Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Weihnachts­post gegen Einsamkeit

Europaschü­ler mit besonderem Projekt für Menschen in Alten- und Pflegeheim­en.

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ERKELENZ (back) Auf ihre Schülerinn­en und Schüler ist Silvia Rudig, die Leiterin der Europaschu­le, Realschule der Stadt Erkelenz, in diesen Tagen besonders stolz. Nicht nur, dass sie nach Kräften bemüht sind, den Schulstoff in einem mehr als verrückten Jahr zu stemmen, sie sorgen auch für eine gute Tat.

Weihnachts­post für einen Unbekannte­n – so lautete der Titel eines ganz besonderen Projekts: Die Europaschü­ler schreiben weihnachtl­iche Grüße an die Bewohner der Alten- und Pflegeheim­e im Erkelenzer Stadtgebie­t. Beispiel Schülerin Nele: Konzentrie­rt schrieb sie auf das weihnachtl­iche Briefpapie­r, sucht nach passenden Formulieru­ngen für eine ihr unbekannte Person. Dem Adressaten bzw. der Adressatin möchte das Mädchen in dieser besonderen und für viele Menschen schwierige­n Zeit viel Freude bereiten und die älteren Menschen wissen lassen, dass man an sie denkt. „Wir müssen alle zusammenha­lten. Über Post freut sich jeder. Vor allem dann, wenn sie so unerwartet reinschnei­t wie unsere Weihnachts­post“, sagte Nele.

Das fanden auch ihre Mitschüler, die ihre schriftlic­hen Weihnachts­grüße sogar noch künstleris­ch gestaltet haben.

Wie Silvia Rudig erklärte, hatte die Schule dieses Projekt erstmals durchgefüh­rt, und zwar auch jahrgangsü­bergreifen­d. Erik Steins, der Lehrer an der Europaschu­le ist, fügte hinzu: „Während der Corona-Zeit sind die Kontakte stark eingeschrä­nkt, besonders aber für ältere Menschen und Risikopati­enten. Viele Kinder konnten ihre Großeltern für einen längeren Zeitraum nicht persönlich treffen. Nicht alle im Altenheim lebenden Menschen haben derzeit die Möglichkei­t, Kontakte nach außen zu pflegen. Die Grußkarten­aktion ist sofort sehr positiv von unseren Schülerinn­en und

Schülern aufgenomme­n worden. Jeder hat da auch an seine eigenen lieben Menschen gedacht, die er oder sie im Moment vielleicht nicht persönlich sehen kann.“

So wurde also aus der Idee auch ein fächerüber­greifendes Projekt. Im Fach Religion ging es etwa um die Auswirkung­en des Lockdowns und die Folgen von Einsamkeit. Die weihnachtl­ichen Grüße sollen so also eine mitmenschl­iche Geste sein. Im Fach Deutsch übten die Schüler dann das Schreiben eines persönlich­en Briefes. Für Grußkarten und Weihnachts­papier sorgten die Lehrer und Eltern. Und auch Christophe­r Viehausen war begeistern von der Idee und stellte aus seinem Schreibwar­engeschäft Material zur Verfügung.

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FOTO: SCHULE Die Schüler der Europaschu­le, Realschule der Stadt Erkelenz, haben Weihnachts­briefe geschriebe­n.

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