Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

FC Bayern strauchelt gegen Union Berlin

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BERLIN (dpa) Die Aussetzer seiner Stars im ungemütlic­hen Berlin hakte Hansi Flick ganz schnell ab. Einige Sorgen aber bleiben für den Jahres-Endspurt des platt wirkenden FC Bayern. „Der Wutmotor“sei zu spät angesprung­en, sagte Anführer Thomas Müller nach dem zweiten sieglosen Bundesliga­spiel des deutschen Rekordmeis­ters nacheinand­er. Vor allem die Leistung im ersten Teil des 1:1 beim 1. FC Union und ein erneuter Rückstand im fünften Ligaspiel in Serie bringen die Münchner ins Grübeln. „Wir nehmen uns nicht vor, dass wir die ersten 20 Minuten nachlässig sind. Es passiert uns zu oft, dass wir uns überrumpel­n lassen“, erklärte Offensivsp­ieler Müller.

Chefcoach Flick will sich angesichts der auch vor Weihnachte­n noch anstehende­n Doppelbela­stung mit den Spieltagen Nummer zwölf und 13 gar nicht länger mit den vier verlorenen Punkten in den zwei jüngsten Partien beschäftig­en. Dadurch hat der Kampf um den Spitzenpla­tz in der zweiten speziellen Corona-Saison neue Spannung bekommen. „Wir sind noch dabei in der Tabelle. Wichtig ist jetzt: das Spiel abhaken, gegen Wolfsburg und Leverkusen anders auf dem Platz stehen“, betonte der 55-Jährige.

Einen Jammermodu­s verbieten sich Flick und seine Spieler, die 2020 alle Titel abgeräumt haben. „Es ist zu einfach, wenn man es darauf schiebt. Wir müssen dagegen halten bei dem Pensum“, erklärte Kapitän Manuel Neuer. Für das Remis bei mutigen Berlinern hatte der Torwart eine andere Erklärung: „Es sind einfache Fehler, die uns passieren. Wir müssen versuchen, mehr ZuNull-Spiele hinzubekom­men.“

Schon 17 Gegentore hat Bayern kassiert, das ist nur Mittelmaß in der Liga und den Münchnern seit 39 Jahren nicht mehr passiert. Grischa Prömel hatte mit seinem Premierent­or im Fußball-Oberhaus die disziplini­ert verteidige­nden und immer wieder auf ihre Konterchan­cen lauernden Gastgeber schon nach vier Minuten in Führung gebracht. Was zwar die neue Reife des Vorjahres-Aufsteiger­s Union unterstric­h, aber auch die Defensiv-Anfälligke­it der Bayern bestätigte. Dabei hatte Bayern die Standard-Stärke der Eisernen und damit auch die Eckbälle von Kapitän Christophe­r Trimmel zuvor analysiert, wie der Trainer verriet. Doch: „In den ersten Minuten waren wir nicht auf dem Platz, so wie wir es uns vorgenomme­n hatten“, sagte Bayern-Coach Flick.

Union besaß vor allem durch Liverpool-Leihstürme­r Taiwo Awoniyi noch weitere beste Tormöglich­keiten, um sogar die ganz große Überraschu­ng zu schaffen. Doch Bayerns Toptorjäge­r Robert Lewandowsk­i glich in seinem 200. Bundesliga­spiel für den FC Bayern mit seinem 13. Saisontor zumindest aus (67.).

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