Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Der Heimatkale­nder soll moderner werden

Sinkende Leserzahle­n, überholtes Erscheinun­gsbild: Der Heimatkale­nder benötigt ein neues Format.

- VON MICHAEL HECKERS

ERKELENZER LAND 1973, ein Jahr nach der kommunalen Neuglieder­ung und der Entstehung des Kreises Heinsberg in der heutigen Form, erschien erstmals der erste gemeinsame Heimatkale­nder des Kreises Heinsberg. Die CDU fordert nun, dass die Publikatio­n verjüngt wird und modernen Ansprüchen genügen soll. Die Kreisverwa­ltung soll prüfen, inwiefern dem 50-jährigen Jubiläum des Heimatkale­nders mit einer Jubiläumsa­usgabe im Jahr 2022 ein wertschätz­ender Rahmen verliehen werden kann, heißt es in einem Antrag der Union im Kreis Heinsberg.

Der Heimatkale­nder des Kreises Heinsberg ist eine jährlich kurz vor Weihnachte­n erscheinen­de 200 bis 250 Seiten starke Publikatio­n, die historisch­e Ereignisse im Kreis Heinsberg aufarbeite­t und einordnet. Christiane Leonards-Schippers (CDU) sagte während der Sitzung des Kreisaussc­husses, dass der Heimatkale­nder angesichts sinkender Leserzahle­n dringend eine Verjüngung

benötige. „Wir sollten hier mal neue Wege gehen, um die Leserschaf­t wieder zu vergrößern und den Heimatkale­nder attraktive­r zu gestalten“, so Leonards-Schippers. Mit Blick auf das 50-jährige Bestehen regt die CDU an, diesem Anlass eine besondere Form zu geben und so die bisherigen Bemühungen wertzuschä­tzen. „Dies könnte durch eine besondere äußere Gestaltung und eventuell in Form einer eBook-Version geschehen, aber auch inhaltlich mit besonderen Beiträgen“, heißt es in dem Antrag der CDU.

„Das Problem der sinkenden Leserzahle­n treibt uns schon seit Jahren um“, sagt Landrat Stephan Pusch, der den Antrag der Union im Grundsatz begrüßte. Er rät allerdings dringend dazu, bei der Diskussion über neue Formate und Ideen die bisherigen Autoren einzubezie­hen. „Der Heimatkale­nder hatte bisher einen sehr hohen, mitunter wissenscha­ftlichen Anspruch. Wir müssen mit den Ehrenamtle­rn, die bisher mit viel Herzblut dabei waren, sprechen und klären, ob sie bereit sind, weiter mitzumache­n“, sagt Pusch. Der Landrat sorgt sich, dass ehrenamtli­che Autoren, die bisher mit viel Herzblut bei der Sache waren, möglicherw­eise nicht mehr mitmachen, wenn sie mit einem möglichen neuen Format nichts anfangen können. Deshalb sollte man die Entwicklun­g eines neuen Formates für den Heimatkale­nder nicht überstürze­n. Pusch kündigt außerdem an, dass es anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Kreises Heinsberg eine eigene Festschrif­t geben wird.

Stefan Lenzen (FDP) sagt, dass es sich bei dem CDU-Antrag lediglich um einen Prüfauftra­g handelt und man diesen auch zum Anlass nehmen könne, „das Thema Heimat groß aufzuhänge­n“und Dinge parallel zu entwickeln, ohne unter Zeitdruck zu geraten. Andrea Reh (SPD) regt an, auch über neue Vertriebsw­ege nachzudenk­en, da die Verteilung des Heimatkale­nders durch Grundschül­er längst nicht mehr zeitgemäß sei.

Landrat Pusch regt die Einrichtun­g einer interfrakt­ionellen Arbeitsgru­ppe an, die nun Vorschläge erarbeiten soll. Am Ende der Diskussion beschloss der Kreisaussc­huss einstimmig, dass der Prozess zur Modernisie­rung des Heimatkale­nders nun angestoßen wird. Landrat Pusch: „Das Format steht jetzt zur Renovierun­g an.“

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FOTO: KREIS HEINSBERG Das Cover des Heimatkale­nders für das Jahr 2021.

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