Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
4000 Corona-Patienten auf den Intensivstationen
DÜSSELDORF/BERLIN (kib/dpa) Die Zahl der Corona-Patienten auf deutschen Intensivstationen hat erstmals die Schwelle von 4000 überschritten. Am Freitag meldete die Deutsche Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) 4011 Menschen in intensivmedizinischer Behandlung. Das waren 31 mehr als am Vortag. 60 Prozent der Patienten werden invasiv beatmet.
Die angegebene Zahl der freien Intensivbetten war in den vergangenen Wochen deutlich gesunken. Sie liegt laut Divi-Bericht ohne Notfallreserve aktuell bei rund 5000. Diese Entwicklung könnte auch damit zusammenhängen, dass einige Kliniken die Zahl ihrer freien Betten zunächst falsch angegeben hatten. Statt den betriebsbereiten Betten, für die auch Pflegepersonal zur Verfügung steht, hätten einige die tatsächlich vorhandene Bettenzahl weitergeleitet. Das sei mittlerweile korrigiert worden, so dass die Zahl der Betten im Register gesunken sei. Ein weiterer Grund kann laut Divi sein, dass Pflegepersonal etwa krankheitsbedingt ausfalle und die Krankenhäuser daher weniger Patienten aufnehmen können. Die Zahl der neu gemeldeten Todesfälle erreichte am Freitag laut Robert Koch-Institut mit 432 den dritthöchsten Wert seit Beginn der Pandemie. Die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden lag bei 23.449.
Das Bundeswirtschaftsministerium hat am Freitag erstmals eine Summe der bislang ausgezahlten Novemberhilfen für Firmen und Selbstständige genannt. Demnach erhielten sie seit Beginn des Teil-Lockdowns rund 318 Millionen Euro.
Selbst-Tests für Lehrer und Erzieher sowie die Fünf-Tage-Quarantäne wird es in NRW erst nach den Weihnachtsferien geben, wie das NRW-Gesundheitsministerium am Freitag nach einem Gespräch mit Familienminister Joachim Stamp und Schulministerin Yvonne Gebauer (beide FDP) mitteilte. Die konkrete Umsetzung der Fünf-Tage-Quarantäne werde aufgrund offener rechtlicher Fragen derzeit geklärt. Vorgesehen sei die Neuerung zum Schulstart nach den Weihnachtsferien. Bis dahin bleiben die geltenden Regeln in Kraft. Danach stehen Lehrern und Erziehern zwischen Herbst- und Weihnachtsferien drei Tests zu.