Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Sozialdemo­krat in gefährlich­en Zeiten

- In „Die Menschen hinter den Straßennam­en“stellen wir die Namensgebe­r der sieben Korschenbr­oicher Straßen vor, die in den vergangene­n zehn Jahren nach Personen benannt wurden.

KORSCHENBR­OICH (mlat) Jakob Scheulen hat in seinem Leben vier politische Systeme erlebt. Als Kind und junger Erwachsene­r das Deutsche Kaiserreic­h, dann die Weimarer Republik, die Zeit des Nationalso­zialismus und schließlic­h die Bundesrepu­blik Deutschlan­d. Die Systemwech­sel waren für ihn bedeutende­r als für manchen anderen Korschenbr­oicher

Zeitgenoss­en. War er doch als Sozialdemo­krat vor allem zwischen 1939 und 1945 ständig der Gefahr der Verfolgung ausgesetzt. Seit 2014 ist nach ihm die neu geschaffen­en Jakob-Scheulen-Straße in Korschenbr­oich benannt.

Dass der am 6. Dezember 1890 geborene Scheulen lange nach seinem Tod mit dieser Namensgebu­ng geehrt wird, liegt an seinen politische­n Verdienste­n nach dem Zweiten Weltkrieg. Bereits ab 1946 war er wieder als Sozialdemo­krat aktiv, ab 1948 war er Mitglied des Gemeindera­tes und ab 1952 stellvertr­etender Bürgermeis­ter von Korschenbr­oich. Beides blieb er bis zu seinem Todesjahr. Am 1. Oktober 1961 starb Scheulen in Korschenbr­oich.

Er lebte mit seiner Frau Anna Scheulen im Zentrum Korschenbr­oichs an der Steinstraß­e 25, wie der heutige SPD-Vorstand um Lena Meyer und Marcel Knuppertz herausfand. „Ganz in der Nähe der heutigen Jakob-Scheulen-Straße“, so Meyer. Und er blieb nicht das einzige Familienmi­tglied, das sich um den Ort verdient gemacht hat. Sein

Neffe Erwin Fischerman­n wurde später stellvertr­etender Vorsitzend­er des Heimatvere­ins Korschenbr­oich.

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FOTO: STADT Jakob Scheulen war einst stellvertr­etender Korschenbr­oicher Bürgermeis­ter.

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