Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Supermarkt will Fläche fast verdoppeln
„Netto“plant in Hochneukirch eine Vergrößerung seiner Verkaufsfläche auf 1200 Quadratmeter. Der Bebauungsplan muss geändert werden.
HOCHNEUKIRCH Zur großen Baustelle könnte der „Netto“-Markt am Regiopark in Hochneukirch werden, wenn die jetzt bekannt gewordenen Erweiterungsabsichten in die Tat umgesetzt werden. Demnächst könnte an dieser Stelle ein fast doppelt so großes Nahversorgungszentrum als bisher den Kunden zur Verfügung stehen.
Die Politiker des Jüchener Stadtrates sollen über eine vertragliche Vereinbarung zwischen der Stadt Jüchen und einem Investor für einen Erweiterungsbau des Nahversorgungszentrums am Regiopark beraten und beschließen. Im Rahmen eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes soll das Projekt ermöglicht werden.
Wörtlich heißt es in der Vorlage der Jüchener Stadtverwaltung dazu: „Mit dem Vorhabenträger wird ein städtebaulicher Vertrag zur Kostenregelung
abgeschlossen.“Zu den Umbauplänen: Der Betreiber des Nahversorgungsmarktes beabsichtigt eine Erweiterung der Verkaufsfläche des Marktes auf 1200 Quadratmeter inklusive eines 60 Quadratmeter großen Backshops in Richtung der Straße Zum Regiopark.
Derzeit befindet sich innerhalb des Plangebietes ein „Netto“mit einer Verkaufsfläche von rund 620 Quadratmetern zuzüglich einer Bäckerei mit rund 35 Quadratmetern. Der jetzige Markt wird über die Straße Zum Regiopark über eine zentrale Einfahrt erschlossen, über die sowohl die Kunden als auch die Warenanlieferung erfolgt. Auf dem Grundstück befinden sich insgesamt 72 Kundenparkplätze.
Das Problem: Der gültige Bebauungsplan „Umsiedlung Holz“lässt eine Erweiterung des Nahversorgungszentrums nichts zu. „Da die Erweiterung vollständig außerhalb der festgesetzten überbaubaren Flächen,
den sogenannten Baugrenzen, wird eine Änderung des Bebauungsplans erforderlich“, erklärt die Jüchener Stadtverwaltung, die auf Antrag des Grundstückseigentümers den Ratsgremien die Änderung vorschlägt.
Der Geltungsbereich dieser Bebauungsplanänderung liegt im Osten des Plans „Umsiedlung Holz“. Er wird im Nordosten durch eine Grünfläche, im Südwesten von der Straße „Zum Regiopark“sowie im Norden und Süden durch private Grundstücke begrenzt. Der Bereich hat eine Größe von 4700 Quadratmetern.
Aus Sicht der Stadtverwaltung spricht nichts gegen die Änderung des Bebauungsplans – im Gegenteil, sie befürwortet die Bestrebung. „Eine angemessene Erweiterung kann als kongruent zur Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts angesehen werden“, meint sie zur Begründung und verweist auf die vor fünf Jahren vom Jüchener Rat beschlossene Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts als städtebauliches Entwicklungskonzept.
Nach diesem Einzelhandelskonzept liegt der Nahversorgungsmarkt in dem abgegrenzten Nahversorgungsstandort Nordring, „also innerhalb des Positivraums für zentren- und nahversorgungsrelevanten Sortimente“. Der Markt sichere die Grundversorgung für die Ortsteile Hochneukirch, Otzenrath-Spenrath, Holz und Hackhausen.
In einem beschleunigten Verfahren soll nun die Bebauungsplanänderung für die Erweiterung durchgeführt werden, wobei nicht auf die frühzeitige Beteiligung des Öffentlichkeit abgesehen wird.
Das Ziel ist klar definiert: Es ist „die Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen zur Erweiterung des Nahversorgungsmarktes“. Alles weitere muss der Vertrag zwischen Stadt und Investor regeln.