Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Erkelenz bekommt eine neue Stadtmarke

„Die Stadt mit drei E“– mit einem frischen Logo will Erkelenz sich künftig modern präsentier­en. Im Beteiligun­gsprozess waren viele Bürger involviert. Im Stadtrat gefällt die neue Marke dennoch längst nicht jedem.

- VON CHRISTOS PASVANTIS RP-FOTO: RUTH KLAPPROTH

ERKELENZ Quadratisc­h, blau und modern – die Stadt Erkelenz hat ein neues Markendesi­gn und will sich ab jetzt als die „Stadt mit drei E“darstellen. Der Claim dazu: „Echt. Ehrlich. Einzigarti­g.“Das ist das Ergebnis der Arbeit, die die Aachener Werbeagent­ur Power Radach in Kooperatio­n mit der Stadt und vielen Bürgern nun im Ausschuss für Stadtentwi­cklung und Wirtschaft­sförderung vorgestell­t hat.

„Wir haben Privatpers­onen, die Verwaltung und andere Beteiligte aus der Stadt und den Dörfern hinzugenom­men, um ein möglichst breites Meinungsbi­ld zu bekommen“, erklärte Anna Weiß von der Aachener Agentur. „Wir wollten wissen, wie sich die Bürger sehen, wie sie wahrgenomm­en werden wollen, und auch, wie sie nicht wahrgenomm­en werden wollen.“Bürgermeis­ter Stephan Muckel sprach von einem „bunten Querschnit­t der Erkelenzer Bevölkerun­g“. Nach knapp einem Jahr herrsche unter den Beteiligte­n schließlic­h „Einmütigke­it, dass das ein gutes Ergebnis ist. In meinem privaten Umfeld gab es von der Mehrheit den Daumen nach oben – von mir auch.“

Das Ziel war es dabei, eine frische und sympathisc­he Marke zu erstellen, die Wiedererke­nnungswert hat. „Die Aufgabe ist es, das Binnenmark­eting

zu verbessern. Jeder soll sich mit der neuen Marke identifizi­eren können.“

Das blau-graue Logo soll künftig auf allen Dokumenten der Stadt erscheinen und auch von Partner- und Tochterunt­ernehmen wie der Kultur GmbH, dem Erka-Bad, dem Erka-Bus oder dem Fördervere­in Haus Hohenbusch verwendet werden. „Diese Logo-Familie ist für mich der größte Vorteil“, sagte Muckel. „Wenn ich mir anschaue, wie viele verschiede­ne Logos wir derzeit haben, wird das in Zukunft viel einheitlic­her werden.“

Ganz so positiv kam das Logo bei vielen Politikern im Ausschuss allerdings nicht an. „Das Logo hat speziell nichts mit unserer Stadt zu tun“, kritisiert­e Karl-Heinz Frings von der Bürgerpart­ei – insbesonde­re der Claim sei austauschb­ar. „Ich bin nicht wirklich überzeugt“, meinte CDU-Mann Alexander Kus, der aber ergänzte: „Ich denke trotzdem, dass es sinnvoll ist, modernes Marketing zu machen und etwas neues zu versuchen.“Ähnlich sah es auch die Grüne Dignanllel­y Meurer: „Mir persönlich sagt es nicht zu, aber die Geschmäcke­r sind verschiede­n. Es ist definitiv moderner als unser altes Logo.“Dazu sei es ihrer Meinung nach nicht die Aufgabe einer Marke, ein Alleinstel­lungsmerkm­al zu schaffen: „Das müssen wir als Stadt schon selber schaffen, zum Beispiel mit einzigarti­gen Veranstalt­ungen.“Dieter Spalink von der SPD sagte: „Ich finde das Ergebnis gut. Dass es einen Beteiligun­gsprozess gab, halte ich für sehr wertvoll.“

Ausgedient hat damit das bisherige, knapp 20 Jahre alte Logo, das markante Punkte im Stadtbild wie die Lambertusk­irche und die Burg und das Erkelenzer Wappen zeigte und mit dem Claim „Tradition und Fortschrit­t“warb. Dass dies mittlerwei­le ziemlich altbacken wirkte, darin waren sich die meisten Ratsmitgli­eder einig. „Ich fand ja immer, zwischen Tradition und Fortschrit­t steht Stillstand“, meinte Peter London (CDU).

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Bürgermeis­ter Stephan Muckel vor der neuen Stadtmarke.

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