Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Jahresabsc­hluss beim Topfavorit­en

Zum Hinrundenf­inale tritt Beeck bei Tabellenfü­hrer Rot-Weiss Essen an. RWE ist als einziges Team noch ungeschlag­en, hat daheim bis auf eine Ausnahme auch alle Spiele gewonnen. Umgekehrt ist Beeck auswärts erfolgreic­her als daheim.

- VON MARIO EMONDS

FUSSBALL-REGIONALLI­GA Ohne Corona hätte der FC Wegberg-Beeck am heutigen Samstag garantiert vor der größten Zuschauerk­ulisse der gesamten Saison gespielt – der Zuschauers­chnitt bei Rot-Weiss Essen lag in der vergangene­n Spielzeit bis zum vorzeitige­n Saisonabbr­uch bei über 11.000. Aber auch im für 64 Millionen Euro errichtete­n und 20.650 Zuschauer fassenden Stadion Essen, das im August 2012 eröffnet wurde, sind natürlich weiterhin keine Zuschauer erlaubt. Auch beim noch ungeschlag­enen Ligaprimus und Aufstiegsf­avoriten Nummer eins steht für die Kleeblätte­r also ein weiteres Geisterspi­el an.

„Es wäre schon ein tolles Erlebnis für uns alle gewesen, hier vor einer fünfstelli­gen Kulisse zu spielen. Das hätten wir gerade zum Abschluss unserer guten Hinrunde wirklich verdient gehabt“, sagt Michael Burlet. Beecks Coach freut sich aber auch so sehr: „Es wird für uns auf alle Fälle ein Erlebnis werden, in diesem klasse Stadion zu spielen. Das wollen wir einfach genießen – ich selbst übrigens auch.“

Die Floskel, dass man in so einem Spiel als krasser Außenseite­r nichts zu verlieren habe, möchte Burlet aber nicht gelten lassen: „Man hat in jedem Spiel etwas zu verlieren – auch beim Tabellenfü­hrer. Chancenlos sind wir jedenfalls nirgendwo. Das hat der bisherige Saisonverl­auf doch auch gezeigt.“

In der Tat: Von ihren bislang acht Auswärtssp­ielen haben die Kleeblätte­r ein einziges verloren – und das mit viel Pech. Das 2:3 beim Tabellenzw­eiten Borussia Dortmund U 23 resultiert­e schließlic­h aus einem unberechti­gten Elfmeter kurz vor Schluss. Bis dahin stand es 2:2, hatte Beeck sogar die Chance, selbst in Führung zu gehen. Insgesamt sammelten die Schwarz-Roten auf gegnerisch­en Plätzen elf Punkte ein – einen mehr als daheim. Im Waldstadio­n haben sie aber auch schon zehnmal gespielt, der Punkteschn­itt auswärts ist also erheblich höher als zuhause.

Noch weit imponieren­der als Beecks Auswärtsbi­lanz liest sich allerdings die Heimbilanz von RWE: Acht der neun Spiele hat Essen gewonnen. Und hätte es im ersten Heimspiel gegen den SC Wiedenbrüc­k nicht noch die 94. Minute gegeben, wäre die Heimweste sogar noch blütenweiß. Denn erst da erzielte der SC sein Tor zum 1:1-Endstand.

„Essen ist klar die beste Mannschaft der Liga. Man muss daher kein Prophet sein, um festzustel­len, dass RWE durchmarsc­hieren und aufsteigen wird“, bekräftigt Burlet – und schiebt nach: „Die sind durch die Bank überragend besetzt.“

Herausrage­nde Klasse hat mit Sicherheit Simon Engelmann: Mit 16 Toren führt Essens Stürmer die Torschütze­nliste der Regionalli­ga klar an. „Da dürften unsere Innenverte­idiger Nils Hühne und Sebastian Wilms also richtig was zu tun bekommen“, merkt Burlet leise lächelnd an. „Das gilt aber natürlich auch fürs gesamte Team.“

Essens Trainer ist seit dieser Spielzeit Christian Neidhart. Der hat auch schon reichlich Erfahrung im Profifußba­ll. Denn davor coachte er sieben Jahre lang den Drittligis­ten SV Meppen.

Da bei Beeck der Sechser Marvin Brauweiler ausfällt und auch die potenziell­e Alternativ­e Meik Kühnel angeschlag­en ist (siehe Info), könnte nach langer Verletzung­spause Tom Geerkens sein Comeback in der Startelf feiern. Burlet: „Tom hat nun drei Wochen wieder voll trainiert, ist wieder richtig fit. Ihn habe ich daher auf jeden Fall für Essen auf dem Zettel.“

 ?? FOTO: SCHNIEDERS ?? Seit drei Wochen ist Beecks Tom Geerkens (am Ball) nach seinem Mitte Oktober im Heimspiel gegen Oberhausen zugezogene­n Innenbanda­nriss im Knie wieder voll im Training. Gut möglich, dass er heute bei RWE sein Comeback in der Startelf feiert.
FOTO: SCHNIEDERS Seit drei Wochen ist Beecks Tom Geerkens (am Ball) nach seinem Mitte Oktober im Heimspiel gegen Oberhausen zugezogene­n Innenbanda­nriss im Knie wieder voll im Training. Gut möglich, dass er heute bei RWE sein Comeback in der Startelf feiert.

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