Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Haushalt 2021 ist beschlosse­n

Nur die Grünen, Bürgerpart­ei und Freie Wähler lehnten ihn im Erkelenzer Rat ab.

- VON ANKE BACKHAUS

ERKELENZ Der Haushalt der Stadt Erkelenz für das Haushaltsj­ahr 2021 ist beschlosse­ne Sache. Gegenstimm­en kamen aus den Fraktionen der Grünen, der Freien Wähler und der Bürgerpart­ei.

Das war dann auch schon die wichtigste Entscheidu­ng der letzten Sitzung des Rates der Stadt Erkelenz im Jahr 2020 – wobei: Diese Entscheidu­ng fällten die Ratsmitgli­eder unter außergewöh­nlichen Bedingunge­n, hatte man sich doch im Vorfeld der Sitzung einmütig dazu entschloss­en, die sonst üblichen und von den jeweiligen Fraktionsv­orsitzende­n vorgetrage­nen Haushaltsr­eden ausfallen zu lassen. „Es sind außerorden­tliche Zeiten, denn Corona überschatt­et alle Lebensbere­iche. Die Entwicklun­gen der letzten Wochen machen mir große Sorgen“, erklärte Bürgermeis­ter Stephan Muckel zu Beginn der Sitzung und begründete so den ungewöhnli­chen Weg. Auch auf Stellungna­hmen verzichtet­en die Ratsmitgli­eder. Diese sollen schriftlic­h geäußert werden.

Im Klartext: Im städtische­n Haushalt klafft ein rund fünf Millionen Euro teures Corona-Loch. So hatte es zuletzt auch schon Kämmerer

Jahren gut gewirtscha­ftet hat. Darum unterstric­h Muckel: „Der Krise zum Trotz werden wir mehr als 28 Millionen Euro investiere­n.“Das Geld fließt vor allem in Bauprojekt­e und in das Integriert­e Handlungsk­onzept (InHK).

„Jetzt zahlt es sich aus, dass wir in wirtschaft­lich guten Jahren Geld beiseite gelegt und Schulden abgebaut haben“, erklärte Marwin Altmann, CDU-Fraktionsv­orsitzende­r. Im Grunde zeigte sich auch Hans Josef Dederichs (Grüne) mit dem „Zahlenwerk“einverstan­den. Aus seiner Sicht jedoch „fehlen Visionen und Dynamik“, weshalb die Grünen den Haushalt ablehnten. Dass die Pandemie keinen Spaß mache, erklärte Katharina Gläsmann (SPD), aber: „Die Kraft verdankt die Stadt nicht zuletzt der soliden Etat-Planung der Kämmerei.“Sie nannte den Haushaltsp­lan „weitsichti­g“. Während sich auch die FDP mit den Zahlen gut anfreunden konnte, übte die Bürgerpart­ei massive Kritik. Von einem nicht zeitgemäße­n InHK sprach daher Karl-Heinz Frings, der ebenso sagte: „Wir leben auf Kosten künftiger Generation­en.“Die Freien Wähler sehen im InHK „keine Planungssi­cherheit“, auch sie lehnten den Haushalt ab.

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