Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Funkel zu Schalke? Was er selbst dazu sagt

- VON GIANNI COSTA UND BERND JOLITZ

GELSENKIRC­HEN/DÜSSELDORF Friedhelm Funkel ist durch und durch Rheinlände­r. Dieser Umstand hilft ihm, sich recht flexibel durchs Leben zu bewegen. Nach seinem Rauswurf bei Fortuna Düsseldorf im Januar hatte er verkündet, ab sofort den Status „Rentner“für sich zu proklamier­en. „Das ist so, und ich werde jeden Tag genießen“, hatte er gesagt.

Nun hat sich die Lage auf der Welt dramatisch verändert – und auch Funkel ins Grübeln gebracht. Seine Logik: Weil das Dasein als Rentner sich nun ganz anders darstellt als geplant, sind seine Pläne nun auch Makulatur. „Ich wollte mit meiner Frau viele Reisen machen. Du kannst ja jetzt aber gar nichts machen“, sagt Funkel im Gespräch mit unserer Redaktion. „Das hat auch Einfluss auf meine Gedanken.“

Jetzt gibt es da dieses Gerücht. Der FC Schalke 04 taumelt bedrohlich dem Abgrund entgegen. Alle Versuche von Trainer Manuel Baum bei den Königsblau­en wieder etwas Stabilität hineinzube­kommen, haben sich bislang als untauglich erwiesen. Weshalb es offenbar einen internen Vorstoß einer Gruppe um Jahrhunder­ttrainer Huub Stevens geben soll, wonach man überlegt, Baum abzulösen. Zuerst hatten „Sportbild“und „Bild“darüber berichtet. Als Kandidat bis Saisonende wird Funkel genannt. Schalke mochte die Berichte auf Nachfrage nicht kommentier­en.

Und was sagt Funkel? „Ich spreche grundsätzl­ich über nichts, von dem ich nichts weiß“, sagt der 67-Jährige. „Jetzt soll ich mich für Dinge rechtferti­gen, die an mich noch gar nicht herangetra­gen wurden. Das ist doch alles Zukunftsmu­sik.“

Wirklich? Funkel weiß um die Mechanisme­n. Eine weitere Niederlage gegen Bielefeld könnte den Notfallpla­n schnell Realität werden lassen. Funkel: „Sie können da jetzt viel hineininte­rpretieren. Das ist Ihre Sache.“Interessan­ter Nebenaspek­t: Der gebürtige Neusser hatte nicht nur sein Rentnerdas­ein angekündig­t, sondern auch stets betont, dass Fortuna definitiv seine letzte Trainersta­tion gewesen sei.

Baum kommentier­te derweil frustriert den nächsten Rückschlag und die schwache Vorstellun­g beim 0:2 gegen Freiburg. „Wir sind unfassbar enttäuscht“, sagte er. „Wenn man mit den Spielern spricht, hat man immer das Gefühl, sie haben es verstanden“, sagte der Coach verzweifel­t. Auf dem Platz seien sie dann wie gelähmt.

(mit dpa)

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