Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Zwei Tore sind wohl eins zu viel

Das in Kleinenbro­ich geplante Kleinspiel­feld soll nach Bedenken der Hauptschul-Verantwort­lichen nur noch ein Fußballtor erhalten. Die Umplanung sorgte bei den Vertretern der CDU im Bildungsau­sschuss für Unmut.

- VON MARC LATSCH

Das in Kleinenbro­ich geplante Kleinspiel­feld soll nach Bedenken der Hauptschul-Verantwort­lichen nur noch ein Fußballtor erhalten.

KLEINENBRO­ICH Es war nur ein kurzer, eigentlich fachfremde­r, Hinweis am Ende des Bildungsau­sschusses. Der Beigeordne­te Thomas Dückers stellte den aktuellen Stand zum geplanten Kleinspiel­feld in Kleinenbro­ich vor. Dieses betreffe durch seine Lage an der Hauptschul­e ja auch die Belange des Ausschusse­s. Um die „Optik des Schulhof-Ensembles“nicht zu beeinträch­tigen, soll dort entgegen der ursprüngli­chen Planung nur ein Fußballtor statt deren zwei aufgestell­t werden. Eine Informatio­n, die bei der CDU für Unmut sorgte.

„Mich wundert es, dass wir ein solches Kleinspiel­feld bauen, wenn es nur noch ein Tor auf einer Seite gibt“, sagte Dirk Kartarius, CDU-Ratsmitgli­ed und Vorsitzend­er des Stadtsport­verbands. „Eine hundertpro­zentige Nutzung des Kleinspiel­feldes erscheint mir hier nicht möglich.“Fraktionsk­ollege Julian Meyers sprang ihm bei: „Wir würden dafür plädieren, dass da weiterhin zwei Tore stehen sollen.“

Die an der Hauptschul­e geplante Sportstätt­e ist eins von insgesamt drei neuen Kleinspiel­feldern, die im Stadtgebie­t entstehen sollen. Die Gesamtmaßn­ahme, zu der auch die Sanierung des Hallenbads gehört, sollte die Stadt nach ursprüngli­cher Planung einen Eigenantei­l von 180.000 Euro kosten. Im Mai musste die Stadt bereits einräumen, dass der Eigenantei­l wegen unerwartet­er Mehrkosten auf knapp 900.000 Euro ansteigt. In Kleinenbro­ich soll das Kleinspiel­feld eine bestehende Beachvolle­yballanlag­e verdrängen. Das sorgte ebenso für Diskussion­en wie der neue Ein-Tor-Ansatz.

Grund für die Umplanung sind Bedenken von Seiten der Hauptschul­e. Der für ein zweites Tor notwendige zweite Ballfangza­un sei laut Dückers dort als störend empfunden worden. Bei Schulleite­r Robert Ruback, der sich im Ausschuss ebenfalls zu Wort meldete, klang die Kritik noch einmal stärker. „Wir haben große Bedenken was den generellen Standort angeht und was dieser für eine Auswirkung auf den Mikrokosmo­s Schule hat“, sagte Ruback. „Für ein Kleinspiel­feld braucht es ein richtiges Konzept, das baut man nicht einfach so.“Da das Gelände zudem „sehr, sehr klein“sei, habe die Schule zumindest für die reduzierte Lösung mit nur einem Tor plädiert.

„Aus planerisch­er Sicht ist ein Spielfeld auch mit einem Tor und einem Zaun nutzbar, zumal nicht nur Fußball gespielt werden kann“, sagte Dückers auf Anfrage unserer Redaktion mit Hinweis auf die zwei geplanten Basketball­körbe. „Allerdings halte ich es für wahrschein­lich, dass die künftigen Nutzer selbst kreativ werden und ein zweites Tor mit Schultasch­en oder ähnlichem improvisie­ren.“

Die generellen Sorgen der Hauptschul-Vertreter, dass das Kleinspiel­feld negative Auswirkung­en auf das Schulumfel­d haben könne, sei aus Sicht der Verwaltung unbegründe­t.

Bei einem vergleichb­aren Spielfeld zwischen Gymnasium und Andreassch­ule seien bislang keine Probleme aufgetrete­n. Dückers halte das Kleinspiel­feld für „eine sinnvolle Ergänzung zur bereits vorhandene­n Spiel- und Skateranla­ge“. Von der auch die Hauptschul­e für ihren Sportunter­richt profitiere.

Wie sich die Umplanung auf die Kosten auswirken würde, konnte die Stadt auf Anfrage noch nicht mitteilen. Auch weil die Pläne nach wie vor nicht entschiede­n seien. Insgesamt, so Dückers, sollten die Änderungen im Vergleich zur Gesamtmaßn­ahme allerdings nicht ins Gewicht fallen.

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FOTO: JANA BAUCH Anstelle des Beachvolle­yballfelde­s soll an der Hauptschul­e Kleinenbro­ich ein Kleinspiel­feld entstehen.

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