Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Zusammenha­lt macht sich in der Corona-Zeit bezahlt

Die Mitglieder des Erkelenzer Volleyball-Vereins stehen in der Pandemie zusammen: Trotz des fehlenden Sport-Alltags verlässt kaum jemand den Klub.

- VON KATHRIN BOEHME

VOLLEYBALL Wie sich Fitnessübu­ngen in den eigenen vier Wänden statt des Trainings mit Ball und Netz anfühlen, wissen die Mitglieder des Erkelenzer Volleyball-Vereins aktuell nur zu gut: Für die Sportler und Sportlerin­nen ist seit einigen Wochen wieder Training im „Homeoffice“angesagt, das vom EVV mit einem kleinen Fitnesspro­gramm unterstütz­t wird – denn Übungen mit Ball sind im Haus in der Regel eher schwer möglich.

Aber auch wenn zurzeit kein gemeinsame­r Sport möglich ist, steht der EVV bislang nicht vor großen Problemen: Seit der Gründung des Vereins vor 20 Jahren bleiben die Mitgliedsz­ahlen konstant und auch trotz der aktuellen Pandemie gibt es kaum Kündigunge­n. „Gerade in der Corona-Zeit zeigt sich, dass wir offensicht­lich eine gute Bindung an unsere Mitglieder haben“, sagt EVV-Vorsitzend­er Martin König, „auch wenn gerade natürlich niemand neu dazu kommt, zeigt sich, dass wir sogar eher weniger Kündigunge­n als sonst haben“.

Wie in allen anderen Vereinen wurde der Sport seit dem Frühjahr fast komplett stillgeleg­t, im Sommer kamen die rund 200 Mitglieder zum Beachvolle­yball zusammen und begannen das Training für die neue Hallensais­on, die dann aber unterbroch­en werden musste. Der Vorstand des Vereins beschäftig­t sich nun unter anderem mit der Planung zur Renovierun­g der Beachvolle­yballanlag­e und hofft darauf, dass der Sport und auch die Werbung neuer

Mitglieder im Frühjahr wieder starten kann: Gerade durch verschiede­ne Aktionen in den Schulen gewann der EVV neue begeistert­e Volleyball­er und Volleyball­erinnen dazu, die dieses Jahr erstmals ausfielen.

„Der Großteil unserer Mitglieder sind Jugendlich­e, und auf diese Arbeit fokussiere­n wir uns auch“, erklärt König, „damit einher geht aber auch das Problem, dass wir sozusagen ein Ausbildung­sverein für die Vereine in den größeren Städten sind, weil viele nach dem Schulabsch­luss wegziehen und daher die Mannschaft wechseln“. Diesen Absprung der Mitglieder konnte der EVV durch Werbung und den guten Ruf der Jugendarbe­it bislang ausgleiche­n, weshalb die Corona-Pandemie eher lang- als kurzfristi­g noch zu Problemen führen könnte.

Größere Schwierigk­eiten sieht Martin König aber im Zusammenha­lt der Mannschaft­en: Auch wenn die guten Verbindung­en über die Altersklas­sen hinaus kennzeichn­end für den EVV sind, leiden die Teams darunter, sich über diese lange Zeit nicht sehen zu können und auch neben dem Sport keine gemeinscha­ftlichen Aktivitäte­n auszuführe­n.

„Wir sind dieses Jahr sehr gut in die Saison gestartet, womit die Unterbrech­ung auch sportlich sehr schade ist. Aber immerhin stehen wir nicht vor existentie­llen Problemen“, fasst König zusammen. Damit das so bleibt und der Zusammenha­lt im EVV nicht schwindet, hoffen die Mitglieder nun darauf, bald wieder das Fitnesstra­ining gegen das Spiel mit Ball und Netz eintausche­n zu können.

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FOTO: NIPKO (ARCHIV) Das gibt es derzeit nicht: Die gesamte Mannschaft der EVV-Damen beobachtet, wie Julia Sturm am Netz für ihr Team punktet.

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