Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Hofmann kriegt doch noch Königsklasse mit
Jonas Hofmann gehörte nicht zu den Borussen, die sich an im Estadio Alfredo di Stefano an einem Tablet getroffen hatten, um zu sehen, was beim Champions-League-Spiel zwischen Inter Mailand und Schachtjor Donezk noch passierte. Schließlich war er nicht dabei in Madrid, weil er nach seinem Muskelbündelriss noch in der Reha ist.
Doch es ist anzunehmen, dass er kaum weniger gebibbert hat als die Kollegen. Es blieb aber beim 0:0 und Hofmann dürfte aufgeatmet haben. Denn in dem Moment wusste der derzeit in der Reha befindliche Borusse: Er wird in dieser Saison noch mal die Chance bekommen, in der Champions League zu spielen.
Am 16., 17., 23. oder 24. Februar wird das Achtelfinal-Hinspiel sein, bis dahin will Hofmann wieder da und in Königsklassen-Form sein nach der Verletzung, die er sich am 11. November im Länderspiel gegen Tschechien zugezogen hatte, das Rückspiel ist im März. Mindestens diese beiden Optionen gibt es für Hofmann, noch mitzumischen in der Champions League.
Dass es so gekommen ist, ist auch sein Verdienst. Denn mit seinem Tor im ersten Spiel in Mailand, das Borussia einen zwischenzeitlichen 2:1-Vorsprung bescherte und am Ende das 2:2, hat er quasi den Weg geebnet. Das Remis zeigte den Borussen, dass sie mithalten können mit den Großen. Und die beiden
Punkte, die Inter nicht holte, machten mit den Unterschied in der Endabrechnung. Montag (12 Uhr) wird das Achtelfinale ausgelost, dann weiß Hofmann, worauf er konkret hinarbeiten kann.
Nach dem Rückspiel gegen Mailand gab Hofmann seinen Zeitplan für das Comeback bekannt. „Ich denke, dass ich in einer Woche oder zehn Tagen wieder voll belasten darf“, sagte er. In dieser Woche wollte er zurückkehren auf den Trainingsplatz, um zumindest wieder individuell zu trainieren. „Dann brauche ich noch ein paar Tage, um wieder spielfähig zu sein. Vielleicht klappt es noch mit einem Einsatz vor Weihnachten.“
Am Mittwoch nun, während sich die Kollegen in Madrid auf Real vorbereiteten, setzte er Teil eins des Plans um. Ein Video, das Hofmann bei Instagram postete, zeigt ihn im Einzeltraining: Pässe, Dribblings, Abschluss auf ein Mini-Tor. Es sah schon recht rund aus. Das Foto davor in seinem Instagram-Account zeigt Hofmann, wie er sich im National-Trikot an den Oberschenkel fasst am Tag seiner Verletzung. Es folgt der Beleg für die Rückkehr auf den Platz. Der nächste Schritt, der ansteht: In den kommenden Tagen könnte er wieder ins Teamtraining integriert werden.
Das Spiel am Samstag gegen Hertha BSC (15.30 Uhr) und auch das am Dienstag bei Eintracht Frankfurt (18.30 Uhr) dürften etwas zu früh kommen, gegen 1899 Hoffenheim am 19. Dezember könnte es aber klappen mit dem Comeback, auch im DFB-Pokal bei der SV Elversberg (22. Dezember) könnte es weitere Spielpraxis geben, um dann im neuen Jahr wieder voll da zu sein.
Das würde auch Trainer Marco Rose freuen. Hofmann war vor seiner Verletzung wichtig als Kilometermacher, Anläufer, Ideengeber, Vorbereiter und Torschütze. Hinzu kommt seine enorme Flexibilität. Und, mit Blick auf die Königsklasse, seine Bilanz: Mit Hofmann hat Borussia in der Champions League in dieser Saison noch nicht verloren.