Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
A52 und A44: Besserung in Sicht
Seit mehr als zwei Jahren wird auf der A52 am Kreuz Neersen gebaut. Im kommenden Jahr sollen die Arbeiten an der Aufund Abfahrt Münchheide der A44 beginnen. Wir geben einen Überblick über die Arbeiten.
MÖNCHENGLADBACH/NEERSEN Rot-weiße Warnbaken, provisorische Verkehrsschilder, Tempolimit, rote Kreuze auf Verkehrsschildern, Überholverbot für Lkw: Auf der A52 am Kreuz Neersen ist seit mehr als zwei Jahren Geduld gefragt. Ursprünglich sollten die im Dezember 2018 begonnenen Arbeiten an der Fahrbahn bereits Mitte vergangenen Jahres abgeschlossen sein, Doch es traten immer neue Probleme auf. Nun soll der Streckenabschnitt im Frühjahr 2021 für den Verkehr freigegeben werden. Der soll besser fließen als jemals zuvor. Verbessern soll sich auch die Situation an der A44Abund Auffahrt Münchheide.
Was wird am Kreuz Neersen gebaut? Auf der A52 sollen künftig zwischen der Anschlussstelle Mönchengladbach-Nord und dem Autobahnkreuz Neersen in den verkehrsstarken Zeiten die Standstreifen für den Verkehr freigegeben werden. „Dadurch kann die Verkehrskapazität um bis zu 25 Prozent erhöht werden, was den Verkehrsfluss in diesem Streckenabschnitt verbessert“, so Gregor Hürter vom Landesbetrieb Straßen NRW. In einem ersten Schritt wurden die Standstreifen verstärkt. Die dafür erforderlichen Straßenbauarbeiten sind seit 2019 abgeschlossen. Die elektrotechnische Ausstattung für die temporäre Standstreifenfreigabe besteht aus zahlreichen zusätzlichen Leittafeln, Verkehrsüberwachungskameras und Überkopfbeschilderungen. Die Arbeiten dazu sind noch nicht beendet. Die Gesamtkosten für das Projekt betragen etwa 8,2 Millionen Euro.
Wie kam es zu den Verzögerungen? „Bei der baulichen Realisierung und der Elektrifizierung der einzelnen Schilder sind aufgrund der beengten Platzverhältnisse und erforderlicher zusätzlicher Kampfmittelsondierungen nicht zu erwartende Probleme aufgetreten, die zu deutlichen Verzögerungen geführt haben“, erläutert Hürter.
Wie geht es jetzt weiter?
Wegen der noch nicht abgeschlossenen Bauarbeiten und der noch offenen Leitplanken im Baustellenbereich sind die Standstreifen aus Sicherheitsgründen weiterhin nicht befahrbar. In den vergangenen
Wochen wurden nachts und an Wochenenden zahlreiche Arbeiten wie Leitungsquerungen, Kontaktschleifen in der Fahrbahn sowie Markierungsarbeiten durchgeführt, da die aus Sicherheitsgründen notwendige Sperrung der Fahrstreifen in verkehrsstarken Zeiten nicht zulässig ist. Seit der 43. Kalenderwoche werden Schutzplanken und Betonschutzwände entlang der Standstreifen errichtet. „Anschließend erfolgen für die Beschilderung der temporären Standstreifenfreigabe weitere Arbeiten im Mittelstreifen der Autobahn“, so Hürter. Dafür muss der Verkehr erneut nach außen auf die Standstreifen verschwenkt werden. Voraussetzung dafür ist die Fertigstellung der Schutzplanken und Betonschutzwände an den
Fahrbahnrändern.
Was passiert an der Anschlussstelle Münchheide zur A44?
In den Hauptverkehrszeiten stauen sich Autos und Lastwagen auf der L26/Kempener Straße zwischen der Anschlussstelle A44 Münchheide und den umliegenden Straßen. Um für einen besseren Verkehrsfluss zu sorgen, wird die Kempener Straße vierspurig ausgebaut. „Im gleichen Zuge wird die Autobahnbrücke in der Anschlussstelle neu errichtet“, teilt Gregor Hürter von Straßen NRW mit. Denn die derzeitige Brücke ist zu schmal für eine vierspurige Kempener Straße. Grundsätzlich wird eine Strecke von rund 1400 Metern der L26 bearbeitet: Beginn ist auf der Tönisvorster Seite der Kreuzung Kempener und Aachener Straße/Beckershöfe, Ende auf der Willicher Seite der Kreuzung Kempener/Anrather Straße. Außerdem werden die Abfahr-Möglichkeiten von der A44 verbessert: Dort stauen sich auf beiden Seiten die Linksabbieger in Richtung Tönisvorst. Als Lösung soll es je eine zweispurige Linksabbiegemöglichkeit auf der westlichen und auf der östlichen Seite geben. Erst wenn die Anschlussstelle ausgebaut ist, beginnen die Verbreiterungsarbeiten auf der Landstraße. Die Fahrspur der L26 in Richtung Kempen wird vor der Kreuzung Anrather Straße zweispurig – und hinter der Kreuzung Aachener Straße in Richtung Tönisvorst wieder einspurig. Dazu werden an der Kreuzung Beckershöfe/Kempener/Aachener
Straße die Linksabbiegestreifen verlängert.
Wann ist Baubeginn, und wann sollen die Arbeiten beendet sein?
Die Planungsarbeiten sind abgeschlossen. Baubeginn ist laut Gregor Hürter voraussichtlich im Herbst 2021, die Fertigstellung ist voraussichtlich Ende 2022.
Wie wird der Verkehr während der Bauarbeiten geführt?
Die Arbeiten sollen zu einer Verbesserung der Verkehrssituation führen. Viele fürchten, dass die Situation während der Bauarbeiten an der Zu- und Abfahrt der A44 unerträglich wird. Laut Hürter gibt es allerdings noch kein abschließendes Verkehrskonzept für die Zeit der Baumaßnahme.