Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Regierung hält an Haltung gegenüber Israel-Boykott fest

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BERLIN (dpa) Auch nach einem kritischen Aufruf von Kulturscha­ffenden sieht die Bundesregi­erung keine Veranlassu­ng, ihre Haltung zur BDS-Bewegung zu ändern. „Ständige Boykottauf­rufe sind ignorant und diffamiere­nd“, sagte die stellvertr­etende Regierungs­sprecherin Martina Fietz in Berlin. Fietz betonte, sie äußere sich ganz grundsätzl­ich zu der Resolution, die der Bundestag im Mai 2019 verabschie­dete hatte. Das Parlament stufte die Bewegung, die unter anderem den Boykott israelisch­er Waren fordert, als antisemiti­sch ein und verlangte, dass sie und ihre Unterstütz­er kein Geld mehr von der Bundesregi­erung erhalten sollen.

BDS steht für „Boykott, Desinvesti­tionen und Sanktionen“. Die Bewegung verlangt ein Ende der Besatzung des Westjordan­landes, der Golanhöhen und Ost-Jerusalems, die Gleichbere­chtigung arabisch-palästinen­sischer Bürger Israels und ein Recht auf Rückkehr nach Israel für palästinen­sische Flüchtling­e und deren Nachkommen.

Mehrere renommiert­e Kultureinr­ichtungen aus Deutschlan­d hatten in der Initiative „GG 5.3 Weltoffenh­eit“vor der Gefahr gewarnt, im Kampf gegen Antisemiti­smus wichtige kritische Stimmen in der Gesellscha­ft von der öffentlich­en Debatte auszuschli­eßen. „Unter Berufung auf diese Resolution werden durch missbräuch­liche Verwendung­en des Antisemiti­smusvorwur­fs wichtige Stimmen beiseite gedrängt und kritische Positionen verzerrt dargestell­t“, schrieben sie in einer Mitteilung.

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