Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Das sind Borussias Zukunftsprojekte
Borussias Zukunftsprojekte: weitere Deals in Shanghai, ein wachsener VIP-Bereich und eine digitalere Gladbach-Welt.
Internationalisierung, Optimierung, Digitalisierung – diese Themen sind bei den Gladbachern im Fokus, um weiter zu wachsen.
Borussias sportliche Zukunftsplanung ist klar umrissen. Sie will sich in den Höhenlagen der Bundesliga noch mehr einnisten, möglichst oft Europa und bestenfalls die Champions League erreichen und sich noch näher heranpirschen an die Großen. Einfach weiter Gladbach sein, könnte man sagen, ein Klub, der mit gutem Fußball, guten Ideen und alternativen Lösungen das im Vergleich zu den Branchenriesen weniger vorhandene Geld kompensiert. Nur künftig auf dem nächsthöheren Level.
„Wir sind noch nicht am Ende unserer Entwicklung angelangt, wir haben Visionen“, sagte Sportdirektor Max Eberl zuletzt nach seiner Vertragsverlängerung. Dazu gehört, nicht nur an das zu denken, was auf dem Rasen passiert. Auch jenseits des grünen Geläufs gibt es Projekte für die Zukunft, um den Klub infrastrukturell weiter und breiter aufzustellen Borussias Zukunftsprojekte durch neue Deals in Shanghai, einen wachsenden VIP-Bereich und eine digitalere Gladbach-Welt.
Borussia hat eine inzwischen achtköpfige Abteilung, die sich ausschließlich mit dem Thema beschäftigt, die Vereinshomepage gibt es in sechs Sprachen. 2020 war für den Bundesligisten in Sachen internationale Aufmerksamkeit ein gutes Jahr. Das Derby gegen Köln war das erste Geisterspiel der Bundesliga, die Bilder gingen, wie die Nachricht, dass die Gladbacher als erstes Team auf Gehalt verzichten, um die Welt. Und auch die „Pappkameraden“, die während der Geisterspiele die Tribünen des Borussia-Parks bevölkerten. „Die Pappkameraden haben uns weltweit riesige Aufmerksamkeit beschert.
Internationalisierung
Niemand hätte mit dieser Größenordnung gerechnet“, sagte Borussias Geschäftsführer Schippers zuletzt unserer Redaktion.
Die Champions-League-Teilnahme ist nicht nur lukrativ wegen der 40 Millionen Euro, die Borussia schon damit verdient hat, sie hilft auch, die internationale Bekanntheit deutlich zu steigern. „Das sind alles wichtige Bausteine. Der Verein wird anders wahrgenommen. Aber auch eine Partnerschaft wie mit Porsche sorgt für einen Aufschlag in China“, sagte Schippers auf den neuen Co-Sponsor im Nachwuchsbereich.
Insbesondere China ist ein Markt, den der Klub künftig im Fokus haben wird. 2018 haben die Gladbacher dort eine Tochtergesellschaft gegründet. Es gibt ein Büro und eine Borussia Academy an fünf internationalen Schulen in Shanghai, die Kooperation mit dem Sport- und Bildungsamt in Suqian. Zudem ist Borussia Gründungsmitglied der Sino-German-Footballunion in
Shanghai, die mit der Tongji-Universität kooperiert. Weitere Abschlüsse bahnen sich an. „Unser Büro arbeitet. Bei uns entwickelt es sich so, dass wir sogar neue Partner gewinnen können, das ist aber noch nicht spruchreif“, sagte Geschäftsführer Stephan Schippers zuletzt unserer Redaktion.
Optimierung
Die dritte Etage des Stadions steht seit dem Umzug der medizinischen Abteilung in das neue Gebäude „Borussia 8 Grad“leer. In Zukunft wird dort ein weiterer VIP-Bereich sein. Auch das Projekt „Profi-Haus“ist in Planung, derzeit liegt es jedoch, wie der Ausbau des VIP-Bereichs, wegen der Corona-Pandemie und der damit verbundenen finanziellen Einbußen aktuell auf Eis. „Wir haben die Bremse gezogen. Aber wenn der Regelbetrieb absehbar ist, wird weiter ausgebaut“, sagte Schippers. Das „Profi-Haus“wird die Baumaßnahmen im Borussia-Park dann abrunden. „Auf der baulichen Seite haben wir fast alles gemacht. Wenn das Profi-Haus da ist, sind wir durch“, sagte Schippers.
Digitalisierung
„Die Herausforderung der Zukunft, in der wir mitten drin stecken, ist die Digitalisierung“, sagte Schippers. Borussia hat inzwischen in Andreas Cüppers einen eigenen Direktor für diesen Bereich. „Es geht darum, das, was wir bisher hier geschaffen haben, die Borussia-Welt, digital auf die nächste Ebene zu bringen. Das ist die Aufgabe der nächsten Jahre. Wir haben immer gesagt, dass wir zehn Prozent von dem, was wir in die Mannschaft stecken, in die Infrastruktur investieren. Da wird in Zukunft aber so sein, dass das eher nicht in Beton, sondern in Datenbahnen investiert wird“sagte Schippers.