Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Der Heimatkalender soll moderner werden
Sinkende Leserzahlen, überholtes Erscheinungsbild: Der Heimatkalender benötigt ein neues Format.
ERKELENZER LAND 1973, ein Jahr nach der kommunalen Neugliederung und der Entstehung des Kreises Heinsberg in der heutigen Form, erschien erstmals der erste gemeinsame Heimatkalender des Kreises Heinsberg. Die CDU fordert nun, dass die Publikation verjüngt wird und modernen Ansprüchen genügen soll. Die Kreisverwaltung soll prüfen, inwiefern dem 50-jährigen Jubiläum des Heimatkalenders mit einer Jubiläumsausgabe im Jahr 2022 ein wertschätzender Rahmen verliehen werden kann, heißt es in einem Antrag der Union im Kreis Heinsberg.
Der Heimatkalender des Kreises Heinsberg ist eine jährlich kurz vor Weihnachten erscheinende 200 bis 250 Seiten starke Publikation, die historische Ereignisse im Kreis Heinsberg aufarbeitet und einordnet. Christiane Leonards-Schippers (CDU) sagte während der Sitzung des Kreisausschusses, dass der Heimatkalender angesichts sinkender Leserzahlen dringend eine Verjüngung
benötige. „Wir sollten hier mal neue Wege gehen, um die Leserschaft wieder zu vergrößern und den Heimatkalender attraktiver zu gestalten“, so Leonards-Schippers. Mit Blick auf das 50-jährige Bestehen regt die CDU an, diesem Anlass eine besondere Form zu geben und so die bisherigen Bemühungen wertzuschätzen. „Dies könnte durch eine besondere äußere Gestaltung und eventuell in Form einer eBook-Version geschehen, aber auch inhaltlich mit besonderen Beiträgen“, heißt es in dem Antrag der CDU.
„Das Problem der sinkenden Leserzahlen treibt uns schon seit Jahren um“, sagt Landrat Stephan Pusch, der den Antrag der Union im Grundsatz begrüßte. Er rät allerdings dringend dazu, bei der Diskussion über neue Formate und Ideen die bisherigen Autoren einzubeziehen. „Der Heimatkalender hatte bisher einen sehr hohen, mitunter wissenschaftlichen Anspruch. Wir müssen mit den Ehrenamtlern, die bisher mit viel Herzblut dabei waren, sprechen und klären, ob sie bereit sind, weiter mitzumachen“, sagt Pusch. Der Landrat sorgt sich, dass ehrenamtliche Autoren, die bisher mit viel Herzblut bei der Sache waren, möglicherweise nicht mehr mitmachen, wenn sie mit einem möglichen neuen Format nichts anfangen können. Deshalb sollte man die Entwicklung eines neuen Formates für den Heimatkalender nicht überstürzen. Pusch kündigt außerdem an, dass es anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Kreises Heinsberg eine eigene Festschrift geben wird.
Stefan Lenzen (FDP) sagt, dass es sich bei dem CDU-Antrag lediglich um einen Prüfauftrag handelt und man diesen auch zum Anlass nehmen könne, „das Thema Heimat groß aufzuhängen“und Dinge parallel zu entwickeln, ohne unter Zeitdruck zu geraten. Andrea Reh (SPD) regt an, auch über neue Vertriebswege nachzudenken, da die Verteilung des Heimatkalenders durch Grundschüler längst nicht mehr zeitgemäß sei.
Landrat Pusch regt die Einrichtung einer interfraktionellen Arbeitsgruppe an, die nun Vorschläge erarbeiten soll. Am Ende der Diskussion beschloss der Kreisausschuss einstimmig, dass der Prozess zur Modernisierung des Heimatkalenders nun angestoßen wird. Landrat Pusch: „Das Format steht jetzt zur Renovierung an.“