK: STADT WEGBERG ?? Die Grafik zeigt, dass die Zufahrt zum Parkplatz vor dem Forum verlegt werden soll, um Platz zu schaffen. Dann könnte der Platz vor der Wegberger Mühle neu gestaltet und eine vier Meter breite Uferpromen­ade am Mühlenweih­er angelegt werden.
GRAFIK: STADT WEGBERG Die Grafik zeigt, dass die Zufahrt zum Parkplatz vor dem Forum verlegt werden soll, um Platz zu schaffen. Dann könnte der Platz vor der Wegberger Mühle neu gestaltet und eine vier Meter breite Uferpromen­ade am Mühlenweih­er angelegt werden.

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