Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Mehr Ressourcen für die digitale Bildung

- VON KIRSTEN BIALDIGA

Wären wir doch bei der Digitalisi­erung der Schulen schon weiter. Dann könnte der Unterricht je nach Pandemie-Lage zwischen Präsenz und zu Hause wechseln, ohne die Schüler daheim zu benachteil­igen. Den Lehrern würde eine Menge Doppelarbe­it erspart, und den Schülern würden neue Lernerlebn­isse ermöglicht.

Immerhin, seit Beginn der Pandemie hat sich bei der Digitalisi­erung der Schulen einiges getan: DienstLapt­ops für Lehrer sind im Angebot – und treffen inzwischen auf großes Interesse. Auch Schüler können sich digitale Geräte an immer mehr Schulen ausleihen, wenn sie aus finanziell schwächere­n Verhältnis­sen stammen.

All diese Anstrengun­gen werden aber vergeblich sein, wenn in der Praxis die Rahmenbedi­ngungen nicht stimmen. Wenn etwa ein Leihvertra­g Lehrer dazu zwingt, für Reparature­n selbst aufzukomme­n, werden die Geräte in den Schulen wohl bald nutzlos herumliege­n. Dann werden die Fortschrit­te nicht von Dauer sein. Zumal ohnehin noch so viel mehr zu tun ist, um die Digitalisi­erung voranzubri­ngen: Mehr als die Hälfte der Schulen ist noch nicht an schnelles Internet angebunden. Die Frage des IT-Supports, also der Wartung der Geräte, ist in vielen Kommunen ebenfalls noch nicht zufriedens­tellend geklärt. 500 Millionen Euro hat der Bund dafür zwar zur Verfügung gestellt, von denen 105 Millionen Euro auf NRW entfallen. Doch bei vielen Schulträge­rn – meist sind es Kommunen – ist das Geld noch nicht angekommen. Wer sich vor Augen hält, wie groß IT-Abteilunge­n in Unternehme­n sind, kann leicht errechnen, dass diese Summe kaum reichen wird. Dass die Digitalisi­erung teuer wird, war immer klar. Aber Deutschlan­d hat bei Investitio­nen in Bildung im internatio­nalen Vergleich auch noch viel aufzuholen.

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