Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Bürgerhaus entsteht am Schützenplatz
Geplant ist ein neuer Mittelpunkt für die Dorfgemeinschaft Gierath-Gubberath. Im ersten Schritt will die Stadt Jüchen den Flächennutzungsplan ändern. Die betroffenen Vereine signalisieren Zustimmung, wollen aber beteiligt werden.
GIERATH/GUBBERATH Die Stadt Jüchen beabsichtigt den Bau eines Bürgerhauses am Schützenplatz Gubberather Straße. Zwar wird noch eine geraume Zeit vergehen, bevor der erste Spatenstich erfolgen kann. Doch die erste Resonanz ist vielversprechend. „Den Plänen steht der Bürgerschützenverein positiv gegenüber“, sagt Präsident Ralf Kriesemer. Er sieht das Projekt erst ganz am Anfang. Da stimmt Karl-Heinz Kunze, Sprecher der Dorfgemeinschaft Gubberath zu, der ebenfalls von dieser Idee angetan ist.
In einem ersten Schritt soll der Flächennutzungsplan im Bereich der Ortschaft Gierath geändert werden. Ihren Vorschlag dazu will die Verwaltung bei der Sitzung des Planungsausschusses am Mittwoch, 16. Dezember, um 19 Uhr in der Peter-Giesen-Halle in Garzweiler den Kommunalpolitikern zur Beratung und zur Beschlussfassung vorlegen.
Der Bau soll der „Förderung des gemeinschaftlichen Zusammenlebens in der Dorfgemeinschaft Gierath-Gubberath, der Vereinstätigkeit, der Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit und der Traditionspflege dienen“, so das Bestreben im Rathaus. Bei Kunze stößt das auf Zustimmung: „Wir haben zwar eine rege Dorfgemeinschaft, die im Sommer viel unternimmt“, meint er, aber es fehle eine Gelegenheit für Versammlungen in den kälteren Monaten. Das in die Jahre gekommene Jugendheim könne nicht genutzt werden.
Auf dem Grundstück befindet sich der Schützenfestplatz samt Schützenbaum. Geplant ist die Darstellung einer Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Parkanlage“sowie eine Gemeinbedarfsfläche mit „kulturellen Zwecken dienenden Gebäuden und Einrichtungen“,
so der Änderungswunsch. „Da die örtlichen Gegebenheiten die Errichtung eines Bürgerhauses in der Ortsmitte Gieraths insbesondere aus schalltechnischen Gesichtspunkten nicht zulassen, bietet die Konzentration von Bürgerhaus und Schützenplatz an der Gubberather Straße die Chance, einen zentralen Platz für dörfliche Aktivitäten zu schaffen“, meint die Verwaltung.
Kunze sieht dadurch keine Einschränkungen des Schützenwesens. „Der Platz wird nur zu einem kleinen Teil genutzt.“Da mache sich das Bürgerhaus gut an dieser Stelle. „Für Gierath und Gubberath stellen die Planungen eine großartige Möglichkeit für die örtliche Entwicklung dar“, bestätigt Kriesemer.
Geplant ist die Errichtung eines Bürgerhauses, bestehend aus einem größeren Saal mit etwa 150 Sitzplätzen sowie einem kleineren Versammlungsraum mit etwa 16 Sitzplätzen. Angrenzend an die Räumlichkeiten befinden sich jeweils Lagerräume. Darüber hinaus erhält das Bürgerhaus eine Küche, Garderobe, eine Kammer für Technik und Sanitärräume.
Der Dorfgemeinschaft sind diese Pläne noch nicht bekannt. Bisher sei sie nicht an der Planung beteiligt gewesen, sagt Kunze. „Die Dorfgemeinschaft bietet gerne ihre Mithilfe an.“„Als Mitglied der Dorfgemeinschaft Gubberath höre ich jetzt erst von der Planung“, ergänzt Kunzes Kollege Sebastian Schweren. „Ich persönlich kann dies nur gutheißen, weil es dem Doppeldorf einen neuen gemeinsamen Treffpunkt bieten würde.“Ein solches Bürgerhaus biete viele Möglichkeiten. Trotz Kneipensterben und Rückgang der Teilnahme beim Brauchtum bliebe ein Ort für künftige Veranstaltungen, um das Gemeinschaftsgefüge nachhaltig zu stärken oder zu unterstützen. „Mir persönlich ist dies sehr wichtig, weil das das Dorfleben ausmacht.“Angaben zu den Kosten, zum Zeitplan und zur Gestaltung kann die Verwaltung noch nicht machen. Zunächst müsse der Flächennutzungsplan geändert werden. Die Sorge, dass der Bau des Bürgerhauses der Beginn einer vollständigen Bebauung der Fläche werde, räumt die Verwaltung aus: „Eine weitere bauliche Entwicklung ist in diesem Bereich nicht vorgesehen, so dass der Freiraumkorridor zwischen den Ortschaften Gierath und Gubberath auch künftig bestehen bleibt.“