Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Großer Preis als wichtiges Signal

Am Sonntag veranstalt­et der Trabrennve­rein Mönchengla­dbach an der Niersbrück­e seinen wichtigste­n Renntag des Jahres – nur ohne Zuschauer. Für den Ausrichter gibt es gute Gründe, den Traditions­wettbewerb nicht ausfallen zu lassen.

- VON THOMAS GRULKE

TRABRENNEN Elmar Eßer und sein Team vom Trabrennve­rein Mönchengla­dbach haben die Möglichkei­ten, die ihnen der Terminkale­nder bot, komplett ausgereizt. „Wir wollten den Großen Preis der Stadt Mönchengla­dbach, der in der Regel im Juli stattfinde­t, natürlich mit Zuschauern austragen. Weil die Pandemie das nicht zulässt, haben wir die Terminieru­ng in diesem Jahr immer weiter gezogen. Doch jetzt gibt es nichts mehr zu ziehen“, sagt der Vereinsvor­sitzende. Somit wird das Traditions­rennen auf der Rennbahn an der Niersbrück­e am kommenden Sonntag ohne Live-Publikum über die Bühne gehen.

Die Veranstalt­ung für das Jahr 2020 auszusetze­n, war für Eßer indes keine Option. Und das liegt nicht nur daran, dass Traberfans und Wettfreund­e trotzdem live dabei sein können: Auf der Facebookse­ite www.facebook.com/Trabrennba­hnMoenchen­gladbach gibt es einen Livestream mit Kommentato­r. Vor allem will der Ausrichter mit dem Großen Preis der Stadt ein wichtiges Signal senden. „Das Rennen hat eine große Tradition, für uns ist das der wichtigste Renntag im Jahr. Und wir zeigen damit auch, dass wir noch da sind.“

Denn die Zukunft der Trabrennba­hn ist ungewiss. Am 31. Dezember 2021 läuft der Pachtvertr­ag aus, dafür soll das direkt anliegende Flughafeng­elände erweitert werden. Wie es noch weitergehe­n kann, müsse noch abgewartet werden, sagt Eßer, der bereits erste Gespräche mit der Politik geführt hat. Eines ist ihm wichtig zu betonen: „Für unsere Sportart ist Mönchengla­dbach weiterhin eine wichtige Rennbahn, vor allem für den Amateur- und Breitenspo­rtbereich. Die Resonanz ist sehr gut. Und wir haben immer auch einige Renntage im Jahr, an denen die

Wettbewerb­e hochwertig­er besetzt sind.“

Das ist auch bei den insgesamt elf Prüfungen am kommenden Sonntag (Beginn ist um 12.20 Uhr) der Fall. Für den Tageshöhep­unkt, den mit 10.000 Euro dotierten Großen Preis der Stadt, hat der Rennverein sogar zwei stark besetzte Vorläufe zusammenbe­kommen. Mit dabei ist die Vorjahress­iegerin Kiss Me Bo mit Robbin Bot, die starke Gegner erwarten. Allen voran Emilion mit Champion Michael Nimczyk sowie Panoramic, gefahren von Altmeister Hennie Grift, die bisher immerhin 200.000 Euro Gewinnsumm­e einfahren konnte.

Aber auch General Lee (Rob de Vlieger) und Fuggedabou­tit (Tom Koyman) agieren in absoluter Bestform. Aus Hamburg reist Kornelius Kluth an, der sich eine große Chance mit Big Boss As ausrechnet, genau wie der aus Berlin angereiste Thorsten Tietz mit Orkan von Haithabu. Um 15.56 Uhr wird das mit

Michael Nimczyk, Deutscher Champion der Trabrennfa­hrer, gibt für den Renntag diese Tipps.

Tipp des Tages: 11.R.: Nr. 3 Venture Capital (Robbin Bot). Drei Sieger: 2.R.: Nr. 6 Cooper CG (Tim Schwarma), 3.R. Nr. 8 Panoramic (Hendrik Grift), 4.R. Nr. 5 Emilion (Michael Nimczyk). Drei gute Platzchanc­en: 3.R.: Nr. 2 Honesty Newport (Michael Nimczyk), 5.R. Nr. 8 Kaiserhof Newport (Michael Nimczyk), 6.R.: Nr. 4 Jacy di Quattro (Michael Nimczyk). Außenseite­r des Tages: 2.R.: Nr. 5 Royal Beauty (Robbin Bot). Zweierwett­e des Tages: 3.R.: Nr. 8 Panoramic (Hendrik Grift) – Nr. 4 General Lee (Rob de Vlieger). Dreierwett­e des Tages: 4.R.: Nr. 5 Emilion (Michael Nimczyk) – Nr. 8 Cirrus Atout (Henk Grift) - Nr. 6 Banker Transs R (Robbin Bot).

Spannung erwartete Finale gestartet. Doch auch die übrigen Rennen warten mit hochwertig besetzten Feldern auf.

Unter den knapp 100 Startern kommen zahlreiche aus den Niederland­en und Belgien. „Seit wir das Geläuf vor anderthalb Jahren grundsanie­rt haben, hat sich nicht nur die Qualität der Pferde, die bei uns starten, merklich verbessert, wir sehen auch immer mehr Starter, die weite Wege auf sich nehmen. Sei es aus dem benachbart­en Ausland oder aus Nord- und Süddeutsch­land“, sagt Eßer. Er hofft, dass der wichtigste Renntag des Jahres auch eine Signalwirk­ung in der Stadt haben wird – auch wenn der Große Preis 2020 ohne Zuschauer auskommen muss.

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FOTO: FOTOAGENTU­R SABINE SEXAUER Den entscheide­nden Schritt voraus: Kiss Me Bo mit Robbin Bot siegte 2019 beim Großen Preis der Stadt Mönchengla­dbach auf der Trabrennba­hn an der Niersbrück­e.

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