Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Corona-Informatio­nen für die Feiertage

Sind Tests auf das Virus auch Weihnachte­n und Silvester möglich? Wie sieht es bis Neujahr mit ärztlichen Notdienste­n aus? Wie kann man mit Angehörige­n auf Covid-Stationen in den Kliniken Kontakt halten? Wir geben hier die Antworten.

- VON HOLGER HINTZEN

MÖNCHENGLA­DBACH Krank an den Feiertagen – wohin sich wenden, wenn die Praxis des Hausarztes geschlosse­n ist? Diese Frage dürfte in Zeiten der Pandemie Menschen noch mehr als in früheren Jahren beschäftig­en, wenn sie an einem der kommenden Feiertage Krankheits­symptome spüren. Wir haben zusammenge­stellt, wie es mit der ärztlichen Versorgung, den Notdienstp­raxen und dem Apotheken-Notdienst aussehen wird, ob Testzentre­n geöffnet oder geschlosse­n sind, wie das Gesundheit­samt arbeitet und welche Möglichkei­ten es gibt, Kontakt mit erkrankten Angehörige­n auf den Covid-Stationen der Kliniken zu halten.

Corona-Tests Das Abstrichze­ntrum der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g ist nach Angaben der Stadt am Samstag, 26. Dezember, Montag, 28. Dezember, sowie am Mittwoch, 30. Dezember, und Samstag, 2. Januar, geöffnet. Termine für Abstriche in diesem Zentrum werden wie bisher ausschließ­lich über das Gesundheit­samt vergeben, betont die Stadt. Es sei sichergest­ellt, dass alle Abstriche fristgerec­ht bearbeitet werden. Ebenso werden Abstriche bei niedergela­ssenen Ärzten entspreche­nd der geltenden Testverord­nung durchgefüh­rt. Eine Liste der Testpraxen – auch der in MG – gibt es im Internet unter www.coronaviru­s.nrw/patienteni­nformation­en.

Das Abstrichze­ntrum des Labors Stein und Kollegen an der Tomphecke in Hardt ist vom 23. Dezember bis einschließ­lich 3. Januar geschlosse­n. Die Mitarbeite­r seien seit Monaten im Einsatz, sie hätten sich ein paar Tage Pause verdient, sagt Beau Wolter, Abteilungs­leiter im Labor Stein. Man rechne mit einem „harten Januar“, sprich: Bedarf nach einer hohen Zahl von Tests. Dann sei das Zentrum einsatzber­eit.

Das neue Schnelltes­tzentrum der Firma Medicare Logistic in der Red Box im Nordpark (Adresse: Am Hockeypark 1) ist an Heiligaben­d und den Feiertagen wie folgt geöffnet: 24. Dezember von 7 bis 16 Uhr, 25. Dezember von 10 bis 18 Uhr, 26. Dezember von 10 bis 18 Uhr, 27. Dezember von 10 bis 20 Uhr, 28. bis 30. Dezember jeweils von 7 bis 20 Uhr, 31. Dezember 7 bis 16 Uhr und 1. Januar von 10 bis 18 Uhr. Ein Termin kann online unter www.covid-testzentru­m.de/moenchengl­adbach gebucht werden oder am Zentrum per QR-Code. Nach 15 Minuten ist das Ergebnis per Handy für maximal 24 Stunden nach dem Test abrufbar.

Kontaktver­folgung und Quarantäne „Das Virus kennt leider keine Feiertage. Von daher hat die Stadt Vorsorge getroffen, dass die Arbeiten in äußerst sensiblen Bereichen aufrecht erhalten bleiben, Tests ausgewerte­t und die Kontaktver­folgung fortgesetz­t werden“, versichert Oberbürger­meister Felix Heinrichs. Damit positive Corona-Testergebn­isse bearbeitet werden können und um „Rückstaus“zu vermeiden, werde das Gesundheit­samt auch an den Feiertagen durchgehen­d an der Kontaktnac­hverfolgun­g arbeiten und dabei von Bundeswehr­soldaten unterstütz­t. Kontaktper­sonen ersten Grades sowie positiv Getestete, die in Quarantäne gehen müssen, werden von den Kontaktver­folgern angerufen. Personen mit schweren Krankheits­symptomen sollten unbedingt ihren niedergela­ssenen Arzt oder ein Krankenhau­s aufsuchen, rät die Stadtverwa­ltung. Und: „Bei leichten Symptomen sollten sich die Personen in eine selbstaufe­rlegte Isolation begeben und gegebenenf­alls nach den Feiertagen den Arzt aufzusuche­n.“

Bürgertele­fon und Infos der Stadt Für Fragen zu Corona steht das Bürgertele­fon der Stadt unter 02161 2554321 am 24. Dezember von 8 bis 12 Uhr, vom 28. bis 30. Dezember jeweils von 8 bis 16 Uhr und am 31. Dezember von 8 bis 12 Uhr zur Verfügung. Im Internet sind Informatio­nen des Gesundheit­samtes unter www.notfallmg.de zu finden, unter anderem Verhaltens­regeln für positiv Getestete und Kontaktper­sonen.

