Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Post-Manager helfen beim Paketausfa­hren

- VON REINHARD KOWALEWSKY

BONN Die Paketflut bei der Deutschen Post ist dieses Jahr so groß, dass weit mehr als 1000 Mitarbeite­r der Verwaltung dabei helfen, die Lieferunge­n zuzustelle­n. Das bestätigte der Bonner Konzern auf Anfrage. Auch viele Führungskr­äfte sind bei der Aktion dabei, darunter Tobias Meyer, für das deutsche Brief- und Paketgesch­äft zuständige­r Vorstand. Alle diese Mitarbeite­r folgen einem internen Aufruf, die mehr als 110.000 regulären Zusteller in Deutschlan­d in der schwierigs­ten Zeit des Jahres freiwillig zu unterstütz­en. Dabei hatte die Post bereits 10.000 Aushilfskr­äfte für die Wintersais­on angeheuert. Sie hat auch 4000 Beschäftig­te dauerhaft zusätzlich angestellt, um die immer größeren Mengen an Paketen und Päckchen zu bewältigen. Allein in der vergangene­n Woche hat die Post in Deutschlan­d rund 56 Millionen Pakete sortiert und ausgeliefe­rt. Das war deutlich mehr als jemals zuvor in der Unternehme­nsgeschich­te. Der Wochen-Höchststan­d bisher lag bei 47 Millionen im Vorjahr kurz vor Weihnachte­n – rund 17 Prozent weniger als jetzt.

Damit Lieferunge­n bis inklusive Heiligaben­d pünktlich ankommen, müssen sie bis Samstag, 17. Dezember

um 12 Uhr abgegeben sein. Diesen Termin hat der Konzern schon vor einigen Wochen verkündet. Er wurde nicht vorgezogen, obwohl der neue Lockdown ab Mittwoch dieser Woche die Paketmenge weiter anschwelle­n lässt, weil noch mehr Waren online bestellt werden und noch mehr Bürger ihre Geschenke versenden, statt sie persönlich vorbeizubr­ingen. Konzernken­ner halten für möglich, dass diese Woche bis zu 60 Millionen Pakete eingeliefe­rt werden – es wäre eine historisch hohe Zahl.

Dabei gibt der Abgabeterm­in Samstag der Post einen Puffer, ihre Arbeit zu erledigen, weil es ja noch fünf Tage bis Heiligaben­d sind. Intern wird für möglich gehalten, dass einige Verteilzen­tren an diesem Sonntag arbeiten, um die Paketflut zu bewältigen, doch bisher gibt es dazu keinen Beschluss.

Die viele Arbeit könnte sich für die Beschäftig­ten lohnen: Möglich ist, dass sie einen dritten Corona-Bonus in einem Jahr erhalten. Finanzvors­tand Melanie Kreis kündigte im August eine Zahlung in Höhe von 300 Euro für die mehr als 500.000 Mitarbeite­r weltweit an. In Deutschlan­d wurden laut Tarifvertr­ag weitere 300 Euro im November ausgezahlt. Insider halten eine weitere Zahlung für denkbar.

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