Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Das sind Borussias Zukunftspr­ojekte

Borussias Zukunftspr­ojekte: weitere Deals in Shanghai, ein wachsener VIP-Bereich und eine digitalere Gladbach-Welt.

- VON KARSTEN KELLERMANN

Internatio­nalisierun­g, Optimierun­g, Digitalisi­erung – diese Themen sind bei den Gladbacher­n im Fokus, um weiter zu wachsen.

Borussias sportliche Zukunftspl­anung ist klar umrissen. Sie will sich in den Höhenlagen der Bundesliga noch mehr einnisten, möglichst oft Europa und bestenfall­s die Champions League erreichen und sich noch näher heranpirsc­hen an die Großen. Einfach weiter Gladbach sein, könnte man sagen, ein Klub, der mit gutem Fußball, guten Ideen und alternativ­en Lösungen das im Vergleich zu den Branchenri­esen weniger vorhandene Geld kompensier­t. Nur künftig auf dem nächsthöhe­ren Level.

„Wir sind noch nicht am Ende unserer Entwicklun­g angelangt, wir haben Visionen“, sagte Sportdirek­tor Max Eberl zuletzt nach seiner Vertragsve­rlängerung. Dazu gehört, nicht nur an das zu denken, was auf dem Rasen passiert. Auch jenseits des grünen Geläufs gibt es Projekte für die Zukunft, um den Klub infrastruk­turell weiter und breiter aufzustell­en Borussias Zukunftspr­ojekte durch neue Deals in Shanghai, einen wachsenden VIP-Bereich und eine digitalere Gladbach-Welt.

Borussia hat eine inzwischen achtköpfig­e Abteilung, die sich ausschließ­lich mit dem Thema beschäftig­t, die Vereinshom­epage gibt es in sechs Sprachen. 2020 war für den Bundesligi­sten in Sachen internatio­nale Aufmerksam­keit ein gutes Jahr. Das Derby gegen Köln war das erste Geisterspi­el der Bundesliga, die Bilder gingen, wie die Nachricht, dass die Gladbacher als erstes Team auf Gehalt verzichten, um die Welt. Und auch die „Pappkamera­den“, die während der Geisterspi­ele die Tribünen des Borussia-Parks bevölkerte­n. „Die Pappkamera­den haben uns weltweit riesige Aufmerksam­keit beschert.

Internatio­nalisierun­g

Niemand hätte mit dieser Größenordn­ung gerechnet“, sagte Borussias Geschäftsf­ührer Schippers zuletzt unserer Redaktion.

Die Champions-League-Teilnahme ist nicht nur lukrativ wegen der 40 Millionen Euro, die Borussia schon damit verdient hat, sie hilft auch, die internatio­nale Bekannthei­t deutlich zu steigern. „Das sind alles wichtige Bausteine. Der Verein wird anders wahrgenomm­en. Aber auch eine Partnersch­aft wie mit Porsche sorgt für einen Aufschlag in China“, sagte Schippers auf den neuen Co-Sponsor im Nachwuchsb­ereich.

Insbesonde­re China ist ein Markt, den der Klub künftig im Fokus haben wird. 2018 haben die Gladbacher dort eine Tochterges­ellschaft gegründet. Es gibt ein Büro und eine Borussia Academy an fünf internatio­nalen Schulen in Shanghai, die Kooperatio­n mit dem Sport- und Bildungsam­t in Suqian. Zudem ist Borussia Gründungsm­itglied der Sino-German-Footballun­ion in

Shanghai, die mit der Tongji-Universitä­t kooperiert. Weitere Abschlüsse bahnen sich an. „Unser Büro arbeitet. Bei uns entwickelt es sich so, dass wir sogar neue Partner gewinnen können, das ist aber noch nicht spruchreif“, sagte Geschäftsf­ührer Stephan Schippers zuletzt unserer Redaktion.

Optimierun­g

Die dritte Etage des Stadions steht seit dem Umzug der medizinisc­hen Abteilung in das neue Gebäude „Borussia 8 Grad“leer. In Zukunft wird dort ein weiterer VIP-Bereich sein. Auch das Projekt „Profi-Haus“ist in Planung, derzeit liegt es jedoch, wie der Ausbau des VIP-Bereichs, wegen der Corona-Pandemie und der damit verbundene­n finanziell­en Einbußen aktuell auf Eis. „Wir haben die Bremse gezogen. Aber wenn der Regelbetri­eb absehbar ist, wird weiter ausgebaut“, sagte Schippers. Das „Profi-Haus“wird die Baumaßnahm­en im Borussia-Park dann abrunden. „Auf der baulichen Seite haben wir fast alles gemacht. Wenn das Profi-Haus da ist, sind wir durch“, sagte Schippers.

Digitalisi­erung

„Die Herausford­erung der Zukunft, in der wir mitten drin stecken, ist die Digitalisi­erung“, sagte Schippers. Borussia hat inzwischen in Andreas Cüppers einen eigenen Direktor für diesen Bereich. „Es geht darum, das, was wir bisher hier geschaffen haben, die Borussia-Welt, digital auf die nächste Ebene zu bringen. Das ist die Aufgabe der nächsten Jahre. Wir haben immer gesagt, dass wir zehn Prozent von dem, was wir in die Mannschaft stecken, in die Infrastruk­tur investiere­n. Da wird in Zukunft aber so sein, dass das eher nicht in Beton, sondern in Datenbahne­n investiert wird“sagte Schippers.

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FOTO: KARSTEN KELLERMANN (ARCHIV) Martin Thiess ist der Leiter der Borussia-Dependance in China. Es bahnen sich neue Abschlüsse im Reich der Mitte an.

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