Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Einsatz für den Nikolaus fällt aus
Arndt Holten gibt den Plan auf, Kinder im Korbmachermuseum zu empfangen.
HILFARTH (DG) Er hatte sich alles so schön vorgestellt – trotz Corona. Mit seinen fünf Freunden, den „Schwarzen“, und Unterstützung der Rurtal-Korbmacher wollte Arndt Holten die Mädchen und Jungen ins Museum an der Nohlmannstraße einladen. In der alten Scheune wollte der Nikolaus die Kinder empfangen, Lob und Tadel in sein goldenes Buch eintragen, sich Gedichte aufsagen lassen. Doch das Ordnungsamt der Stadt Hückelhoven bat Holten, alles abzusagen. „Gesundheit geht natürlich vor“, zeigt sich der 45-jährige Familienvater einsichtig. „Wir hätten an einem einzigen Tag rund 250 Leute durchs Museum geschleust.“
Holten, vielen bekannt als Sitzungspräsident der Hilfarther Trötemänn und Stimmungssänger im Karneval zusammen mit seinem Bruder Klaus, ist bemüht, sich die große Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. Für den ungewöhnlichen Empfang des mildtätigen Bischofs hatte er sich mit Korbmacher-Chef Lothar Reining ein Hygienekonzept überlegt. Die Familien sollten die Scheune über ein ausgeklügeltes Einbahnstraßensystem mit rotem Teppich und etwas weihnachtlicher Dekoration erreichen. Separate Ein- und Ausgänge waren ebenso vorgesehen wie Ständer mit Desinfektionsmittel. Für jedes Kind hatte Holten eine Viertelstunde Zeit eingeplant. Die Familien sollten sich nicht begegnen und keine Möglichkeit zum gemütlichen Aufenthalt mit warmen Getränken und weihnachtlichen Leckereien bekommen. Besonders bitter: Auch der traditionelle Chreskenkesmaat im Innenhof des Hilfarther Korbmachermuseums fällt wegen der Pandemie aus.
Im kommenden Jahr wollen Holten und die Rurtal-Korbmacher wieder im Einsatz sein. Er hofft, den erwartungsvollen Nachwuchs dann wieder zu Hause aufsuchen zu können, zusammen mit seinen fünf schwarzen Freunden.