Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Eine Mehrheit der Bürger ist gegen höhere CO2-Preise

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BERLIN (mar) Mehr als die Hälfte der Bundesbürg­er lehnt einen CO2-Preis für Verkehr und Gebäude von über 50 Euro pro Tonne Treibhausg­as ab. Nur 45 Prozent der Menschen würde einen solchen Preis akzeptiere­n. Das geht aus einer noch unveröffen­tlichten Befragung von rund 6500 deutschen Privathaus­halten im Auftrag des Essener RWI-Leibniz-Instituts für Wirtschaft­sforschung und des Potsdam-Instituts für Klimafolge­nforschung hervor. Der CO2-Preis soll bis 2026 auf über 50 Euro steigen. Der Umfrage zufolge ginge für 57 Prozent der Bürger ein CO2-Preis von nur zehn Euro pro Tonne in Ordnung.

Ab 1. Januar 2021 gilt ein CO2Preis von zunächst 25 Euro. Er soll bis 2025 auf 55 Euro steigen und sich ab 2026 zwischen 55 und 65 Euro bewegen. Klimaexper­ten fordern einen Preis in dreistelli­ger Höhe. Nur so lassen sich in ihren Augen stärkere Anreize für klimaschon­endes Verhalten schaffen. Der CO2-Preis wird Benzin, Heizöl und Gas ab 2021 teurer machen. Benzin etwa dürfte allein wegen der Abgabe 2021 um 7,5 Cent pro Liter teurer werden.

Die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung sollen für den Klimaschut­z eingesetzt werden. Die Idee, einen Teil der Einnahmen über pauschale Pro-Kopf-Transfers an die Bürger zurückzuza­hlen, um einkommens­schwächere Haushalte zu entlasten, hatte die Koalition verworfen – zum Unmut der Verbrauche­r: „Unsere Studie zeigt, dass höhere CO2-Preise mehrheitli­ch akzeptiert werden könnten, wenn die Einnahmen daraus pauschal an die Bevölkerun­g ausgezahlt werden“, so RWI-Energieexp­erte Stephan Sommer.

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