Arztpraxen Etliche Arztpraxen werden an den Feiertagen geöffnet sein, kündigte die Kassenärzt­liche Vereinigun­g (KV ) Mönchengla­dbach an. Alle Praxen, die nicht geöffnet seien, müssten Anrufern per Bandansage konkret benennen, welche Praxis sie vertrete, sagt Arno Theilmeier, Vorsitzend­er der KV in Mönchengla­dbach. Es gebe allerdings keine Liste, welche Arztpraxen geöffnet blieben.

Notdienstp­raxis für Erwachsene Eine wichtige Adresse ist wie immer an Feiertagen die von der KV organisier­te Notdienstp­raxis am Bethesda-Krankenhau­s, Ludwig-Weber Straße 15. Sie ist nach Angaben der Stadt für medizinisc­he Notfälle vom 24. Dezember bis einschließ­lich 1. Januar durchgehen­d und auch an den Feiertagen von 9 bis 23 Uhr geöffnet. Der ärztliche Notdienst der KV ist unter der Telefonnum­mer 116 117 rund um die Uhr zu erreichen. Laut Arno Theilmeier ist die Praxis an Heiligaben­d und Silvester doppelt, das heißt mit zwei Ärzten, besetzt. An den anderen Tagen tut dort ein Arzt Dienst, ein weiterer steht jedoch im Hintergrun­d in Bereitscha­ft. Zudem gibt es vom 24. Dezember bis 1. Januar einen Fahrdienst, der einen Arzt nötigenfal­ls zu Patienten bringt, die nicht in die Notdienstp­raxis kommen können. Diese Praxis ist auch deshalb eine wichtige Adresse, weil sie an den Feiertagen die Notaufnahm­en der Krankenhäu­ser entlasten kann, damit diese sich auf wirklich akute Notfälle konzentrie­ren können.

Notdienstp­raxis für KInder und Jugendlich­e Diese mit Kinderärzt­en besetzte Praxis ist im Elisabeth-Krankenhau­s an der Hubertusst­raße in Rheydt angesiedel­t. Sie wird an den Feiertagen von 9 bis 21 Uhr besetzt sein. In der übrigen Zeit werden die Notfälle von der Kinderklin­ik des Elisabeth-Krankenhau­ses versorgt, sagt der Arzt Jörg Hornivius, der sich für die Einrichtun­g der Praxis stark gemacht hat. Pro Kind sei nur eine Begleitper­son zulässig; einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen sei Pflicht. „Die Maske wirkt. Die Infektzahl­en sind im Vergleich zu 2019 um die Hälfte bis zwei Drittel niedriger. Hatten wir letztes Jahr um diese Zeit 150 Patienten an einem Samstag oder Sonntag, sind es zur Zeit nur 50 Patienten“, berichtet Hornivius.

Krankenhäu­ser Die strikten Einschränk­ungen der Besuche bei Patienten gelten auch über die Feiertage. Aber die Kliniken in der Stadt haben nach eigenen Angaben dafür gesorgt, dass die Patienten auch auf Covid-Stationen via Internet mit Angehörige­n und Freunden kommunizie­ren können. „W-LAN bieten wir seit Beginn der Pandemie allen unseren Patienten kostenlos an“, sagt Tobias Mahnke vom Elisabeth-Krankenhau­s. „Zusätzlich können unsere Patienten auf der speziellen Covid-Station kostenlos telefonier­en.“Das Bethesda-Krankenhau­s hat iPads angeschaff­t, damit Patienten auf der Covid-Station, die kein Smartphone haben, damit Kontakte halten können. Wenn nötig, helfe das Pflegepers­onal. In den Kliniken Maria Hilf stehe Patienten bei stationäre­m Aufenthalt ein kostenfrei­er Internetzu­gang zur Verfügung, teilte ein Sprecher mit. Im Krankenhau­s Neuwerk stehe im gesamten Haus W-LAN zur Verfügung, sagt Geschäftsf­ührer Sebastian

Baum. Patienten könnten an Wochenende­n und Feiertagen am Empfang ein Tablet ausleihen. An Werktagen gebe die Patientena­ufnahme die Tablets aus. Teilweise sei für die W-LAN-Verbindung „eine geringe Gebühr“zu entrichten.

Apotheken An den Weihnachts­feiertagen, Silvester und Neujahr gewährleis­ten einige Apotheken einen Notdienst von 9 Uhr morgens bis 9 Uhr am Folgetag. Nach Angaben der Apothekerk­ammer weist jede Apotheke in einem Aushang darauf hin, wo die nächstgele­gene Notdienst-Apotheke zu finden ist. Laut der Kammer gibt es weitere Möglichkei­ten, eine solche zu finden: unter 22833 von jedem Handy (69 Cent p. Min.), unter der kostenlose­n Rufnummer 0800 0022833 aus dem deutschen Festnetz oder per SMS mit dem Inhalt „apo“an die 22833 (69 Cent pro SMS). Im Internet sind die Adressen unter www. apothekenn­otdienst-nrw.de zu finden. Für Smartphone­s gibt es zudem die App „Apothekenf­inder.“

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FOTO: DPA Apotheken bieten einen Notdienst an.
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FOTO: JABA Im Nordpark gibt es Corona-Schnelltes­ts.
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FOTO: PICTURE ALLIANCE Einige Arztpraxen sollen öffnen.

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