Bayer Leverkusen hat eine neue Qualität entwickelt

LEVERKUSEN In den vergangenen Jahren war Bayer Leverkusen als Mannschaft verschrien, die sich allzu leicht vom Weg abbringen lässt. In dieser Saison hat sich das Bild von der Werkself jedoch gewandelt. Das Team punktet allen Widerständen zum Trotz auch in den Englischen Wochen einfach munter weiter. Bayer-Coach Peter Bosz ist beeindruckt, spricht von einer „starken Mentalität“und sagt: „Seit Anfang dieser Saison treten wir als richtige Mannschaft auf. Das kommt von den Spielern selbst und sie zeigen es fast jede Woche.“

Den letzten Beweis für die neue Stärke lieferten die Profis des Werksklubs beim 3:2 am Donnerstag in der Europa League beim OGC Nizza. Obwohl die Franzosen zwei Mal eine Leverkusener Führung egalisierten, der Unparteiische ein reguläres Tor von Patrik Schick nicht anerkannte, den Gästen einen klaren Foulelfmeter verweigerte und Torwart Lukas Hradecky böse patzte, ging Bayer als Sieger aus dem Duell hervor. Das Ticket für die K.o.-Phase hat der Uefa-Pokalsieger von 1988 damit sicher.

Auch in der Bundesliga läuft es rund bei den Rheinländern. Nach neun Spieltagen ist das Bosz-Team ungeschlagen und kann mit einem Sieg am Sonntag (18 Uhr) beim FC Schalke weiter Druck auf München und Leipzig ausüben. Angst davor, als Favorit gegen seit Monaten sieglose Gelsenkirchener zu verlieren, hat Bosz nicht. „So eine Einstellung kenne ich nicht“, versicherte er.

Deutlich angespannter ist die Lage beim Schlusslicht. Im Schnitt hat Schalke bislang mehr als drei Gegentore pro Partie kassiert. Dass nun gleich mehrere Stammverteidiger und womöglich die ersten beiden Torhüter ausfallen, erschwert die Situation für Trainer Manuel Baum zusätzlich. „Das Allerwichtigste in der Woche ist, gemeinsam mit der Mannschaft den Glauben zu entwickeln, dass wir ins Spiel reingehen und wissen, dass wir eine Chance haben, zu gewinnen“, sagte er.