Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Märchenhaf­tes von kleinen Künstlern

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PESCH (eba) „Taucht mit uns ein in die fabelhafte und bunte Welt der Märchen“ist der Name des Projektes, das Keramikkün­stlerin und Inhaberin des Ateliers Kunst & Keramik, Claudia Schrammen-Hermann, und Uli Schulz, Bildende Künstlerin und Diplom-Grafikdesi­gnerin, in Kooperatio­n mit der Sozialarbe­iterin der Grundschul­e Pesch, Angela Toschka, ins Leben gerufen haben. Kinder dürfen an zwei Samstagen die reale Welt mit allen Problemen draußen lassen und in die Welt der Märchen abtauchen. An diesem Nachmittag sind es Jungen und Mädchen der dritten und vierten Klasse, die in der Werkstatt von Claudia Schrammen-Hermann dem Märchen „Die kleinen Leute von Swabedoo“mit Ton Leben einhauchen dürfen.

Hülya arbeitet zum ersten Mal mit diesem Material und betrachtet ihre Figur. „Ich habe jetzt gerade den linken Arm angebracht, und jetzt müssen da noch ein paar Linien rein, damit es echt aussieht“, sagt sie stolz und fängt an mit einem Werkzeug die Linien in den Ton zu ritzen. Dann wirft sie noch einmal einen prüfenden Blick auf die Figur und stellt fest: „Ich glaube, ich muss noch mehr Ton herausnehm­en, sonst wird es zu schwer. Unten ist auch ein Loch, damit es beim brennen nicht kaputt geht“, erklärt sie. „Den Körper musste ich auch noch länger machen, der war zu kurz“, fügt sie kurz hinzu und wendet sich dann mit einem Lächeln wieder der Arbeit zu. Sie ist ganz bei der Figur und ihrer Geschichte. Die reale Welt scheint außen vor.

So geht es auch ihrer Kameradin am Tisch gegenüber. Lena sitzt vor einem großen Teller, den sie bemalen darf. „Ich male die Pelzchen, die die kleinen Leute verschenke­n. Die finde ich am schönsten an der Geschichte“, sagt sie und malt in hellem grün akkurate Linien auf ihren Teller. Dann lässt sie ihren Blick über den Tisch schweifen, und überlegt, welche Farbe als nächstes auf den Teller soll. Uli Schulz ist begeistert: „Das sieht ja richtig toll aus.“

In der Geschichte geht es viel um Fröhlichke­it in Person der kleinen Leute von Swabedoo, Liebe und Geborgenhe­it ausgedrück­t durch die Geschenke, die sich die kleinen Leute in Form von kleinen Pelzchen machen. Aber auch Misstrauen und Missgunst, durch den großen grünen Kobold, der mit einer List fast dafür sorgt, dass die kleinen Leute immer trauriger werden. All dies sind Themen die die Kinder trotz ihres jungen Alters wahrnehmen und verarbeite­n müssen, gerade in dieser besonderen Zeit.

Das wissen die drei Initiatori­nnen sehr genau. „Ich merke, wie wichtig es für die Kinder ist. Sobald sie sich in der Kunst bewegen, können sie frei sein“, betont Claudia Schrammen-Herrmann. „Es ist eine Wertschätz­ung für die Kinder und die Familien, die trotz Corona immer am Ball geblieben sind. Sie haben es sich verdient, dass die Kinder einen schönen Tag haben“, sagt Sozialarbe­iterin Toschka. Am Ende des Tages kann sie mit müden aber glückliche­n Künstlern nach Hause fahren.

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FOTO: DETLEF ILGNER Die Kinder hatten viel Spaß beim Modelliere­n.
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