Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Jacques Tilly blickt auf Mönchengla­dbach

Bekannt ist Jacques Tilly vor allem für seine frechen Wagen im Düsseldorf­er Karneval. Sein Herzenspro­jekt in der Vorweihnac­htszeit sind aber seine Wimmelbild­er, von denen eines auch Mönchengla­dbach zeigt.

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MÖNCHENENG­LADABACH Als Schöpfer der Wagen im Düsseldorf­er Karnevalsz­ug ist Jacques Tilly den meisten ein Begriff. Aber auch mit Mönchengla­dbach hat er sich jetzt intensiv auseinande­rgesetzt. Das Ergebnis ist eine Wimmelbild, das die Stadt in vielen Facetten zeigt. Die Gründung als Mönchsstad­t ist ein Thema, der Blumenkors­o in Rheydt, der Philosoph Hans Jonas, der Wasserturm, das Museum Abteiberg. Das Bild ist, wie Motive weiterer Städte, jetzt im RP-Shop käuflich zu erwerben.

Der Clou beim Kreativpro­zess, wie Jacques Tilly nach zahllosen Wimmelbild­ern inzwischen weiß: „Jede Stadt hat einen historisch­en Kern – und alles drumherum entwickelt sich dann wie die Schalen einer Zwiebel.“Auf Tillys Düsseldorf­er Wimmelbild sind ein Kraftwerk zu sehen, die Toten Hosen und wie Friedrich Spee gegen den Hexenwahn kämpft. Kaiserswer­th wird bedacht, die DEG und Fortuna. Heino, Mutter Ey, Josef Beuys tummeln sich darauf.

Die Herausford­erung bei einem Projekt wie diesem ist ganz sicher, alle Facetten einer Stadt in einem Bild unterzubri­ngen, wie er beschreibt: Kultur, Architektu­r, Geschichte, Wirtschaft und Brauchtum etwa. In Düsseldorf lebt Tilly und kennt die Stadt wie seine Westentasc­he, in den Städten Duisburg und Mönchengla­dbach musste er sich zwei Wochen lang intensiv aufhalten, um sie kennenzule­rnen. „Am Ende muss es geografisc­h ja auch irgendwie hinkommen“, meint er. „Wenn ein Schlosstur­m im Norden der Stadt steht, dann sollte der das auch auf dem Bild sein.“

Schauspiel­er Manfred Krug ist auf dem Duisburg-Wimmelbild zu sehen. Dazu gesellt sich der Kabarettis­t Wolfgang Trepper mit seiner typischen roten Tasche. Dessen Kollege Heribert Knebel findet auch ein Plätzchen in Tillys Illustrati­on und Gerhard Mercator, der in Duisburg das Licht der Welt erblickte, die er dann später geografisc­h und kartografi­sch vermessen sollte. Sogar seinen Sohn Camillo, eher genannt Millo, „schummelte“Tilly auf das Bild – Millo studiert an der Uni in Duisburg.

Bis zu zwei Ordner mit Informatio­nen zu jeder Stadt sammelte Tilly, darin finden sich auch alte und neue Stadtpläne. Neuss spielt übrigens neben Düsseldorf, Duisburg und Mönchengla­dbach auch eine Rolle bei den Wimmelbild­ern. Denn dort in der Behinderte­nwerkstatt werden die Arbeiten verpackt und versendet.

Die Bilder funktionie­ren durch die pointierte Illustrati­on für sich, es sind nur kleine Textbanner, die Erläuterun­gen geben. „Nicht jeder weiß zum Beispiel, wer Lore Lorenz vom Kommödchen war, da gibt es dann ein Sätzchen zu.“Die drei Stadtposte­r für das Verbreitun­gsgebiet der Rheinische­n Post sind bereits erhältlich. Eins für Aachen ist wohl auch in Planung. Es gibt auch noch einige Großbilder, die signiert sind, im RP-Shop.

Hinter der „Jacques Tilly Edition“ steht der Essener Landauf-Landab-Verlag, der sich auf die Herausgabe von regionalen Produkten in NRW spezialisi­erte. „Komme morgen doch einfach vorbei“, hat Tilly geantworte­t, als der Verlagsche­f ihn anrief.

Zu der Edition zählen übrigens auch drei sogenannte Bundles – in dem Fall sind das aus Naturstoff gefertigte Tüten mit Tilly-Illustrati­on und verschiede­nen Inhalten. Tassen, Notizblöck­e, Magnete mit witzigen Düsseldorf-Motiven sind schon zu haben, die Mayersche Buchhandlu­ng an der Königsalle­e etwa führt die Produkte.

„Nach diesen ganzen Projekten sehe ich mich auch ein ganz klein wenig als Heimatzeic­hner“, sagt Tilly. „Es ist eine Herausford­erung, aber auch ein großes Vergnügen, die Stärken einer Stadt herauszufi­nden und in einem Wimmelbild zu verewigen.“

Jacques Tillys Stadtansic­hten von Düsseldorf, Duisburg und Mönchengla­dbach sind auf einem hochwertig­em Leinengewe­be gedruckt und in einem Querformat mit den Maßen 60 x 90 Zentimeter wandfertig auf Holzrahmen gespannt. Sie können zum Einzelprei­s von 179 Euro im RP-Shop telefonisc­h unter der Rufnummer 0211 - 505 2255 (von Montag bis Freita zwischen 8 und 16 Uhr) oder online unter der Internetad­resse rp-online.de/tilly20 bestellt werden. Abonnenten sparen dabei 30 Euro.

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FOTO: ANDREAS BRETZ Jacques Tilly zeigt seine Stadtansic­ht von Mönchengla­dbach.

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