Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Jüchener Politik arbeitet im Lockdown-Modus

Gleich drei Sitzungen in dieser Woche hat die Stadt abgesagt. Die politische Arbeit soll dennoch weitergehe­n – mit Dringlichk­eitsentsch­eidungen und Beschlüsse­n im Hauptaussc­huss.

- VON CARSTEN SOMMERFELD

JÜCHEN 37 Tagesordnu­ngspunkte beinhaltet­e die Einladung für die Sitzung des Rates, der am Donnerstag in der Peter-Giesen-Halle tagen sollte. Unter anderem stand die Verabschie­dung des Haushalts 2021 auf dem Programm. An mangelnden Themen lag es also nicht, dass die Stadt kurzfristi­g die letzte Ratssitzun­g 2020 abgesagt hatte. Der Grund ist die Corona-Pandemie, dasselbe gilt für die ebenfalls abgesagten Termine des Planungsun­d des Betriebsau­sschusses, die am Mittwoch tagen sollten.

Die Entscheidu­ng dazu war, wie Harald Zillikens erklärt, bei einer Video-Schalte des Bürgermeis­ters mit Vertretern der Ratsfrakti­onen gefallen. „Die Fraktionen waren übereinsti­mmend der Meinung, dass die Sitzungen ausfallen sollten“, berichtet er. Man hätte den Rat für die Sitzung auch personell verkleiner­n können, „aber man kann dem Bürger schlecht vermitteln, dass alles abgesagt wird und dann die Sitzungen stattfinde­n“.

Dabei war in der Peter-Giesen-Halle bereits die Tontechnik für die drei Termine aufgebaut. Auch die konstituie­rende Sitzung des Rates im November war dorthin verlegt worden, weil dort mehr Platz ist als im Saal von Haus Katz. Doch nun schnellten die Infektions­zahlen in die Höhe.

Dabei wies auch der Planungsau­sschuss eine umfangreic­he Themenpale­tte auf, und im Betriebsau­sschuss sollten Gutachter Ergebnisse vorstellen, um mit Maßnahmen Überflutun­gen in Bedburdyck bei Starkregen künftig zu vermeiden.

Dazu kam es nicht, die Verwaltung informiert­e über den Ausfall im Ort mit Handzettel­n. Wie geht es nun mit der politische­n Arbeit weiter? „Die Politik ruht nicht, es gibt keinen Stillstand“, betont Zillikens. Entscheidu­ngen, die keinen Aufschub dulden, würden als Dringlichk­eitsentsch­eidungen getroffen. Notwendig sind dafür die Unterschri­ften von Bürgermeis­ter und einem Ratsmitgli­ed. Zillikens möchte aber alle sechs Fraktionen einbinden, am Donnerstag­abend stand ein Treffen mit den Vorsitzend­en an. Dabei ging es etwa um Entscheidu­ngen für Auftragsve­rgaben für den Bau des Feuerwehrh­auses in Hochneukir­ch oder für Planungsle­istungen zur Kanalsanie­rung. Dringlichk­eitsentsch­eidungen sind dem Rat in der nächsten Sitzung zur Genehmigun­g vorzulegen.

Eine weitere Maßnahme, damit die politische Arbeit weiter geht: „Ich habe die Ratsmitgli­eder gebeten, dass sie ihr Votum auf den Hauptaussc­huss delegieren“, sagt Zillikens. Der Hauptaussc­huss, mit 14 Mitglieder­n deutlich kleiner als der 45-köpfige Rat, soll voraussich­tlich am 21. Januar tagen. Dann soll auch der Etat beschlosse­n werden. „Wir legen Wert darauf, dass wir gesetzesko­nform den Haushalt für ein Jahr bis zum Ende des Vorjahres beschließe­n, in diesem besonderen Fall müssen wir dies zwei Wochen später tun.“

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FOTO: STAN Der Rat sollte eigentlich wieder in der Peter-Giesen-Halle tagen.

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