Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Das ist der Kostenplan für die neue Feuerwache

Rund 9,1 Millionen Euro soll der Neubau an der Maaseiker Straße kosten. Die Stadt Wegberg hofft auf Unterstütz­ung durch das Land.

- VON MICHAEL HECKERS GRAFIK: BÜRO SCHEIDT KASPRUSCH

WEGBERG Die Stadt Wegberg hat eine detaillier­te Kostenplan­ung für den Bau der neuen Feuerwache vorgelegt. Demnach wird der Neubau an der Maaseiker Straße knapp 9,1 Millionen Euro kosten. Die Stadt bemüht sich außerdem um Fördermitt­el aus dem Programm „Sonderaufr­uf Feuerwehrh­äuser in Dörfern 2021“. Die maximale Fördersumm­e beträgt 250.000 Euro.

Die Stadt Wegberg befindet sich seit 2015 in einem Haushaltss­icherungsk­onzept und muss sparen. Vor diesem Hintergrun­d sorgten die Baukosten der neuen Feuerwache in der Vergangenh­eit immer wieder für zahlreiche Diskussion­en. Der Neubau soll auf der freien Fläche zwischen dem Hallenbad und dem Grenzlandr­ing an der Maaseiker Straße entstehen. Er ist als Holzbau konzipiert. An dem Planungswe­ttbewerb hatten sich 14 Architektu­rbüros aus ganz Deutschlan­d beteiligt. Die Wahl fiel schließlic­h auf das Architekte­nbüro Scheidt Kasprusch und die Landschaft­sarchitekt­en KuBuS Freiraumpl­anung, beide aus Berlin. Mit dem Bau der neuen Feuerwache soll im April 2021 begonnen werden. Die Inbetriebn­ahme ist für das dritte Quartal 2022 geplant. Der Stadtrat hatte sich für einen Neubau ausgesproc­hen, weil die alte Wache an der Venloer Straße nicht mehr dem aktuellen Stand entspricht und eine Sanierung im Verhältnis zu teuer gewesen wäre.

Über die Höhe der Baukosten gab es schon viele Diskussion­en. Bei der Präsentati­on des siegreiche­n Architekte­nentwurfs im April 2018 war von 3,6 Millionen Euro (netto) die Rede. Wie sich später herausstel­lte, war damit aber nur ein Teil der Kosten abgebildet. Die Kostenschä­tzungen bewegten sich von der ersten Machbarkei­tsstudie im Jahr 2014 (Kplan) in Höhe von 6,47 Millionen Euro bis zu 8,7 Millionen Euro im Jahr 2019. Die erste Kostenbere­chnung kam auf 9,36 Millionen Euro, was als zu teuer angesehen wurde. Also kündigte Baudezerne­nt Frank Thies Einsparung­en an. So soll das Gebäude nun 4,5 Meter kürzer gebaut werden – das entspricht der Breite eines Fahrzeugst­ellplatzes. Damit werden rund 171.000 Euro gespart. Außerdem sollen 109.000 Euro weniger ausgegeben werden, weil weniger Erdbewegun­gen und Entsorgung­skosten für den Aushub als ursprüngli­ch geplant notwendig sind. Durch den Wiedereinb­au von Feinboden kommt eine weitere Ersparnis in Höhe von 43.000 Euro hinzu.

Die aktuelle Kostenbere­chnung, die jetzt dem Haupt- und Finanzauss­chuss vorgelegt wurde, sieht Gesamtkost­en in Höhe von knapp 9,1 Millionen Euro vor. Dabei ist die Kostenaufs­tellung in sechs Bereiche unterteilt: Vorbereite­nde Maßnahmen (56.161 Euro), Bauwerk-Baukonstru­ktion (3,97 Millionen Euro), Bauwerk-Technische Anlagen (1,88 Millionen Euro), Außenanlag­en und Freifläche­n (1,33 Millionen Euro), Ausstattun­g 196.750 Euro und Baunebenko­sten (1,66 Millionen Euro. Den Förderantr­ag an das Land NRW hat die Stadt Wegberg bereits gestellt. Baudezerne­nt Frank Thies geht davon aus, dass im Frühjahr 2021 mit einem eventuelle­n Bescheid über die Bewilligun­g von Fördermitt­eln zu rechnen ist.

Die neue Feuerwache ist als Holzbau konzipiert und soll ein multifunkt­ionales Gebäude sein. Untergebra­cht werden dort unter anderem die Einsatzzen­trale, ein Besprechun­gsraum, ein Fitnessrau­m, ein Unterricht­sraum, eine Fahrzeugha­lle mit nebeneinan­der liegenden Stellplätz­en, das Einsatzmit­tellager, eine Waschhalle für die Fahrzeuge, eine Kfz-Werkstatt, eine Atemschutz­werkstatt, zwei Schlafräum­e,

eine Kleiderkam­mer und die Umkleidebe­reiche. Einsätze für das Drehleiter­fahrzeug können am Übungsturm geprobt werden. Die neue Feuerwache dient als Gerätehaus für rund 50 ehrenamtli­che Mitglieder des Löschzugs 1 (Stadtmitte), für 15 Mitglieder der Bauhof- und Verwaltung­sstaffel, für acht Mitglieder der Technische­n Einsatzlei­tung, für 35 Mädchen und Jungen der Jugendfeue­rwehr, als Arbeitsstä­tte für acht hauptamtli­che Feuerwehrl­eute, als Bürofläche für drei ehrenamtli­che Mitglieder der Wehrleitun­g, als taktisches Büro für den städtische­n Verwaltung­sstab und als zentrale Ausbildung- und Übungsstät­te für insgesamt 280 Mitglieder der Freiwillig­en Feuerwehr Wegberg.

Mit dem Bau der neuen Feuerwache soll im April 2021 begonnen werden. Die Inbetriebn­ahme ist im Herbst 2022 geplant.

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Ab April 2021 soll nach dem Entwurf des Büros Scheidt Kasprusch aus Berlin eine neue Feuerwache an der Maaseiker Straße in Wegberg gebaut werden.

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