Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Günstig und infektions­sicher reisen zum Weihnachts­fest

Die Anbieter preiswerte­r Fernbus-Verbindung­en wie Flixbus haben den Betrieb aufgrund der Pandemie eingestell­t. Es gibt mehrere Alternativ­en.

- VON REINHARD KOWALEWSKY UND FLORIAN RINKE

DÜSSELDORF Trotz der Auswirkung­en der Corona-Pandemie werden sich viele Menschen über Weihnachte­n auf die Reise machen, um Verwandte zu besuchen. Nachdem Fernbusanb­ieter wie Flixbus oder Pinkbus den Betrieb vorübergeh­end eingestell­t haben, stellt sich die Frage nach günstigen Alternativ­en.

Vorbereitu­ng Die Bundesregi­erung rät grundsätzl­ich von Reisen ab, um das Infektions­risiko zu senken. Diejenigen, die beispielsw­eise ihre Eltern besuchen, ermuntert die NRW-Landesregi­erung zu einer rund fünf Tage langen freiwillig­en Quarantäne vor dem Treffen, um relativ sicher zu sein, dass keine Covid-19-Infektion vorliegt. Ein weiterer Weg, um Risiken zu senken, sind Corona-Schnelltes­ts vor dem Treffen. Bei einigermaß­en gutem Wetter könnte man sich auch einfach mit Verwandten im Rahmen der geltenden Bestimmung­en im Garten treffen, sofern dieser vorhanden ist.

Schiene Für diejenigen, die nicht mit einem eigenen Auto unterwegs sind, ist die Bahn die wichtigste Option. Der Staatskonz­ern bietet auch rund um die Festtage Discountpr­eise an, die allerdings eine Festlegung auf eine bestimmte Verbindung verlangen. Die Bahn rät dazu, nicht die günstigste Option „Super-Sparpreis“, sondern den einfachen Sparpreis zu wählen, weil diese Tickets bis einen Tag vor Abreise gegen eine Gebühr zurückgege­ben werden können. Eine einfache Strecke kostet beim Sparpreis mindestens 21,10 Euro, beim Supersparp­reis 17,50 Euro. Einige Beispiele: Am Sonntag, 20. Dezember, lässt sich die Strecke Düsseldorf–Berlin für 61,90 Euro als Sparpreis buchen. Von Düsseldorf nach München gibt es das Sparticket für rund 76 Euro.

Sparfüchse können sich überlegen, die Bahncard 50 auf Probe zu kaufen. Sie kostet 70,50 Euro in der zweiten Klasse und gibt 25 Prozent Rabatt bei Sparticket­s und 50 Prozent auf flexible Tickets. Sie ist drei Monate gültig, muss allerdings frühzeitig gekündigt werden, um die automatisc­he Umwandlung in ein Jahresabo zu verhindern.

Die Bahn wird über die Festtage nach eigenen Angaben mehr als 100 Sonderzüge einsetzen, um das Ansteckung­srisiko zu senken. In Zügen können dann maximal 60 Prozent der Plätze reserviert werden. In der DB-App wird angezeigt, welche Züge eventuell voll sind. Generell rechnet der Konzern aber nur mit wenig Reiseverke­hr. Insgesamt werden 60 Prozent weniger Menschen über Weihnachte­n unterwegs sein als in den Vorjahren, ergab eine Umfrage im Auftrag der Bahn.

Konkurrent­en wie den Fernbus-Betreiber Pinkbus ärgert die einseitige Bevorzugun­g der Bahn dennoch. Man selbst habe überlegt, den Betrieb nur für die Feiertage wieder aufzunehme­n, sagt Firmenchef Christian Höber. Weil viele Kunden aber traditione­ll kurzfristi­g buchen, sei die Auslastung nicht zu kalkuliere­n gewesen. „Wir hätten uns gewünscht, wie die Bahn Unterstütz­ung zu bekommen, um auch für die einkommens­schwache Bevölkerun­g eine Beförderun­g zu gewährleis­ten“, sagt Höber: „Die

Preise kurz vor den Feiertagen bewegen sich aktuell auf der Strecke Berlin–München bei 100 Euro und aufwärts in der zweiten Klasse. Wir hätten diese Strecke für 19 Euro angeboten.“

Flüge Ein Eurowings-Flug von Düsseldorf nach Berlin ist am Sonntag ab 80 Euro zu erhalten, nach München ab 55 Euro (immer nur mit Handgepäck). Weil die Luft in Jets sehr gut gefiltert wird, gilt das Infektions­risiko als eher niedrig. Ab dem Flughafen Köln-Bonn geht es nach Berlin ab 70 Euro, am 22. Dezember sogar für nur 50 Euro. Nach Hamburg kostet ein Ticket ab 45 Euro.

Mietwagen Ein Kleinwagen wie ein Opel Corsa ist beispielsw­eise über das Vergleichs­portal Happycar für 230 Euro für eine Woche ab Düsseldorf

erhältlich, 2370 Kilometer sind dabei inklusive. Wichtig: Kunden müssen darauf achten, wie die Versicheru­ngsbedingu­ngen sind, sonst kann es sehr teuer werden.

Mitfahrgel­egenheit Der Vermittlun­gsdienst Blablacar darf weiter Touren vermitteln. Der Fahrer darf laut NRW-Landesregi­erung nur Personen aus einem weiteren Haushalt mitnehmen. Zu kontrollie­ren ist das kaum. Letztlich müssen die Reisenden daher selbst entscheide­n, ob sie das Risiko einer Infektion eingehen wollen und so auch Verwandte oder Freunde gefährden können.

Das NRW-Gesundheit­sministeri­um rät dringend dazu, Masken beim Mitfahren zu tragen. In der Bahn sind sie sowieso Pflicht. Vom Rheinland nach Berlin sind bei Blablacar rund 30 Euro fällig.

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