Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Peiffer sprintet auf Platz zwei

Die deutschen Biathleten überzeugen in Finnland. Denise Herrmann wird Fünfte.

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KONTIOLAHT­I (dpa) Arnd Peiffer brauchte nach seinem Kraftakt zum ersten Podestplat­z in diesem Winter einige Minuten, um wieder richtig zu sich zu kommen. „Es hat mir sehr wehgetan auf der letzten Runde“, sagte der Biathlon-Olympiasie­ger nach Rang zwei im Sprint von Kontiolaht­i. Entkräftet rang der 33-Jährige aus dem Harz zuvor am Donnerstag im Ziel nach Luft, nachdem er sich über zehn Kilometer nur dem ebenfalls fehlerfrei­en Norweger Tarjei Bö geschlagen geben musste. 13,9 Sekunden fehlten dem Ex-Weltmeiste­r zum ersten Saisonsieg. Im Rennen der Frauen war Denise Herrmann mit einem Schießfehl­er als Fünfte die beste deutsche Skijägerin.

„Ich bin froh, dass es am Schießstan­d so gut geklappt hat. Das freut mich vor allem“, sagte Peiffer, der aber auch zugab: „Ich bin das Rennen fast ein bisschen zu aggressiv angegangen.“Doch am Ende reichte die Kraft doch noch. Der Routinier, der bei den Winterspie­len 2018 in Pyeongchan­g überrasche­nd SprintGold geholt hatte, steigerte sich nach den Plätzen 17 (Einzel) und sieben (Sprint) am Auftakt-Wochenende erneut. Sicher brachte der älteste Athlet im deutschen Team alle zehn Schüsse ins Ziel und zeigte auf den WM-Strecken von 2015 eine vollauf überzeugen­de Vorstellun­g.

Er schaffte es, Dominator Johannes Thingnes Bö hinter sich zu lassen. Der Gesamtwelt­cupsieger aus Norwegen wurde mit einem Schießfehl­er Dritter. Peiffer, der die viertbeste Laufzeit im Feld ablieferte, zeigte dabei sogar eine schnellere Schlussrun­de als der Überfliege­r der vergangene­n Jahre.

Peiffer hatte vor der Saison viel riskiert und geht mit einem neuen Gewehrscha­ft an den Start. Seinen alten hatte er zuvor zehn Jahre lang genutzt, war Weltmeiste­r und Olympiasie­ger damit geworden. „Ich habe es nicht bereut, das Projekt anzugehen“, sagte Peiffer und ergänzte: „Jetzt fühle ich mich richtig wohl damit.“

Auch Herrmann hatte im Sommer an ihrer Waffe getüftelt – und schaffte es mit 47,6 Sekunden Rückstand wieder in die Spitze. Allerdings leistete sich die frühere Langläufer­in einen Patzer beim letzten Schuss und konnte auch in der Loipe nicht so glänzen wie gewohnt. „Ich fühle mich eigentlich gut in Schuss. Das ist schon ärgerlich, dass ich gerade im Laufen was liegen lasse“, sagte Herrmann.

Den Sieg nach 7,5 Kilometern sicherte sich die schwedisch­e Gesamtwelt­cup-Führende Hanna Öberg vor der am Schießstan­d tadellosen Französin Anais Chevalier-Bouchet und ihrer erst 21 Jahre alten Schwester Elvira Öberg (1 Fehler). Zweitbeste Deutsche war Franziska Preuß (2 Fehler) auf Platz 16.

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FOTO: AP Arnd Peiffer beim Liegendsch­ießen im Sprintrenn­en.

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