Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Schulen sehen sich für Distanzunterricht gut vorbereitet
Ab Montag müssen Schüler wegen steigender Corona-Fallzahlen zu Hause bleiben. Die Schulleitungen im Erkelenzer Land reagieren weitgehend gelassen.
ERKELENZER LAND Weil die Infektionszahlen steigen und sich die Corona-Pandemie zuspitzt, plant die Landesregierung schärfere Maßnahmen und hebt in den Schulen ab Montag, 14. Dezember, die Präsenzpflicht auf. Die Schulleitungen im Erkelenzer Land reagierten am Freitag weitgehend gelassen auf die Ankündigung von Ministerpräsident Armin Laschet.
Für Schüler der Klassen 1 bis 7 können Eltern entscheiden, ob sie ihre Kinder zur Schule schicken oder auf Distanz unterrichten lassen. Ab Klasse 8 müssen Schüler zu Hause bleiben, sie werden auf Distanz unterrichtet. Aufgehoben ist die Schulpflicht damit nicht. Zudem sollen die Ferien bis zum 8. Januar verlängert werden. Die Schulleitungen wurden am Freitagnachmittag in einer Mail vom Landesschulministerium informiert.
„Wir sind gut vorbereitet. Am Montag sind alle Lehrer in der Schule und wir warten ab, wie viele Kinder kommen werden“, sagt Monika Natrup. Die Schulleiterin der Peter Härtling Schule in Gerderath und Schwanenberg ist Sprecherin der Schulleiter der Grundschulen der Stadt Erkelenz. Mit Logineo stehe eine digitale Kommunikationsmöglichkeit zur Verfügung, sei es in Phasen des Lernens auf Distanz oder im Rahmen des Präsenzunterrichts. „Jede Schule hat ein eigenes Konzept für den Präsenzunterricht“, erklärt sie. Wie ihr Schulleiterkollege Marcus Johnen von der Gemeinschaftsgrundschule Kückhoven bedauert sie es, dass sie viele Schüler vor Weihnachten nicht mehr sehen wird. „Es wurden Geschenke gebastelt und Geschichten vorgelesen, das geht jetzt nicht mehr und das ist sehr schade“, sagt sie. Allerdings sei die Regelung der Lage geschuldet und deshalb nachvollziehbar.
Kritik übt Silvia Rudig, Leiterin der Europaschule, Realschule der Stadt Erkelenz. Grundsätzlich hätte sie sich viel eher eine konkrete Entscheidung gewünscht, da die Pandemiezahlen seit Wochen nicht signifikant sinken. „Jetzt ist schon
Freitagmittag. Wir werden so schnell wie möglich zusehen, die Situation für alle Beteiligten gut auf den Weg zu bringen. Was heute verkündet wurde, liegt nicht in unserem Ermessen. Es haben bereits viele besorgte Eltern angerufen und gefragt, wie nun verfahren wird.“
Helene Neumann, Schulleiterin der Erich Kästner Schule in Wegberg und Merbeck, informierte die Erziehungsberechtigten am Freitag per Elternbrief und wies darauf hin, dass das Hin- und Her-Wechseln zwischen Präsenzunterricht und Distanzlernen nicht möglich sei. Es werde beim Präsenzunterricht zu Stundenplanänderungen kommen.
Am Maximilian-Kolbe-Gymnasium wurden noch die mündlichen Englisch-Prüfungen abgenommen. Am Nachmittag tagte die erweiterte Schulleitung, um den Fahrplan ab Montag festzulegen. Auch wenn es ab der achten Jahrgangsstufe keinen Präsenzunterricht geben wird, seien weiterhin alle Kollegen in der Schule, erklärt Schulleiterin Maj Kuchenbecker. Das hat unter anderem damit zu tun, dass Klausuren ab der Klasse 9 weiterhin geschrieben werden, unter sehr strengen Abstandsund
Hygieneregelungen. „Viele haben ihre Klausuren aber schon hinter sich“, sagt Maj Kuchenbecker, insofern sei die Situation nicht angespannt. Problematisch sei nur, dass ihre Kollegen nun in den Jahrgangsstufen 5 bis 7 zweigleisig fahren müssten. „Wir machen ab Montag sowohl Unterricht für diejenigen, die vor uns sitzen, als auch für die, die zu Hause bleiben.“
Die Betty-Reis-Gesamtschule Wassenberg kündigt an: „Infos zum Schulbetrieb ab Montag folgen über die Homepage.“In der Baaler Mühlenbachschule rief eine verunsicherte Mutter an. Ihr sagte Rektor Dieter Frohnhofen, er sei noch nicht offiziell informiert. „Die Dienstmail kam um 13.32 Uhr“, berichtet er. „Wir haben 199 Kinder, da hängen Familien dran. Jetzt geht die Elterninfo an alle Lehrkräfte, die sie an die Eltern weitergeben.“Sind Kinder am Montag abgemeldet, fahren Frohhofen und Kollegen los, um Unterrichtsmaterial bis an die Haustür zu bringen.