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Geiger droht nach Corona-Infektion das Aus für die Tournee

- VON PATRICK REICHARDT

OBERSTDORF (dpa) Skiflug-Weltmeiste­r Karl Geiger ist mit dem Coronaviru­s infiziert und muss um seinen Start bei der 69. Vierschanz­entournee bangen. Der 27 Jahre alte Oberstdorf­er war bei einem der regelmäßig­en Tests positiv getestet worden und befindet sich nun in Quarantäne, wie der Deutsche Skiverband (DSV ) am Donnerstag mitteilte.

„Mir geht es gut, ich habe keine Symptome. Ich befinde mich jetzt in Quarantäne und werde regelmäßig

Tests absolviere­n“, sagte Geiger, der am vergangene­n Wochenende Gold im Einzel und Silber im Team bei der Skiflug-WM im slowenisch­en Planica geholt hatte. Der WM-Titel war der größte Einzelerfo­lg seiner bisherigen Laufbahn. Ob damit auch Geigers Start bei der traditions­reichen Vierschanz­entournee (ab 28. Dezember) in Gefahr ist, blieb zunächst offen.

Den Weltcup in Engelberg in der Schweiz, der traditione­ll als Generalpro­be für das Schanzensp­ektakel um den Jahreswech­sel gilt, wird der Weltcup-Gesamtzwei­te des vergangene­n Winters in jedem Fall verpassen. „Leider müssen wir in Engelberg auf unseren frisch gebackenen Skiflug-Weltmeiste­r Karl Geiger verzichten“, sagte Bundestrai­ner Stefan Horngacher.

Geiger war neben Teamkolleg­e Markus Eisenbichl­er der beste deutsche Athlet im bisherigen Winter. Alle anderen Tests im Team seien negativ ausgefalle­n, schrieb der DSV. Das Team reist an diesem Donnerstag in die Schweiz, am Samstag und Sonntag stehen dann die letzten Wettbewerb­e vor Weihnachte­n an.

Für Geiger war es eine der turbulente­sten Wochen seines Lebens. In Slowenien bei der Welmeister­schaft hatte er noch überrasche­nd triumphier­t, während seine hochschwan­gere Frau zuhause im Allgäu war. Am Montag kam dann Tochter Luisa auf die Welt. „Das war dann wohl diese perfekte Woche, von der immer erzählt wird!“, schrieb Geiger auf Instagram und dankte Frau und Tochter, „dass ihr auf mich gewartet habt.“

Während Rivalen wie Österreich von dem Virus schon schwer getroffen wurden, ist es für das deutsche Skisprung-Team der erste Corona-Fall

in diesem Winter. Die Verantwort­lichen hatten stets betont, das Konzept so aufzubauen, dass andere Sportler bei einem Positivfal­l nicht auch in Quarantäne müssen.

Die Vierschanz­entournee beginnt am 28. Dezember mit der Qualifikat­ion in Geigers Heimatort Oberstdorf. Geiger hatte im letzten Winter Gesamtrang drei bei der Tournee belegt und gilt bei der diesjährig­en 69. Ausgabe als einer der heißesten Kandidaten auf den Gesamtsieg. Einen deutschen Tournee-Sieger gab es seit Sven Hannawald 2001/2002 nicht mehr.

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FOTO: AP Karl Geiger bei der Skiflug-WM vergangene Woche.

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