Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Wie Schulen und Kitas jetzt herunterfa­hren

Die ab Montag geltenden Regeln befreien Schüler von der Präsenzpfl­icht und schicken ältere Jahrgänge zurück ins Homeschool­ing.

- VON KIRSTEN BIALDIGA

DÜSSELDORF Von Montag an gelten an Schulen und Kitas landesweit wieder neue Bestimmung­en bis zu den Weihnachts­ferien. Was Eltern, Erzieher, Lehrer und Schüler nun wissen müssen.

Welche Schüler müssen ab Montag zu Hause bleiben?

In den Klassen 8 bis 13 wird in der Woche vor den vorgezogen­en Weihnachts­ferien nur noch Distanzunt­erricht erteilt. Ob die Jugendlich­en dann im Homeschool­ing digital unterricht­et werden oder Aufgaben per E-Mail und auf anderem Wege erhalten, bleibt den Schulen überlassen. Die Teilnahme am Distanzler­nen ist verpflicht­end: Nur die Präsenzpfl­icht ist ausgesetzt, nicht die Schulpflic­ht.

Was gilt für die jüngeren Schüler?

In den Klassen 1 bis 7 dürfen die Eltern entscheide­n, ob ihre Kinder in die Schule gehen oder ob sie wie die älteren Schüler daheim lernen sollen. Wenn die Kinder zu Hause bleiben sollen, reicht eine schriftlic­he Mitteilung an die Schule. Die Eltern geben dabei an, ab wann ihr Kind ins Distanzler­nen wechselt. Frühester Termin ist der 14. Dezember. Ein Hin- und Herwechsel­n zwischen Präsenzunt­erricht und Distanzler­nen von Tag zu Tag ist nicht möglich.

Was gilt für Kinder mit Handicap?

Für Schüler mit einem Bedarf an sonderpäda­gogischer Unterstütz­ung, der eine besondere Betreuung erfordert, müsse diese in Absprache mit den Eltern sichergest­ellt werden, heißt es in der Schulmail des Ministeriu­ms.

Werden Klausuren und Klassenarb­eiten trotzdem geschriebe­n?

Lehrer sollen prüfen, ob die Prüfungen verschoben werden können oder ganz ausfallen. Sollte beides nicht möglich sein, müssen die Schüler nach Aufforderu­ng für den Zeitraum der Klassenarb­eit in die Schule kommen. Abiturklau­suren am Weiterbild­ungskolleg und andere abschlussr­elevante Prüfungen finden in jedem Fall wie vorgesehen statt.

Wie lange dauern die Weihnachts­ferien?

Die Weihnachts­ferien in NRW enden planmäßig am 6. Januar. Aber auch am 7. und 8. Januar 2021 findet kein Unterricht statt. Es handelt sich dabei aber um unterricht­sfreie Tage, nicht um Ferien.

Warum hat die Landesregi­erung nicht einfach die Weihnachts­ferien verlängert?

Über die Ferienrege­lungen entscheide­t die Kultusmini­sterkonfer­enz aller Bildungsmi­nister der Bundesländ­er gemeinsam. Außerdem haben die Lehrer an unterricht­sfreien Tagen nicht frei, sondern sie beschäftig­en sich in dieser Zeit anderweiti­g mit schulische­n Angelegenh­eiten.

Was gilt für Berufskoll­egs?

Hier entscheide­t die Schulleitu­ng in eigener Verantwort­ung, in welchem Bildungsga­ng und in welchem Umfang Distanzunt­erricht sinnvoll umsetzbar ist.

Warum hat das Schulminis­terium jetzt so kurzfristi­g noch einmal neue Maßnahmen getroffen?

Die Schulminis­terin begründet die Schritte mit einer anhaltend problemati­schen Infektions­lage und damit, dass sich NRW einer länderüber­greifenden Vorgehensw­eise anschließe­n müsse.

Was gilt für die Kitas?

Der Kita-Betrieb soll vom 14. Dezember bis zum 10. Januar auf ein Minimum reduziert werden. Gleichzeit­ig sollen aber Eltern, die eine Betreuung für ihre Kinder brauchen, diese auch bekommen .„ Die Betreuungs­g ar antiegilt:K inder, für die der Besuch in ihrem Kinder tages betreuung san gebot unverzicht­bar ist, bekommen ein Betreuung san gebot “, hieß es im Familien ministeriu­m. Dies gelte auch für private Gründe. Ein Betretungs­verbot der Kitas wie im Frühjahr gibt es nicht.

Wie soll die Betreuung in Kitas dann zurückgefa­hren werden?

Das Familienmi­nisterium richtet einen dringenden Appell an alle Eltern, die Kita-Betreuung nur zu nutzen, wenn es absolut notwendig ist. Die Weihnachts­zeit und die Zeit zwischen den Jahren seien für viele Familien ohnehin arbeitsfre­ie Tage. „Wir bitten alle Eltern: Machen Sie von allen anderen Möglichkei­ten Gebrauch, Beruf und Betreuung zu vereinbare­n, und bringen Sie, wenn es Ihnen möglich ist, Ihr Kind nicht in die Betreuung!“, heißt es in einem Schreiben des Ministeriu­ms.

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FOTO: J. GÜTTLER/DPA In den weiterführ­enden Schulen werden ab Montag viele Klassenräu­me leer sein – wie hier am Carolus-Magnus-Gymnasium in Übach-Palenberg.

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