Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
„Das Jahr sollte sich nicht wiederholen“
Corona, Corona, Corona – und ein Starkregenereignis. Die großen Themen eines Jahres in Korschenbroich waren schon positiver als in 2020. Da geriet sogar der politische Hohepunkt ein wenig ins Hintertreffen. Teil eins unseres Rückblicks.
Die großen Themen eines Jahres waren schon positiver als in 2020. Da geriet sogar der politische Höhepunkt ein wenig ins Hintertreffen.
KORSCHENBROICH Wie es sich für das Corona-Jahr gehört, ging es in der Jahrespressekonferenz der Stadt Korschenbroich vor allem um viele Dinge, die 2020 nicht möglich waren. Auch der erste und größte Teil unseres Jahresrückblicks soll von den Folgen der Corona-Krise in Korschenbroich handeln. Für den Haushalt, für Veranstaltungen, für städtische Großprojekte. Es soll jedoch auch um zwei weitere Ereignisse gehen, die das Jahr maßgeblich geprägt haben.
Corona
„Es war ein ungewöhnliches Jahr, das sich so nicht mehr wiederholen sollte“, sagte Bürgermeister Marc Venten. Wobei er das „sollte“stark betonte. So als wolle er das Gesagte gleich wieder in Frage stellen. Gewissheit ist kein Markenzeichen der Pandemie. Wie sehr Corona die Stadt verändert hat, zeigt sich schon an den vorgestellten Zahlen zum Jahr. Da werden klassischen Kennziffern wie die Einwohnerzahl (34.613) neuen Werten gegenübergestellt wie die (Stand Freitag) bislang 364 Corona-Infizierten und 1215 Quarantänefälle im Stadtgebiet.
Und Corona beeinflusste viele andere Bereiche. Den städtischen Haushalt, für den, wie der Beigeordnete Thomas Dückers darlegte, nur geringer Handlungsspielraum bestand. Die von langer Hand geplante Bürgerbeteiligung „WerkStadt“, die nach dem ersten Termin in Kleinenbroich unterbrochen werden musste und nur noch online fortgesetzt werden konnte. Die vielen Veranstaltungen, von Unges Pengste über Konzerte, City-Lauf, bis hin zu politischen Gremiensitzungen, die im Jahr 2020 ausfallen mussten. „Wir sehnen uns doch irgendwo unseren Alltag zurück, den wir in der Vergangenheit oft genug verflucht haben“, fasste Venten angesichts dessen die Gemütslage in der Stadt zusammen.
Starkregen
Als ob es mit Corona der Katastrophen nicht genug gewesen wären, meldete sich am 15. August auch noch die Natur zu Wort. An besagtem Samstag fiel in Teilen von Korschenbroich so viel Regen, wie es in der Theorie seltener als einmal im Jahrhundert geschehen sollte. 2500 Anrufe gingen an diesem Tag bei der Feuerwehr ein. 120
Kräfte waren an 107 Orten im Einsatz. „Viele Bereiche sind überflutet worden, die Kanalisation konnte das nicht mehr packen“, sagte der Beigeordnete Georg Onkelbach.
Mittlerweile hat sich der Betriebsausschuss mehrfach mit dem Starkregenereignis beschäftigt. Der Städtische Entsorgungsbetrieb Korschenbroich hat im November einen ersten Maßnahmenkatalog zur Prävention für zukünftige Ereignisse vorgestellt. „Das Thema wird uns in den nächsten Jahren auch noch stetig begleiten“, sagte Onkelbach. „Wir müssen damit rechen, dass so etwas aufgrund der klimatischen Veränderung immer wieder passieren kann.“
Kommunalwahl
Bei all den Katastrophen soll allerdings auch nicht der politische Höhepunkt des Jahres vergessen werden. Am 13. September fand, wie in ganz Nordrhein-Westfalen in Korschenbroich die Kommunalwahl statt. Marc Venten (CDU) wurde im ersten Wahlgang
als Bürgermeister bestätigt. Im Stadtrat überholten die Grünen die SPD und wurden hinter der CDU zweitstärkste Kraft.
Thomas Dückers, der bei der Kommunalwahl als Wahlleiter fungierte, betonte zum Jahresabschluss noch einmal den reibungslosen Ablauf der Abstimmung und die erfreulich hohe Wahlbeteiligung von 61,7 Prozent. Im kommenden Jahr stehen dann bundesweit und natürlich auch in Korschenbroich die Bundestagswahlen an.