Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Hotspot-Städte fordern Hilfe vom Land

In Orten mit einem Inzidenzwe­rt über 200 sollten nach Bund-Länder-Beschluss schärfere Corona-Maßnahmen gelten. Sechs NRW-Kommunen werden ungeduldig.

- VON VIKTOR MARINOV

DÜSSELDORF Aktuell gibt es NRW vier Orte mit einem Sieben-TagesInzid­enzwert über 200: Solingen, Duisburg, Hagen und Wuppertal. Für sie sollen nach der neuen Corona-Schutzvero­rdnung im Zweifel schärfere Maßnahmen gelten, darauf hatten sich Bund und Länder vor einer Woche geeinigt. Doch die Absprache mit dem Land stockt. Sechs NRW-Städte suchen deswegen selbststän­dig den Kontakt zur Landesregi­erung. Sie fordern in den Schulen einen Mindestabs­tand von 1,5 Metern ab der achten Klasse. „Es ist völlig klar – es kann nicht so sein, wie es ist. Es muss zusätzlich was passieren“, sagte NRW-Gesundheit­sminister Karl-Josef Laumann (CDU) noch am Montag. Er kündigte „Erörterung­stermine“in den Hotspot-Städten mit Inzidenzwe­rten über 200 an. Dort sollten Städte und das Land gemeinsam Maßnahmen besprechen, die auf die Orte zugeschnit­ten sind. Es gebe viele Möglichkei­ten, sagte Laumann. Verschärft­e Kontaktbes­chränkunge­n zum Beispiel, Hybridunte­rricht oder ein Alkoholver­kaufsverbo­t.

Nach übereinsti­mmenden Auskünften des Gesundheit­sministeri­ums und einzelner Hotspot-Städte gibt es noch keine Termine für Erörterung­sgespräche.

In vielen Städten sind die Maßnahmen, von denen Laumann am Montag sprach, bereits Praxis. In Solingen kann man seit Anfang November zwischen 22 und 6 Uhr keinen Alkohol kaufen. Auch in Hamm und im Kreis Recklingha­usen gibt es dieses Verbot.

Reagieren müssen die Städte trotzdem, das Infektions­geschehen lässt ihnen keine Wahl. Bielefeld, Duisburg, Hagen, Hamm, Herne und Solingen suchen nun gemeinsam den Kontakt zur Landesregi­erung. Die Überlegung­en über verschärft­e Maßnahmen liefen bislang parallel auf Landeseben­e und in den Städten – gemeinsam noch nicht.

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