Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Museum erinnert an verschwundene Orte
Das virtuelle Museum des Heimatvereins der Erkelenzer Lande war von Beginn an erfolgreich. Ging es anfangs um die Dörfer, die wegen des Tagebaus verschwinden werden, erfährt das besondere Museum nun eine Aufwertung.
Erkelenz: L19/L3 Geilenkirchen: B56
Geilenkirchen: L42, B221 Hückelhoven: L117
Erkelenz: L 3; K 32 und L 19 Wassenberg: Kirchstraße Heinsberg: Karl-Arnold-Straße
Heinsberg: Gladbacher Straße Übach-Palenberg: Baesweiler Weg Hückelhoven-Baal: Lövenicher Straße Geilenkirchen: L 42 Hückelhoven-Hilfarth: Goethestraße
Selfkant: B 56 Gangelt-Vinteln: Vinteln
Selfkant: K 1/ An der Waldschänke Gangelt: Birgden / Stahe
Heinsberg: K 13 und Waldfeuchter Straße Wegberg: Friedrich-List-Allee Übach-Palenberg: Alte Aachener Straße und Scherpenseel, Heerlener Straße
Wegberg: L 3 / In Berg Wegberg Geilenkirchen: Landstraße Heinsberg-Randerath: Buschstraße/ Feldstraße Geilenkirchen-Gillrath: Bergstraße Geilenkirchen-Bauchem: Quimperlestraße
Geilenkirchen: B 221 Erkelenz: L 19 Wegberg: L 3
Hückelhoven: L 117 Geilenkirchen: B 56 Erkelenz: L 3
Geilenkirchen: B 56, Selfkant: K 1
Darüber hinaus muss im gesamten Kreisgebiet mit kurzfristigen Kontrollen gerechnet werden.
ERKELENZ Zu einem bundesweit beachteten Alleinstellungsmerkmal der Stadt Erkelenz ist das virtuelle Museum geworden, das der Heimatverein der Erkelenzer Lande vor einigen Jahren erdacht und wenig später voller Tatkraft und erfolgreich ins Leben gerufen hat.
Bereits seit 2015 beschäftigt sich der Erkelenzer Heimatverein mit dieser Idee, im Oktober 2018 ging die erste Phase des Museums ins Netz. Damals beinhaltete das Museum Informationen über die dem Abriss geweihten Dörfer im Erkelenzer Osten. Doch schon zu diesem Zeitpunkt war klar, dass dieses Museum in digitaler Form ein Museum für die gesamte Stadt werden sollte. Am Freitag war es soweit: Bürgermeister Stephan Muckel gab mit einem Druck auf einen virtuellen roten Knopf das erweiterte virtuelle Museum über Erkelenz für die Öffentlichkeit frei. Bei der Freigabe in den Räumen der Kreissparkasse, die das Projekt des Heimatvereins unterstützt, dankte er den Initiatoren für das Engagement. „Die Idee ist eigentlich eine traurige“, meinte der Verwaltungschef im Blick auf den ursprünglichen Anlass.
Es ging bei diesem besonderen Museum darum, so viel wie möglich von den zerstörten Orten zu dokumentieren. Diese Aufgabe übernahm der Heimatverein, der den Arbeitskreis „Virtuelles Museum“gründete. „Die Stadt Erkelenz besaß seit dem Zweiten Weltkrieg kein Museum mehr, das die wertvollen kulturellen und historischen Schätze unserer Heimat sammeln und bewahren konnte“, meinte der AG-Leiter Wolfgang Lothmann bei der Vorstellung der neuen, erweiterten Form. Diese Idee begeisterte viele, vor Ort ebenso wie landesweit. Der Landschaftsverband Rheinland unterstützte sie ebenso wie das Heimatmuseum NRW aus dem Heimatpreisfonds. So entstand ein Museum, das in seiner Form bundesweit einmalig ist, worauf der Vorsitzende des Heimatvereins der Erkelenzer Lande, Günther Merkens, voller Stolz hinweist.
In einem ersten Arbeitsschritt wurde eine Internetplattformen geplant und errichtet. „Sie ist eine Eigenentwicklung des Heimatvereins“, sagte Merkens. Statt auf mögliche bestehende Programme zurückzugreifen, schufen die Vereinsmitglieder ein eigenes, in dem sie alle ihre Bedürfnisse unterbringen konnten. Schon bald kristallisierte sich heraus, dass das virtuelle Museum sich der vielfältigen
Möglichkeiten des Internets bedienen sollte. In Wort und Bild, Ton und Film, Grafiken und Texten sollten die Inhalte dargestellt werden. Schnell fand Lothmann Mitstreiter, die ihm bei der Gestaltung halfen: Rita Hündgen, Heike Vogt, Bernd Finken und Rudolf Recker-Proprenter bilden die Kernmannschaft.
Die Internetpräsenz des virtuellen Museums über Erkelenz ist unter www.virtuelles-museum. com abrufbar.
Die Eigenentwicklung des Heimatvereins der Erkelenzer Lande liefert nicht nur Informationen, Daten und Fakten, sondern gibt auch die Möglichkeit, Kontakt zur Arbeitsgruppe aufzunehmen, um eine Mitarbeit oder Beiträge für das museale Zentrum anzubieten.
Technische Unterstützung leistete Arno Storms.
Inhaltlich erforderte die besondere Situation durch den Braunkohleabbau zunächst die Fokussierung auf die Orte im Erkelenzer Osten. „Jetzt sind die wichtigsten Gegebenheiten der Abbauorte gesammelt und bereits erfasst“, sagte Lothmann. „Wir können uns nun der Kultur, der Geschichte und dem Leben aller Stadtteile widmen. Ab dem heutigen Tag erweitern wir das virtuelle Museum inhaltlich auf das gesamte Stadtgebiet.“Aus den neun Ortschaften sind nun 49 geworden. Über jeden Ort gibt es einen Text. Gerne sucht der Arbeitskreis nach Kennern aus den Orten, die mit neuen Informationen aufwarten können. „Wir wünschen uns, dass uns viele Menschen durch Bild, Video und Text unterstützen, ihre Heimat wirklichkeitsnah und authentisch darzustellen“, sagte Lothmann. Merkens wies auf eine Besonderheit hin, die das virtuelle Museum von einem tatsächlichen unterscheidet: Es kann jederzeit und ohne Aufwand erweitert werden.
„Wir können uns nun der Kultur, der Geschichte und dem Leben aller Stadtteile widmen“Wolfgang Lothmann Leiter des Arbeitskreises