Die Erziehungsberechtigten haben einen Eilantrag an die Stadt gestellt – der Hauptausschuss hat aber einstimmig abgelehnt.

(cpas) Der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Erkelenz hat zwei Eilanträge der Elternvertreter des Cusanus-Gymnasiums einstimmig abgelehnt. Darin forderten die Eltern, dass die Klassen der größten Erkelenzer Schule sowohl mit Luft-Virenfiltern als auch mit Acrylglas-Trennwänden auf den Tischen ausgestattet werden. Mit dem Ausschuss war dies allerdings aus mehreren Gründen nicht zu machen. Das Hauptargument: Wenn eine Schule ausgestattet wird, müssen alle Schulen ausgestattet werden. Ab Mittwoch ruht der Präsenzunterricht in den Schulen ohnehin bis mindestens zum Ende der Weihnachtsferien im Januar.

„Wir können bei diesem Thema sehr gut nachvollziehen, dass Ängste herrschen und Eltern sich die beste Absicherung für ihre Kinder wünschen“, sagte CDU-Fraktionschef Marwin Altmann, „aber wir können keine Schule bevorzugen.“Zudem sei das Thema Virenfilter für Schulen eines, das mindestens auf Kreis-, wenn nicht sogar auf Landesebene

einheitlich beschlossen werden müsse. Viren-Luftfilter sind ein erheblicher Kostenfaktor, ein Gerät kostet in der Regel mehrere Tausend Euro, jede Klasse würde mindestens eins benötigen. Zudem sind sie nach Ansicht vieler Fachleute nur als ergänzende Maßnahme hilfreich und ersetzen in keinem Fall das regelmäßige Lüften. „Die Nützlichkeit der Geräte ist nicht in dem Maße nachgewiesen, dass wir uns das leisten sollten“, sagte Grünen-Fraktionschef Hans Josef Dederichs. Nach Ansicht des Ausschusses gebe es in Erkelenz ohnehin nur ganz wenige Klassenräume, die nicht ausreichend gelüftet werden können – und die dürften während der Pandemie nicht genutzt werden. Ähnlich wie bei den Virenfiltern lautete die Argumentation der Ratsleute auch in Sachen Acrylglasscheiben. „Auch hier können wir nicht für eine einzelne Schule etwas beschließen. Da die Schüler im Unterricht eh Mund-Nase-Bedeckungen tragen müssen, gibt eine Acrylglasscheibe auch keine zusätzliche Sicherheit“, sagte Marwin Altmann.

RP-ARCHIVFOTO: STEPHAN KÖHLEN Masken und Lüften reichen vielen Eltern nicht mehr. Sie wollen weiter reichende Maßnahmen zum Schutz ihrer Kinder.