Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Kostenlose FFP2-Masken sind stark gefragt
Apotheken haben schon zigtausende Exemplare an Senioren und Risikopatienten abgegeben.
MÖNCHENGLADBACH Vorsichtig sein, Maske tragen? Das machen Hannelore und Gerhard Linkenheil schon seit Monaten. „Wir haben das von Anfang an ernst genommen“, sagt der 71-Jährige. Folgerichtig nahm das Ehepaar gestern Vormittag schon zwei Dreier-Sets der FFP2-Masken in der Nord-Apotheke an der Bruckner Allee in Empfang – von einer Mitarbeiterin abgepackt in Tüten und über einen Stehtisch am Eingang gereicht.
Sechs Masken von 27 Millionen, die an Senioren über 60 Jahren und an Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen zum Schutz vor dem Coronavirus über Apotheken deutschlandweit verteilt werden. Und sechs von gut 1500 Masken, die in der Apotheke von Dereck Nche Chi an diesem Vormittag zu diesem Zeitpunkt schon verteilt waren. 6000 Stück hatte Chi bestellt. Abholer mussten bei ihm wie andernorts auf einem Formular bestätigen, dass sie zum empfangsberechtigten Personenkreis gehören. Die Namen müssen auch festgehalten werden, damit nicht einzelne Personen mehrmals Masken holen und so das zugedachte Kontingent überschreiten.
Die in Mönchengladbach ansässige Maxmo-Apotheken-Gruppe hatte bereits am Montag mit der Ausgabe begonnen. „Um das zu entzerren“, sagte Geschäftsführer Oliver Dienst. 20.000 Stück seien am ersten Tag ausgegeben worden, Dienstagmittag erwartete Dienst, dass bis zum Abend noch einmal die gleiche Menge abgeholt würde. Für die insgesamt 26 Filialen der Gruppe – unter anderem auch in Neuss und Düsseldorf – hat er 500.000 Masken geordert. Es gab in Mönchengladbach Schlangen vor den Filialen, aber: „Das läuft alles sehr diszipliniert – ein großes Lob an die Bevölkerung. Wenn uns Corona eines gelehrt hat, dann Schlange zu stehen.“Auch der stellvertretende Kreisvertrauensapotheker Dirk Lammert hatte in Windberg gut zu tun. „Morgens um 8 Uhr gab es schon die ersten Anrufe“, berichtete Lammert, der bis gestern Mittag insgesamt 8000 Masken bestellt hatte. Mit der Anschaffung der Masken gehen die Apotheken in Vorleistung. Sie sollen zwar Geld vom Bund erhalten, aber wie viel das genau sein wird, ist vielen noch nicht klar. „Ich glaube es erst, wenn das Geld auf dem Konto ist“, sagte Lammert.