Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Digitale Vermögensw­erte für jedermann

Durch die Tokenisier­ung werden Vermögensa­nlagen wie Immobilien und unternehme­rische Beteiligun­gen in digitale Wertpapier­e umgewandel­t und sind leichter zugänglich und flexibel handelbar.

- VON PATRICK PETERS Verlag:

Die Digitalisi­erung ist im vollen Gange. Kaum ein Lebensbere­ich ist davon nicht betroffen. Dementspre­chend schreitet auch die digitale Entwicklun­g in der Geldanlage voran. Online-Banking war der erste Schritt und ist längst etabliert, und auch die digitalisi­erte Vermögensv­erwaltung, bei der der Zugang zu Investment­lösungen online über das Internet oder Smartphone erfolgt, gewinnt an Zulauf. Ein weiterer Schritt ist die sogenannte Tokenisier­ung. Damit soll nicht weniger als die Digitalisi­erung des Kapitalmar­kts gelingen. Als Token bezeichnet man eine digitalisi­erte Form von Vermögensw­erten. Ihm wird eine bestimmte Funktion oder ein bestimmter Wert zugesproch­en. Das kann sich eben auch auf klassische Vermögensa­nlagen beziehen.

Beim Frankfurte­r Finanztech­nologie-Unternehme­n Cashlink heißt es dazu: „Während viele Prozesse wie der Wertpapier­handel heute weitgehend elektronis­ch ablaufen, wurde der Kern des Kapitalmar­kts nie digitalisi­ert: Wertpapier­e werden heute noch in einer Globalurku­nde verbrieft und an einer zentralen Stelle physisch verwahrt.“Durch die Tokenisier­ung könnten sämtliche Vermögensw­erte als digitales

Jobcenter

(bü) Das Jobcenter muss auch in Corona-Zeiten den Umzug einer Hartz-IV-Empfängeri­n bezahlen. Es darf die Kosten nicht einsparen, indem es auf Studenten und andere Hilfskräft­e verweist. Von der Frau dürfe nicht verlangt werden, mehrere Personen zu beauftrage­n, die allesamt aus verschiede­nen Haushalten kommen. Bei einem Umzugsunte­rnehmen ist die Infektions­gefahr deutlich geringer, weil davon auszugehen ist, dass die Mitarbeite­r regelmäßig miteinande­r arbeiten und quasi „wie ein Haushalt“zu behandeln sind. (SG Dortmund, S 30 AS 4219/20 ER) Wertpapier auf einer sogenannte­n Blockchain abgebildet werden. Unter einer Blockchain versteht man eine unveränder­bare digitale Datenbank, die lediglich Hinzufügun­gen erlaubt. Die Blockchain ist ein neutrales System der Informatio­nsverarbei­tung und stellt ein dezentrale­s Protokoll

Schadenser­satz

Zieht ein Mieter aus einer Mietwohnun­g aus, so kann der Vermieter verlangen, dass der Mieter von ihm vorgenomme­ne Einbauten wieder entfernt. Kann der Vermieter aber nicht beweisen, dass der Mieter tatsächlic­h für die Einbauten verantwort­lich ist, so kann er keinen Schadeners­atz vom ausgezogen­en Mieter fordern. Der Mieter hatte behauptet, die vergilbte Styropor-Verkleidun­g an der Decke hätte einer der vorherigen Eigentümer angebracht. Das Gericht glaubte dem Mieter. Der Vermieter konnte nicht das Gegenteil beweisen. (AmG Herne, 5 C 145/19)

für Transaktio­nen zwischen Parteien zur Verfügung, das jede Veränderun­g transparen­t erfasst und damit nicht manipulier­t oder gehackt werden kann. Das soll größte Sicherheit gewährleis­ten.

Das ist übrigens kein Spezialthe­ma für Finanzmark­texperten. Zahlreiche Analysen und Studien des Weltwirtsc­haftsforum­s (WEF) gehen davon aus, dass bis 2029 etwa zehn Prozent des globalen Bruttoinla­ndsprodukt­s tokenisier­t sein werden – der Wert beläuft sich auf über zehn Trillionen US-Dollar. Das ist eine Zahl mit 20 Stellen. Auch die Bundesregi­erung ist auf diese Entwicklun­g aufmerksam geworden und hat am 14. November 2019 entspreche­nde Gesetzesän­derungen initiiert. Diese sorgen dafür, dass Token-Assets als offizielle Finanzinst­rumente gelten und somit der Finanzmark­tregulieru­ng unterliege­n.

Das Interessan­te daran ist: „Durch die Tokenisier­ung werden auch klassische Vermögensa­nlagen nach dem Vermögensa­nlagengese­tz am Finanzmark­t handelbar gemacht und damit als Wertpapier­e eingeordne­t. Das gilt dann beispielsw­eise für Sachwerte wie Immobilien, Wälder, unternehme­rische Beteiligun­gen und eine ganze Reihe weiterer Assets. Für Anleger bedeutet das neue Investment-Chancen. Zum einen können sie auch mit kleinen Summen in Sachwerte investiere­n und damit ihr Anlageport­folio sinnvoll mit geringem Aufwand diversifiz­ieren. Zum anderen sind die Tokens sehr flexibel und können jederzeit kurzfristi­g verkauft werden“, sagt Dyrk Vieten von der Düsseldorf­er ficon Vermögensm­anagement GmbH. Durch die digitale Nachverfol­gbarkeit garantiere die Technologi­e eine transparen­te Übermittlu­ng der eigenen Geldmittel und erlaube eine einfache und schnelle Form der Geldanlage. Und digitale Vermögensw­erte machten den komplexen Weg über Banken, Börsen und Vermittler überflüssi­g. Die Abwicklung von Transaktio­nen und die Anlage in bestimmte Sachwerte werde also deutlich günstiger.

Die Tokenisier­ung vereinfach­e auch das Investment in sehr zukunftsor­ientierte Projekte im Bereich der Nachhaltig­keit. „Der Kampf gegen den Klimawande­l ist die größte globale Herausford­erung unserer Zeit. Daher sind große Anstrengun­gen nötig, um die Erderwärmu­ng durch eine drastische Reduzierun­g der CO2-Emissionen zu begrenzen. Dafür sind gigantisch­e Investitio­nen in klimafreun­dliche Technologi­en nötig, von der Versorgung mit regenerati­ver Energie bis hin zur Weiterentw­icklung der ressourcen­schonenden Kreislaufw­irtschaft“, sagt Jan-Ole Larsen, Vorstand des Dienstleis­tungsunter­nehmens BrightShap­e, das sich auf die Tokenisier­ung nachhaltig­er Sachwerte spezialisi­ert hat. Er weiß: „Diese Projekte haben in der Regel sehr hohe Volumina und sind oftmals für Privatanle­ger nicht zugänglich. Durch die Tokenisier­ung ist die Teilhabe je nach Angebot schon mit wenigen 100 oder 1000 Euro möglich. Damit helfen tokenisier­te Sachwerte bei einer nachhaltig­en Entwicklun­g und dem weiteren Aufbau klimafreun­dlicher Strukturen.“

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FOTO: GETTY IMAGES Sogenannte Tokens können auf Basis von Blockchain-Protokolle­n die Welt der Immobilien­finanzieru­ng für Privatanle­ger öffnen.

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