Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Doch zwei Tore für neues Kleinspielfeld
Auf Antrag von CDU und SPD befasste sich der Stadtrat am Dienstagabend mit der geplanten Sportanlage in Kleinenbroich. Dort soll nun trotz Bedenken der Hauptschule ein komplettes Fußballfeld entstehen.
KLEINENBROICH Das Kleinspielfeld an der Hauptschule in Kleinenbroich soll zwei Fußballtore erhalten. Was wie eine Nicht-Nachricht klingt, bedurfte im Stadtrat am Dienstagabend erst einem Antrag der Mehrheitsfraktionen CDU und SPD. Denn zwei Wochen zuvor hatte der Beigeordnete Thomas Dückers im Schulausschuss noch einen Entwurf vorgestellt, der nur ein Fußballtor vorsah. Grund hierfür waren Bedenken der angrenzenden Hauptschule. Diese hatte den nötigen zweiten Fangzaun als störend angesehen, es gab jedoch auch weitergehende Kritik. „Wir haben große Bedenken was den generellen Standort angeht und was dieser für eine Auswirkung auf den Mikrokosmos Schule hat“, hatte Schulleiter Robert Ruback im Schulausschuss gesagt. „Für ein Kleinspielfeld braucht es ein richtiges Konzept, da baut man nicht einfach so.“
„Wir sind uns der anderen Ansicht der Hauptschule bewusst“, sagte CDU-Fraktionschef Thomas Siegers am Dienstagabend im Stadtrat. „Wir denken aber, dass das Interesse der Kinder und Jugendlichen, die den Platz nutzen, höher wiegt.“Er regte jedoch an, dass die Verwaltung weiterhin das Gespräch mit der Hauptschule suchen solle. Thomas Dückers äußerte sich am Dienstagabend nicht weiter zu den Projektplänen. Auf Anfrage unserer Redaktion hatte der Beigeordnete nach dem Schulausschuss die Ein-Tor-Planung zunächst noch verteidigt und auf kreative Lösungen der Kinder und Jugendlichen gesetzt, wie einem zweiten Tor aus Schultaschen.
Auch die übrigen Stadtratsfraktionen stimmten dem Antrag von CDU und SPD einstimmig zu. Lediglich die Grünen übten in Teilen Kritik an den Planungen. „Der Standort ist nicht optimal“, sagte Bernadette Acht (Grüne). Vier Bäume müssten gefällt und eine Fläche versiegelt werden. Der Alternativstandort Lehrerparkplatz sei nicht genug beachtet worden, so Acht. Außerdem warb sie dafür, die Sorgen Rubecks ernstzunehmen. Mobile Sozialarbeit oder der Einsatz des Spielbusses könnten dafür sorgen, dass das Kleinspielfeld nicht zu einem Problem-Ort werde. Dass sie dem Antrag zustimmte, hatte für Acht auch persönliche Gründe. „Sonst kann ich meinem Sohn nicht mehr in die Augen schauen“, sagte sie.
Der Beigeordnete Georg Onkelbach entkräftete Achts Kritik. Alternativen seien geprüft worden, dabei sei der Lehrerparkplatz aus Platzgründen nicht in Frage gekommen. „Ich denke, dieser Platz ist in dieser Form alternativlos“, sagte Onkelbach. „Jeder Baum, der fällt, tut uns weh.“Es seien jedoch Ersatzpflanzungen geplant. Dückers betonte zudem, dass ein bereits eingerichteter Gesprächskreis bei Problemen mit Jugendgruppen reagieren könne.
Bei der Suche nach einem Alternativstandort für das weichende Beachvolleyballfeld ist die Stadt wohl einen großen Schritt weitergekommen. Am Montag habe es hierzu einen Ortstermin gegeben, betonte Dückers. Hierbei sei eine alternative Fläche an der Schule gefunden worden. Auch von Ruback habe es hierzu laut Dückers keine Bedenken gegeben.
Dass das beliebte Beachvolleyballfeld an einem anderen Standort dem Schulgelände erhalten bleibt, war ein weiteres Anliegen Rubacks. Das hatte auch Wolfgang Lieser (CDU) in einem Redebeitrag betont. Zumindest in dieser Frage scheinen Rat, Stadt und Hauptschule nun einen Konsens gefunden zu haben.